Menschen, Tiere, Demonstrationen: Hundewelpenverkauf hat begonnen
Mehr öffentliche Aufmerksamkeit kann man nicht bekommen: Seit Zoofachhandelbetreiber Norbert Zajac vor einem Jahr bekanntgab, bald auch Hundewelpen zum Verkauf anzubieten, blicken Tierschützer bundesweit auf Neumühl, wird regelmäßig vor dem Fachgeschäft demonstriert. Dennoch hat der Verkauf am gestrigen Freitag begonnen.
Nein, kalt lassen Zajac die Anfeindungen der letzten Monate nicht. Tierquälerei, Profitgier, Geltungsdrang – Norbert Zajac hat gelernt, mit diesen Vorwürfen zu leben.
„Am Anfang hat mich das hart getroffen. Tiere haben mich schließlich mein Leben lang begleitet, und nichts liegt mir ferner, als sie schlecht zu behandeln. Deswegen habe ich auch immer den Dialog mit meinen Gegnern gesucht, habe sie eingeladen, sich die Räumlichkeiten anzuschauen, ihnen unser Konzept zu erklären."
Nur wenige hätten dieses Angebot angenommen. Diejenigen, die es getan hätten, seien später nicht mehr unter den Demonstranten gewesen. „Ich habe gemerkt, dass viele einfach ohne Wenn und Aber dagegen sind. Die möchten sich auch nicht informieren, haben nicht einmal Ahnung von Hundezucht. Da Überzeugungsarbeit leisten zu wollen, ist vollkommen sinnlos", sagt Norbert Zajac. Ihm sei bewusst, dass die Hundezucht generell einen schlechten Ruf habe, vom Hundeverkauf über den Zoofachhandel ganz zu schweigen.
Darum will er den ehrgeizigen Beweis antreten, dass ein Zoofachhandel durchaus seriösen Verkauf betreiben kann. Und dabei werde er nicht von Profitgier getrieben: „In der ersten Zeit werde ich nicht einen müden Euro daran verdienen.“
Rund 800 000 Euro hat Zajac investiert, um optimale Bedingungen zu schaffen. Dazu wurde eine an sein Geschäft grenzende Halle entsprechend umgebaut. Ein Team aus Tierärzten -pflegern und -trainern kümmert sich um die Hunde. 23 Dackel, Labradoodles und Australian Shepherds werden hier sukzessive zum Verkauf angeboten, sobald sie die Quarantänestation verlassen dürfen.
Den Dialog mit seinen Gegnern wird Norbert Zajac auch weiterhin suchen. „Ich beantworte jeden Brief, der erkennen lässt, dass der Verfasser sich ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat.“
Und ansonsten gelte wie gehabt: „Wer Zweifel an meinen Plänen hegt, ist herzlich eingeladen, an einer Führung teilzunehmen." Schließlich sei es für beide Seiten von Vorteil, wenn man wisse, wovon der andere spreche.
Autor:Claudia Brück aus Düsseldorf |
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