Dem Klimawandel die Stirn bieten
Jubiläum für das Projekt „Espadu“ an Duisburger Schulen

Urkundenübergabe im Rahmen des ESPADU an die Grundschule Klosterstraße durch Oberbürgermeister Sören Link und Umweltdezernent Matthias Börger. | Foto: Bartosz Galus
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  • Urkundenübergabe im Rahmen des ESPADU an die Grundschule Klosterstraße durch Oberbürgermeister Sören Link und Umweltdezernent Matthias Börger.
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Im Jahr 2002 wurde an 94 Schulen in Duisburg das Energiesparprojekt „Espadu“ ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, einen kritischen Umgang mit Energie und Wasser in den Schulalltag zu integrieren und deren Verbrauch mit verschiedenen Aktionen zu senken.

Von Sascha Mangliers

Nach 20 Projektjahren zogen die Projektleiter gemeinsam mit den beteiligten Schulen und deren Schülern in der Aula der Gesamtschule Mitte ein erfreuliches Zwischenfazit. Dass der Klimaschutz in der Verantwortung aller liegt, ist mittlerweile keine Außenseitermeinung mehr. Doch denkt man bei der Verantwortung für solche Maßnahmen eher an Organisationen oder Großkonzerne. In Duisburg ist es allerdings seit nun 20 Jahren Tradition, dass der Klimaschutz bei den jüngsten beginnt: An Schulen. Mit dem kooperativen Projekt „Espadu“ (Energiesparen an Duisburger Schulen) konnten bereits in den ersten 15 Jahren über acht Millionen Kilowattstunden Strom eingespart werden. Von dieser und weiteren Resultaten ließ sich auch Oberbürgermeister Sören Link vor Ort erstaunen.
„Espadu“ ist derzeit das größte schulische Energiesparprojekt Nordrhein-Westfalens. Es läuft seit 2002 unbefristet. Beteiligt sind knapp 100 Duisburger Schulen, darunter Grundschulen, weiterführende Schulen wie auch Berufskollegs. Die Projektleistung trägt die Stadt Duisburg, deren Dezernent für Umwelt und Klimaschutz, Matthias Börger, auf die große Bedeutung der vermeintlich kleinen Energiesparmaßnahmen verwies. Man dürfe, so Matthias Börger, nicht verzweifeln, wenn man trotz aller Bemühungen immer mehr und mehr Auswirkungen des Klimawandels sehe. „Jede Einsparung von Energie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so der Dezernent.
Die Möglichkeiten, Energie einzusparen und etwas Gutes für die Umwelt zu tun sind vielfältig. Die Gastgeber-Schule, die Gesamtschule Mitte, hat beispielsweise ein modulares Pflanzenhaus auf dem Schulgelände errichtet.

Kleine Maßnahmen und große Projekte

Es bietet nicht nur Stauraum für Sitzmöbel und Gerätschaften, sondern auch jeweils ein Modus für individuelle Bepflanzung und Bienenhotels, wie Technik-Lehrer Dominik Stenkamp berichtete. Durch zusätzliche Maßnahmen wie ökonomisches Heizen, verbrauchte die Gesamtschule Mitte selbst in den Wintermonaten des letzten Jahres mit knapp 1.975 Kilowattstunden pro Monat nicht einmal 2,5-mal so viel Heizenergie wie ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt. Auch an der Kranichschule in Wanheimerort wird fleißig an einem umweltfreundlichen Schulalltag gearbeitet. Neben kleinen Maßnahmen, wie der genauen Kontrolle, ob zum Schulschluss alle Lichter aus und alle Wasserhähne geschlossen sind, ist die Schule kreativ geworden. So wird jährlich ein „Dicker-Pulli-Tag“ gefeiert, an den die Schüler sich extra warm anziehen und die Raumtemperatur gesenkt wird. Mit den selbstentworfenen „Kranichtaschen“ aus Stoff werden die Schüler darüber hinaus motiviert, auf Plastiktaschen zu verzichten.
Oberbürgermeister Sören Link, der es sich nicht nehmen ließ, den Schulen zum 20. „Espadu-Geburtstag“ zu gratulieren, zeigte sich von dem Einsatz der Schüler und Lehrer beeindruckt.

Als Betroffene selbst handeln

Dabei hob er in seiner Begrüßungsrede besonders den Grundgedanken des Selbst-Anpackens hervor: „Wir merken mehr und mehr, dass wir alle vom Klimawandel betroffen sind. „Espadu“ begann mit der Idee, dass wir selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten müssen, statt uns nur auf andere zu verlassen.“ Dass Ziel, so der Oberbürgermeister, sei es, gemeinschaftlich eine lebenswerte Zukunft zu schaffen. Für ihren engagierten Beitrag dazu dankte er allen teilnehmenden Schulen stellvertretend.

Urkundenübergabe im Rahmen des ESPADU an die Grundschule Klosterstraße durch Oberbürgermeister Sören Link und Umweltdezernent Matthias Börger. | Foto: Bartosz Galus
Bienenhotels sind ein wichtiger Baustein, um die Artenvielfalt zu unterstützen. | Foto: Bartosz Galus
Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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