Im Zoo Duisburg entsteht ein Ameisen-Quartier
Großes Krabbeln
Die Planungsphase ist vorbei, nun steht es fest: Im Zoo entsteht ein Ameisen-Quartier. Dank der Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaft GEBAG kann das „städtebauliche Projekt im Miniaturformat“ für mehrere tausend Bewohner umgesetzt werden.
In der Tropenhalle Rio Negro werden die Besucher bald einen Einblick in die Lebenswelt der fleißigen Insekten bekommen. Aus nächster Nähe lassen sich dann die Blattschneiderameisen beim Zerschneiden und Transportieren von Blättern beobachten. Es werden Einblicke in eine „Stadt“ sein, die niemals schläft. GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer: „Die GEBAG hat als kommunales Wohnungsunternehmen die Aufgabe, Wohnraum für alle in Duisburg anzubieten. Daher ist es uns eine besondere Freude, diesen ungewöhnlichen Neubau im Duisburger Zoo zu ermöglichen – und damit Wohnraum für die Allerkleinsten zu schaffen.“
Das Ameisen-Eigenheim wird sich über zwei Etagen erstrecken. Durchsichtige Rohre aus Acrylglas verbinden zahlreichen Futterstationen miteinander. In diesen Terrarien werden die Ameisen künftig ihr Futter zerlegen und die Pflanzenteile durch das über 20 Meter lange Rohrsystem bis zu ihrem Pilzgarten tragen. Dieser befindet sich im Erdgeschoss der Anlage, wird von den Ameisen selbstständig kultiviert und als Nahrung genutzt. Permanent sind die Insekten dabei, ihren Pilzgarten zu pflegen und neue Blattstücke für ihn herbeizuschaffen – Tag und Nacht.
Spannende Einblicke
Dabei fügt sich das neue Gehege optisch und thematisch in die Duisburger Tropenhalle Rio Negro ein. Zoodirektorin Astrid Stewin: „Der Regenwald ist ein komplexes Ökosystem und Zuhause zahlreicher großer und kleiner Tierarten. Mit der neuen Anlage erhalten unsere Besucher weitere, spannende Einblicke in diesen faszinierenden und zugleich bedrohten Lebensraum. Dank dem nachhaltigen Engagement und der Partnerschaft mit der GEBAG ist das möglich und das Ameisen-Quartier kann entstehen“.
Blattschneiderameisen leben ursprünglich in den Wäldern Süd- und Mittelamerikas. Die kleinen Insekten vollbringen wahre Meisterleistung. Gemeinsam errichtet die Kolonie ein weit verzweigtes Wohnsystem im Waldboden. Eine unterirdische Stadt mit Kammern für die Ameisenbrut, für Pflanzenreste und Pilzgärten. Der selbstgezüchtete Pilz dient den Blattschneiderameisen als Nahrung und sieht aus wie ein weißer, löchriger Badeschwamm. Damit er wachsen kann, füttern ihn die emsigen Insekten mit Blättern, die aber erst gefunden werden müssen. Kundschafter sind ständig auf der Suche nach neuen Pflanzen. Den Weg dorthin markieren sie mit Duftstoffen. Weitere Arbeiter folgen dieser Spur. Sind die Blätter erreicht, werden kleine Blattstücke mit den kräftigen Ameisenkiefern herausgeschnitten und zur Kolonie getragen. Begleitet wird die Schar Arbeiter von einem Heer Soldaten. Sie verteidigen ihre Artgenossen gegen potentielle Feinde. Am Nesteingang nehmen die kleineren Pilzarbeiter die Blattstücke in Empfang, zerkauen sie zu Brei und füttern damit den Pilz in den unterirdischen Kammern. Im Pilzgarten selber lebt auch die Königin, die täglich rund 25.000 Eier legt und damit die Grundlage zum stetigen Ausbau der Kolonie schafft.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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