Übrigens - zur Odyssee eines Weihnachtsbaums
Geklaut und aufgetaucht
Der Bekannte hat einen Weihnachtsbaum gekauft. Zum ersten Mal alleine. Seine Frau war mit ihrer Mutter beim Arzt. „Zugebenermaßen nicht der schönste, aber dennoch stattlich und vor allem günstig“, sagte er. Das seiner Meinung nach Wohnzimmer-taufliche Exemplar gefiel seiner besseren Hälfte nun gar nicht.
Aber sie sagte kein Wort, um des lieben Friedens willen. Geparkt wurde das Exemplar auf der Terrasse. Als der Göttergatte zwei Tage später von der Arbeit nach Hause kam, stammelte sie mit schauspielerischer Höchstleistung, dass man den Baum geklaut habe. Sie allerdings hat ihn zuvor in einem nahen Wäldchen entsorgt. Also kauften sie zusammen einen neuen.
Dann gab es den traditionellen Vorweihnachtskaffeeklatsch in der Nachbarschaft. Und siehe da. Mitten im dortigen Wohnzimmer stand der entsorgt-geklaute Tannenbaum. „Den hat einer wohl frischgeschlagen im Wald vergessen. Da haben wir ihn bei einem Spaziergang mitgenommen. Der ist doch richtig schön, oder?“, meinte die Nachbarin. Vorweihnachtliches Schweigen bei ihren Gästen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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