Kleiner Wermutstropfen: In diesem Jahr gibt es die letzte Fuchsienausstellung in Hamborn
Frühlingserwachen im Botanischen Garten
Der Frühling ist da, wenn auch zunächst rein kalendarisch. Noch ist es ganz schön schattig. Das stört die „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Hamborn e.V.“ allerdings wenig. Die Aktiven des Vereins haben ihr ganz persönliches Frühlingserwachen auf dem Schirm und wollen dabei möglichst viele Menschen mitnehmen.
Natürlich kümmern sie sich derzeit um den „Frühjahrsputz“ in dem von ihnen angelegten Bauerngarten in Hamborns grüner Oase im Bereich Hamborner- und Fürst-Pückler-Straße, bringen ihn auf Vordermann und machen ihn fit für den Frühling. Aber sie spannen auch einen breiten Bogen von der Natur zur Kultur.
Am Sonntag, 7. April, laden sie zwischen 15 und 18 Uhr alle Interessierten unter dem Motto „Die Welt wird wieder bunter“ nach dem großen Premierenerfolg im vergangenen Jahr auch jetzt zu einem musikalisch-kulturellen Frühlingserwachen in die Orangerie des Botanischen Gartens ein. Die „Plattenköche“ laden zum Frühjahrskonzert mit Live-Musik und die Patchwork-Arbeiten der Ruhrpott-Quilt-Ladies sind wieder zu bewundern und zu erwerben. Kaffee, Kuchen und alkoholfreie Getränke sorgen dann bei freiem Eintritt für den richtigen Zusammenhalt von Leib und Seele.
Mehr Aufmerksamkeit für
den Botanischen Garten
„Wir wollen mit der Veranstaltung weitere Aufmerksamkeit für den Botanischen Garten erzielen und die vielen Facetten unserer ehrenamtlichen Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt die Vorsitzende Angelika Hanisch. Ihre Kollegin Erica van Wesel ergänzt: „Unser Bauerngarten ist doch an Pflanzenvielfalt kaum zu überbieten. Viele Schulklassen nutzen ihn schon als eine Art Open-Air-Klassenzimmer für den Biologieunterricht.“
Ein Wermutstropfen aber ist offensichtlich unabwendbar. In diesem Jahr präsentieren die Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr ihre mittlerweile 23. Fuchsienausstellung und es wird die letzte sein. Schluss, Aus, Ende. „Eigentlich“, so Ernst Zöhrer (75), einer der tatkräftigen Organisatoren, „wollten wir bis zur 25. Ausstellung durchhalten, aber das ist nicht mehr zu schaffen.“ Warum man zwei Jahre vor dem „Silberjubiläum“ aufhört, hat natürlich einen Grund. Zöhrer: „Wir sind nur noch wenige Aktive und werden auch nicht jünger.“ Allein die umfangreichen Auf- und Abbauten einschließlich Tragen und Schleppen zehren ganz schön an den Kräften.
Noch einmal mächtig
ins Zeug legen
Dennoch wollen sich die Fuchsienfreunde noch einmal mächtig ins Zeug legen. Deren Vorsitzende Sigrid Gentzmer betont, dass für die Abschlussschau längst alles in trockenen Tüchern sei. Neun Tage lang vom 6. bis zum 14. Juli wird sie wieder zahlreiche Blumenfreunde, Besucher und Gäste weit über die Grenzen der Region hinaus nach Hamborn locken. „Selbst aus Norddeutschland und den Benelux-Staaten reisen die Besucher eigens wegen der Ausstellung an“, berichtet Sigrid Gentzmer voller Stolz.
Zwar stehen die Züchtungen der Fuchsienfreunde im Vordergrund, ergänzend gibt es aber auch Informationsstände zu Rosen, Dahlien, Kräutern und vielen anderen Pflanzen. Der Heimatverein Hamborn ist ebenfalls wieder vertreten. Die Sonderausstellung der Ruhrpott-Quilt-Ladies in der Orangerie wird erneut für Furore sorgen und die Gesellschaft für Aquarienkunde bietet Führungen durch ihre imposante Anlage mit elf Großaquarien an. Ein Hamborner Imker hält Honig von Bienen bereit, die ihr Zuhause im Botanischen Garten haben.
Gottesdienst
am Abschlusstag
Im letzten Jahr gab es noch eine Besonderheit. Die evangelischen Kirchengemeinden Neumühl, Hamborn und die Ev. Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh ließen am Abschlusstag der Ausstellung ihre Gottesdienste in der Gnaden-, Friedens-, Kreuzes- und Lutherkirche ausfallen, um stattdessen einen gemeinsamen Gottesdienst im Botanischen Garten durchzuführen. „Das kam ganz toll an und war riesig besucht“, erzählen Sigrid Gentzmer und Ernst Zöhrer begeistert. Und diesen Gottesdienst wird es am Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, wieder geben, der dann so etwas wie ein Abschluss-Gottesdienst ist.
Am Abend ziehen die Fuchsienfreunde ihren letzten Vorhang. Die alten Kühlanlagen werden entsorgt. Zelte, Biertische, Stühle, Bänke und Sonnenschirme teilen die Aktiven unter sich auf. Ein Besuchermagnet für die schönen Seiten Hamborns hat dann seine Anziehungskraft verloren.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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