Friederike zerrte an Duisburg - der Orkan hinterließ große Schäden
Die zerstörerische Friederike war über mehrere Tage angekündigt worden. Und die Meteorologen wurden in ihren Prognosen voll bestätigt. Ab 10.30 Uhr machte sich der Orkan bemerkbar und sorgte in Duisburg ebenso für schwere Schäden wie im gesamten Land.
Um 10 Uhr am Donnerstagmorgen hatte der Einsatzführungsstab der Feuerwehr die Einsatzleitung übernommen. Zusätzlich zu den diensthabenden Kräften der Berufsfeuerwehr befanden sich weitere 160 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr im Dienst. Zusätzlich gingen Kräfte des Technischen Hilfswerks am Ortsverband Duisburg in Bereitstellung. Das gesamte Stadtgebiet war mit zusätzlichen Einsatzkräften abgedeckt.
Bis 13 Uhr waren mehr als 400 Einsätze für die Rettungskräfte im Stadtgebiet gemeldet. Besonders intensiv wütete der Sturm über den westlichen und nördlichen Stadtteilen, in Walsum etwa wurden zahlreiche Dächer beschädigt. Rund 440 Einsatzkräfte arbeiteten zu diesem Zeitpunkt unter Hochdruck. Zusätzlich zu den 132 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr waren 226 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, 31 Kräfte des THW sowie 23 Kräfte in der Feuerwehr-Einsatzleitung im Dienst.
Kinder blieben in Schulen und Kitas
Schulen und Kindertagesstätten wurden aufgefordert, die Kinder bis zur Entwarnung durch die Stadt Duisburg in den Räumlichkeiten zu halten. An der Grundschule Heisterbacher Straße in Beeckerwerth ist am Mittag das Flachdach des Hauptgebäudes abgehoben worden. Personen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Der Unterricht am Freitag soll in Räumen stattfinden, die nicht vom Schaden betroffen sind.
Der Forstbereich des Umweltamtes unterstützte die Feuerwehr mit drei Kolonnen, um die umgestürzten Bäume aus den Verkehrsflächen im Stadtgebiet zu entfernen. Bäume fielen unter anderem auf ein Gebäude am Vinckeweg in Ruhrort und einen Pkw, der am Silberpalais abgestellt war.
Verkehr kam teilweise zum Erliegen
Der Verkehr kam auf vielen Wegen zum Erliegen. Landesweit wurde der Zugbetrieb eingestellt, am Hauptbahnhof strandeten zahlreiche Pendler. Auch bei der DVG blieben einige Straßenbahnen aufgrund von Oberleitungsschäden stehen. Auf der A59 wurde die Berliner Brücke in beide Fahrichtrichtungen gesperrt. Hier drohte der Aufbau eines Lkws abzustürzen.
Wälder, Parks und Grünanlagen sollten bis auf weiteres nicht betreten werden. Hier ist aktuell die Gefahr durch herunter fallende Äste gegeben.
Duisburg hat noch intakte Sirenen
Ein Krisenstab hielt die Menschen während des gesamten Tages auf dem Laufenden. Um 12.24 Uhr war außerdem in der City ein einminütiges Sirenensignal zu hören. Dieser Ton signalisiert üblicherweise Entwarnung, allerdings hatte es zuvor keine Sirenen-Warnung gegeben. Wenige Minuten später war dann das seit 1975 in Deutschland gebräuchliche Signal „Warnung der Bevölkerung“ zu hören, ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton (einst als Luftalarm bekannt). Das Signal bedeutet im Allgemeinen „Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten“.
In diesem Fall sollte die Bevölkerung so aufgefordert werden, geschlossene Räume aufzusuchen. Nur noch wenige deutsche Großstädte verfügen übrigens über ein intaktes Sirenennetz, das sich aus Hochleistungssirenen zusammensetzt. Dazu gehört Duisburg.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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