Gradierwerk im Revierpark Mattlerbusch für 640.000 Euro erneuert - Fertigstellung im Mai
Ende der „Atemlosigkeit“ in Sicht

Guten Mutes bei der Baustellenebsichtigung waren (v.l.) Architekt Peter Grund, Ratsfrau Ellen Pflug, RVR-Finanzexperte Thomas Holtmann, FMR-Geschäftsführer Jürgen Hecht, Betriebsleiterin Sandra Blat y Bränder, Ratsherr Bruno Sagurna, OB Sören Link, Ratsherr Josef Wörmann und Bezirksvertreterin Renate Gutowski.
Foto: Reiner Terhorst
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  • Guten Mutes bei der Baustellenebsichtigung waren (v.l.) Architekt Peter Grund, Ratsfrau Ellen Pflug, RVR-Finanzexperte Thomas Holtmann, FMR-Geschäftsführer Jürgen Hecht, Betriebsleiterin Sandra Blat y Bränder, Ratsherr Bruno Sagurna, OB Sören Link, Ratsherr Josef Wörmann und Bezirksvertreterin Renate Gutowski.
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„Was lange währt, wird endlich gut.“ Dieser Satz gilt jetzt auch für die Erneuerung des Gradierwerks im Revierpark Mattlerbusch. Spätestens in diesem Mai wird die Saline wieder ihren gesundheitsfördernden Zweck erfüllen. Auf der Baustelle wird mit Hochdruck gearbeitet.

640.000 Euro werden investiert, die Stadt Duisburg und der Regionalverband Ruhr (RVR übernehmen als gleichberechtigte Gesellschafter jeweils 302.500 Euro. Die Frezeiitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR), das „Dach“ aller fünf Revierparks, trägt die Abbruchkosten der alten „Salinen-Ruine“ in Höhe von etwa 35.000 Euro. „Der Stadt fällt dieser Invest nicht leicht, und es gab im Vorfeld einige Diskussionen“, räumt Oberbürgermeister Sören Link ein, „aber das Ganze ist auch ein Signal für alle Erholungssuchenden in Duisburg und der Region.“

Dass das neue Bauwerk wieder zur Landmarke und zum Wahrzeichen des Revierparks und der Niederrhein-Therme wird, steht bei den Verantwortlichen außer Frage. 40 Meter lang, acht Meter hoch und ausgestattet mit zusätzlichen technischen, handwerklichen und optischen Verbesserungen, wird das Gradierwerk nach über fünf Jahren „Atempause“ für Erholungsmomete wie an der See sorgen.

Sandra Blat y Bränder, Betriebsleiterin der „Erholungsoase vor Ort“, betont, dass man bei der Neukonzipierung nichts dem Zufall überlassen habe. Mit dem Architekten Peter Grund hat man einen renommierten Gradierwerk-Experten mit ins Boot geholt, der mit neuen Ideen für eine zusätzliche Revitalisierung gesorgt hat. Da war „Liebe zum Detail“ mit im Spiel. Das Holz für den Bau muss passen, der Reisig von hoher Qualität sein, und das neue Bauwerk soll mindestens 25 Jahre halten.

Das neue Bauwerk
bekommt ein Dach

Das Lärchenholz, das zurzeit verbaut wird, ist hochwertig. Der Schwarzdorn, der als Reisig genutzt wird, ist teuer, aber „standhaft“. „Er stammt aus der Ukraine, weil dort die Triebe durch die harten Winter eine enorme Festigkeit haben“, erläutert der Gradierwek-Experte. Auf seine Empfehlung hin bekommt das neue Bauwerk ein Dach, was die Haltbarkeit zusätzlich erhöhen wird. Durch das Dach und die Trennwand zwischen Park und Therme entstünde sogar eine römische Atmosphäre. „Die Trennwand als Limes“, schmunzelt er. Auf der Thermenseite entstehen zudem kleine Lauben, in denen Einzelpersonen sich „berieseln“ lassen können.

„Mit diesen Neuerungen wrid die Saline ein Anziehungspunkt weit über die Stadt hinaus und setzt damit auch ein deutliches Zeichen für die Zukunft“, ist sich FMR-Geschäftsführer Jürgen Hecht sicher. Das sieht auch Thomas Holtmann, Referatsleiter Finanzmanagement beim RVR, so: „Das Geld für die Maßnahme ist richtig angelegt.“ „Um es zu bekommen, mussten wir echte Überzeugungsarbeit leisten“, berichtet Bruno Sagurna, SPD-Fraktionschef in Duisburg und Mitglied im „Ruhr-Parlament“, vom überparteilichen Klinkenputzen.

Vor fast genau 25 Jahren wurde das erste Gradierwerk im Mattlerbusch in Betrieb genommen. Seit Ende 2015 war es aufgrund eines Sturmschadens außer Betrieb. Das nervte sowohl die Einheimischen als auch die auswärtigen Gäste und Besucher. Sandra Blat y Bränder, der Landtagsabgeordnete Frank Börner und viele Bürger machten Druck auf die Verantwortlichen. Letztlich kamen über 5.000 Unterschriften für die Sanierung und Erhaltung des Gradierwerks zusammen.

Nach dem Brand musste
wieder neu geplant werden

Im März vergangenen Jahres waren Planung und Finanzierung dann in trockenen Tüchern, und die notwendigen Vorabeiten wurden auf den Weg gebracht, bis es in der Nacht zum 17. Juni 2019 zu einem abrupten Stopp kam. Da zündeten offensichtlich Jugendliche das Gradierwerk an, wobei auch die benachbarte Kelosauna, eine Hauptattraktion der Niederrhein-Therme, abbrannte.

Daraufhin wurde die Ursprungsplanung überarbeitet, vor allem um sie unanfälliger gegen Vandalismus zu machen. Außerdem musste untersucht werden, in wie weit die für die Folgenutzung vorgesehenen vorhandenen Fundamente von dem Brand beeinträchtigt wurden. Diese Prüfungen verliefen überwiegend mit positiven Ergebnissen, haben aber zu leichten Kostenerhöhungen und Zeitverzögerungen geführt. Jetzt ist man auf der Zielgeraden. „Hier tut sich endlich was“, meinten Parkbesucher zufrieden bei unserem Ortstermin auf der Baustelle.

Auch die ursprüngliche Kelosauna bekommt ein neues Gesicht. In einer Großsauna, in der über 100 Personen Platz finden, wird es künftig Event-Aufgüsse geben, die man sonst nirgendwo erleben kann. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Niederrhein-Therme.

5,6 Millionen Euro aus dem
Projekt "Zukunft und Heimat"

Jürgen Hecht, Sören Link sowie Ellen Pflug, Beiratsvorsitzende im Revierpark Mattlerbusch, und ihr Stellvertreter Josef Wörmann, haben noch ein weiteres „Info-Schmankerl“ parat. Aus dem Projekt „Zukunft und Heimat“ fließen in den nächsten Jahren weitere 5,6 Millionen Euro in den Mattlerbusch, mit denen unter anderem der gesamte Bereich rund um das Gradierwerk erneuert werden soll.

Der erste Spatenstich dazu wird mit einem großen Familienfest am 6. September erfolgen. Der Duisburger Oberbürgermeister zu dem Gesamtpaket: „Die Perle der Revierparks bekommt eine deutliche Aufwertung.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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