Die Welt wird wieder bunter - Frühlingsboten im Botanischen Garten Hamborn mit Vorschau auf den Sommer

Angelika Hanisch, Vorsitzende der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Hamborn, war vom Erfolg des „Frühlingserwachens“ in Hamborns grüner Oase begeistert.
Fotos: Reiner Terhorst
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„Ein bisschen gingen die Temperaturen nach oben, trotzdem war es noch ganz schön schattig“, meinte Angelika Hanisch, die Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Hamborn. Unter dem Motto „Die Welt wird wieder bunter“ gab es dennoch ein richtiges Frühlingserwachen in Hamborns „grüner Oase“, ergänzt mit vielen Ausblicken auf den Sommer.

Die Orangerie des Botanischen Gartens im Bereich Hamborner- und Fürst-Pückler-Straße lockte zum einen mit einer eindrucksvollen Ausstellung, die ihr Versprechen, dass die Welt wird wieder bunter wird, bestens erfüllte. Angelika Hanisch: „Mit einer so großen Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet.“ Zum anderen trafen sich die engagierten Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr zeitgleich zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung, um neben den satzungsgemäßen Regularien vor allem die kommende, mittlerweile 22. Fuchsienausstellung im Sommer inhaltlich auf den Weg zu bringen.

Die Fuchsienfreunde haben zudem bei der Organisation der „Bunte-Welt-Ausstellung“ tatkräftig zur Seite gestanden und beste Unterstützung geleistet. Die Patchwork-Arbeiten der Ruhrpott-Quilt-Ladies, die Acrylbilder von Elisabeth Illbruck, die Holzarbeiten von Alex Westermann und die Musik der „Plattenköche“ haben für ein erstes Frühlingserwachen gesorgt.

Pflanzenvielfalt kaum zu überbieten

„Wir wollten mit der Ausstellung weitere Aufmerksamkeit für den Botanischen Garten erzielen und die vielen Facetten unserer ehrenamtliche Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Und dieses Ziel haben wir erreicht“, freut sich Angelika Hanisch im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger. Ihre Kollegin Erica van Wesel ergänzt: „Wir unterhalten hier einen Bauerngarten, der an Pflanzenvielfalt kaum zu überbieten ist. Viele Schulklassen nutzen ihn schon als eine Art Open-Air-Klassenzimmer für den Biologieunterricht.“

So ist aus dem Engagement Einzelner, die empört darüber waren, dass die Stadt „uns hier im Duisburger Norden das letzte Kleinod rauben wollte“, wie es Angelika Hanisch ausdrückt, im Juli 2011 die „Bürgerinitiative Botanischer Garten Hamborn“ gegründet worden, aus der dann nur wenige Monate später der Förderverein hervorging. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Aquarienkunde, von den vielen Besuchern anerkennend und fast liebevoll „unsere Aquarianer“ genannt, und den Fuchsienfreunden bringen die Aktiven des Fördervereins seitdem zusätzliches Leben in Hamborns grüne Oase.

Vorfreude auf die Fuchsienausstellung

Vieles will und muss im Vorfeld geplant werden. So stand bei der Versammlung der Fuchsienfreunde schon jetzt die Vorbereitung der diesjährigen Fuchsienausstellung im Mittelpunkt. Neun Tage lang vom 7. bis zum 15. Juli wird sie wieder zahlreiche Blumenfreunde, Besucher und Gäste weit über die Grenzen der Region hinaus nach Hamborn locken. „Selbst aus Norddeutschland und den Benelux-Staaten reisen die Besucher eigens wegen der Ausstellung an“, berichtet Sigrid Gentzmer, Vorsitzende der Fuchsienfreunde Rhein-Ruhr, unserer Redaktion voller Stolz.

Zwar stehen die Züchtungen der Fuchsienfreunde im Vordergrund, ergänzend gibt es aber auch Informationsstände zu Rosen, Dahlien, Kräutern und vielen anderen Pflanzen. Der Bonsai Arbeitskreis Niederrhein ist ebenso vertreten wie der Heimatverein Hamborn. Die Sonderausstellung der Ruhrpott-Quilt-Ladies in der Orangerie wird erneut für Furore sorgen, und die Aquarianer werden Führungen durch ihre imposante Anlage mit elf Großaquarien anbieten, die Fische und Pflanzen aus verschiedenen Biotopen und Erdteilen „beherbergen“. Zudem wird der Bauerngarten zahlreiche Anregungen für die heimische Kräutersammlung geben.

Gemeinsamer Gottesdienst von drei Gemeinden

„Das alles muss natürlich koordiniert und organisiert werden“, sagt Fuchsienfreund Ernst Zöhrer, der seit vielen Jahren federführend mit von der Partie ist. „Nicht zuletzt müssen die vielen Besucher, die auch von außerhalb nach Hamborn kommen, versorgt werden“, ergänzt er. Kaltgetränke, Kaffee, selbstgebackene Kuchen und Leckeres vom Grill sorgen während der Ausstellung für den richtigen Zusammenhalt von Leib und Seele.

In diesem Jahr gibt es noch eine Besonderheit. Die evangelischen Kirchengemeinden Neumühl, Hamborn und die Ev. Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh lassen am Sonntag, 15. Juli, ihre Gottesdienste in der Gnaden-, Friedens-, Kreuzes- und Lutherkirche ausfallen, um stattdessen einen gemeinsamen Gottesdienst um 11 Uhr am Abschlusstag der Fuchsienausstellung im Botanischen Garten durchzuführen. „Wir waren von dieser Idee sofort begeistert“, freuen sich Sigrid Gentzmer und Ernst Zöhrer. „Und für die drei Gemeinden ist das zugleich der Start ihrer Ferienaktivitäten mit Gottesdiensten an anderen Orten“, erläutert die Neumühler Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand, die mit weiteren Gemeindevertretern an der Versammlung der Fuchsienfreunde teilnahm.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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