Handwerksberufe kennenlernen
Das Diakoniewerk unterstützt die Garten-AG der Dahlingschule und gibt Einblicke in den Beruf von Garten- und Landschaftsgärtnern und Tischlern
Seit Mittwoch stehen bei den Schülern der Dahlingschule in Friemersheim wieder Pflanzarbeiten und Gartengestaltung auf dem Stundenplan. Es sind Kinder mit besonderem Förderbedarf, die im Schulgarten das erste eigene Gemüse pflanzen dürfen.
Und damit die Ernte in Zukunft von Schnecken und Mäusen verschont bleibt, spendet das Diakoniewerk Duisburg als langjähriger Kooperationspartner zwei selbstgebaute Hochbeete. Dazu besuchen das Team der Tischlerei und das Team aus dem Garten- und Landschaftsbau die Nachwuchsgärtner und geben Tipps für den Aufbau und die fachgerechte Nutzung der Hochbeete. Jugendliche, die in der Garten-AG ihre Liebe für die Natur oder das Holzhandwerk entdecken, haben nach der Schule die Möglichkeit, nach Beratung durch die Agentur für Arbeit im Diakoniewerk Duisburg eine geförderte Reha-Ausbildung zum Beispiel als „Fachpraktiker/in im Gartenbau oder Gärtner/in“, „Fachpraktiker/in für Holzbearbeitung oder Holz-Werker/in“ zu beginnen.
Die Ernte soll sicherer werden – Diakoniewerk baut Hochbeete
Seit 2017 betreut Lehrer Christoph Wehling mit seinen Schülern die Garten-AG an der Dahlingschule. Beim Start des Projektes war der Schulgarten verwildert und zugewachsen wie ein kleiner Urwald. Es war harte Arbeit für die Schüler der Klassen 7 bis 10, die ersten Gemüsebeete anzulegen. 2018 gab es schon einmal Unterstützung vom Diakoniewerk Duisburg beim Aufräumen des Gartens. Damals wurden Wurzeln ausgegraben, Sträucher geschnitten und gemeinsam ein Apfelbaum gepflanzt. Die meisten Schülerinnen und Schüler haben keinen eigenen Garten, aber im Schulgarten können die Jungen und Mädchen das Wachstum der Gemüsepflanzen vom kleinen Samenkorn bis zum fertigen Nahrungsmittel beobachten. Selbst geerntete Zucchini, Kartoffeln, Kürbis und Salat werden regelmäßig in der Schulküche zubereitet und gegessen. Um die Ernte vor Schnecken und Mäusen zu schützen, wurden jetzt zwei neue Hochbeete aufgebaut. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung vom Diakoniewerk, denn vor allem unsere Kräuter und Salate möchten wir vor Schädlingen schützen“, erklärt Biologie-Lehrer Christoph Wehling. „Außerdem ist die Arbeit am Hochbeet angenehmer für den Rücken.“ Hergestellt wurden die Bausätze für die individuell gestalteten Hochbeete in der Tischlerei des Diakoniewerks Duisburg. Der Zusammenbau erfolgte im Rahmen eines Projektes mit Teilnehmenden einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) im Garten- und Landschaftsbau. Tischlermeister Bernd Schaath und sein Team unterstützen beim Aufbau der Hochbeete vor Ort und beantworten Fragen rund um den Beruf des Tischlers. „Die Ausbildung in unseren Handwerksbetrieben ist spezialisiert auf Jugendliche mit Förderbedarf“, erklärt Schaath.
Vom Schulpraktikum zur Ausbildung
Das Diakoniewerk Duisburg bietet seit 20 Jahren im Auftrag der Agentur für Arbeit Reha-Ausbildungen für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf an in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau, in der Tischlerei, im Verkauf oder im Büro. Gärtnermeisterin und Ausbilderin Mona Kistner vom Diakoniewerk Duisburg erklärt: „Während ihrer Ausbildungszeit erhalten unsere Azubis eine intensive, individuelle Unterstützung und werden sozialpädagogisch begleitet.“ Timmy Weber (19 Jahre) ist ein ehemaliger Schüler der Dahlingschule und macht aktuell eine Ausbildung zum Fachpraktiker im Gartenbau im Diakoniewerk Duisburg. Gemeinsam mit den Kollegen besucht er seine ehemalige Schule, um auch nachfolgende Schülergenerationen für einen handwerklichen Beruf zu begeistern. Schulleiter Wolfgang Peck freut sich, dass seine Schüler im Garten-Unterricht praktische Kompetenzen für ihr weiteres Leben erwerben: „Das praktische Tun wie zum Beispiel im Bereich Garten ist für uns ein wichtiger Teil unseres pädagogischen Angebots. Insofern begrüßen wir die Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk sehr. Sie eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern zudem die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren. Je früher die Jugendlichen Kontakt zu Ausbildungsbetrieben bekommen, desto besser können sie sich nach der Schule für einen Beruf entscheiden“.
Das Diakoniewerk Duisburg möchte seine Kooperationen mit Duisburger Förderschulen weiter ausbauen. Ansprechpartner für interessierte Schulen, die sich über die Reha-Ausbildungen im Diakoniewerk informieren möchten oder auch am Projekt „Hochbeet“ interessiert sind, ist Holger Bohr. Holger Bohr, Diplom-Sozialpädagoge im Diakoniewerk Duisburg, Tel. 0203/93139 20.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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