Fritz Moldenhauer – ein Leben für den Baum
Bäume spenden
Zur Jahrtausendwende rief der Bund Deutscher Baumschulen mit ihrem Präsidenten Fritz Moldenhauer bundesweit auf, in möglichst jeder Stadt eine Baum-Allee anzulegen. In Duisburg waren es ein Dutzend Bürger und die örtliche Politik aus Rumeln-Kaldenhausen, die diesem Appell folgten.
Entlang der Straße „Am Westrich“ entstand so eine Pflanzreihe junger Eschen, heute stehen hier stattliche Bäume. Die Zimmerei Günter Rentzsch & Sohn spendierte zur Erinnerung 2001 eine stattliche Schautafel-Stellage nebst schützendem Dach.
Mit der Zeit verblasste die Gedenktafel und die Lasur verabschiedete sich aus dem rustikalen Gebälk. Und wo die Nichtpflege augenscheinlich wird, landen auch schon einmal Papieraufkleber und Schmierereien auf dem Gewerk. Das indes war nichts für den Vorstand des Runden Tisches, der die Erneuerung und inhaltliche Ergänzung der Lehrtafel sowie die Sanierung der Ständeranlage auf die Agenda 2021 setzte. Die Tafel kreierte sogleich Grafiker Thomas Michels, die Lasur steuerte bei Sabine Bongartz und Runder Tisch-Vize Melanie Moldenhauer griff zu Schmirgelpapier, Schleifklotz und Pinsel.
Jetzt übergab der Runde Tisch die runderneuerte Anlage der Öffentlichkeit. Fritz Moldenhauer, vom Baumschulverband mittlerweile zum Ehrenpräsidenten berufen, fand die Ausführung „optimal“ und das Engagement „wunderbar“. So wünscht sich der 88-jährige Baum-Förderer, dass die Kaldenhausener Allee-Idee noch möglichst viele Nachahmer findet. Damit wäre eine persönliche Scharte der ganz besonderen Art ein wenig ausgeglichen. Denn Moldenhauer hatte mit dafür gesorgt, dass Duisburg zu Beginn des Jahrtausends mit der Ausrichtung der Bundesgartenschau 2011 beauftragt wurde, aber nach langem Hin und Her 2003 die Zusage sang- und klanglos wieder zurückzog.
Wissenswert: Ohne die Baumschulbetriebe wären wir heute vielerorts gar nicht mehr in der Lage, unsere Städte und Dörfer, unsere Parks und Wälder ausreichend und wirkungsvoll mit Gehölzen zu versorgen. In unseren Städten bedeutet dies nicht nur eine quantitativ angemessene Ausstattung mit Bäumen, sondern auch eine qualitativ hochwertige. Das quantitative springt schnell ins Auge: Wie viele Straßenbäume fehlen, sieht man an den zahllosen leeren Baumscheiben, die allerhöchstens mit Baumstümpfen besetzt sind. Oft fehlt schlicht das Geld, um Bäume nach zu pflanzen. Deswegen ist das hohe bürgerschaftliche Engagement, bei denen die Einwohner selbst für Bäume spenden, sie teilweise sogar eigenhändig versorgen, ganz besonders wertzuschätzen.
Text von Ferdi Seidelt
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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