Gefahr aus dem Meer
Angriffe von Orcas auf Segelboote
Wie in dem Ökothriller von Frank Schätzing " Der Schwarm""
machen Orcas Jagd auf Segelboote.
Zwischen Mitte 2020 und Mitte 2022 wurden allein in der Straße von Gibraltar und vor der iberischen Küste mehr als 200 Vorfälle genannt. Die Orcas rammten dabei Boote - vorwiegend Segelyachten - und beschädigten diese teilweise so stark, dass sie nur mehr eingeschränkt manövrierfähig waren.
Erst Anfang Mai dieses Jahres wurde die Segelyacht Champagne vor der spanischen Mittelmeerküste von mehreren Schwertwalen angegriffen und so stark beschädigt, dass Wasser einlief. Die örtliche Küstenwache konnte die Passagiere retten, das Schiff sank.
Warum die Angriffe gehäuft vorkommen, darüber rätseln die Forscher noch
Menschen könnten verantwortlich sein
Der portugiesische Walforscher Alfredo Lopez geht jedoch davon aus, dass "menschliche Aktivitäten, wenn auch auf indirekte Weise, der Grund für dieses Verhalten sind". Zunehmender Schiffsverkehr, schwindende Nahrungsquellen, die Erwärmung der Meere oder Lärmbelästigung könnten eine Rolle spielen.
Der Fokus auf die Segelyachten könnte aber auch von älteren Walen stammen, die bereits "schlechte Erfahrungen mit Booten gemacht haben und versuchen, das Boot zu stoppen", mutmaßt Lopez. Junge Orcas könnten dieses Verhalten spielerisch nachahmen. Junge Orcas lernen nämlich hauptsächlich von ihren "Großmüttern", die die Schule anführen.
Orcas sind soziale intelligente Tiere
Orcas leben in Familiengruppen von bis zu 50 Individuen, die manchmal vier Generationen beinhalten. Das älteste Weibchen führt die Gruppe an. Sie weiß am besten, wo es gute Nahrung gibt und wie man sich in verschiedenen Situationen am besten verhält.
Die erwachsenen Orcas bringen den Jüngsten diese Fähigkeiten bei, damit sie diese später an ihren eigenen Nachwuchs weitergeben können. So entsteht eine „Orca-Kultur“ die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Autor:Barbara Steffen (Ebsdorfergrund) aus Bochum |
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