Tigerdame Arila und Seelöwen-Jungspund Jonny haben den Zoo Duisburg verlassen
Abschied im Doppelpack

Im Auftrag des Arterhalts: Tigerdame Arila soll im polnischen Zamosc Zoo einen passenden Partner finden. | Foto: Zoo Duisburg
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Abschied nehmen im Doppelpack. Zu Beginn der Woche verließ die junge Tigerdame Arila den Zoo am Kaiserberg in Richtung Polen. Im Zamosc Zoo wartet auf die in 2016 geborene Katze ein passender Partner. Auch Seelöwenteenager Jonny hat den Zoo Duisburg verlassen. Sein neues Zuhause wird der Zoo Amiens in Frankreich sein.

Schon vor mehreren Wochen begannen die Vorbereitungen für den Tigertransport. Um Arila auf die Reise vorbereiten zu können, organisierte das Zoo-Team schon im Vorfeld die benötigte Transportkiste, welche die junge Tigerin beim sogenannten Kistentraining kennen lernte. „Die Tierpfleger haben Arila mit Hilfe von Futter regelmäßig in die Transportkiste gelockt und sie so mit der ungewohnten Umgebung vertraut gemacht“, erläutert Dr. Carolin Bunert, Tierärztin und Kuratorin, die Vorgehensweise. „Am Transporttag war es für das Tier dann keine ungewohnte Situation mehr. Außerdem hat das Kistentraining den großen Vorteil, dass wir Arila nicht in Narkose legen mussten, um sie in die Transportbox verladen zu können“. Die Geduld zahlte sich aus. Problemlos stieg Arila in die Kiste und trat ihre Reise in den 1.300 Kilometer entfernten Zamosc Zoo an.

Sibirische Tiger sind die größten Katzen der Welt und vom Aussterben bedroht. Besonders Jagd und Lebensraumverlust setzen die Populationen im Freiland unter Druck. Die Zucht der imposanten Katzen in Zoos wird daher vom Europäischen Zuchtprogramm (EEP) für Sibirische Tiger koordiniert - der Zoo Duisburg ist Teil des EEP für diese Tierart. „In Zamosc wird Arila einen genetisch passenden Partner finden und hoffentlich irgendwann selber Nachwuchs bekommen“, so die Tierärztin.

"Wir werden ihn vermissen"

Auch Seelöwe-Teenager Jonny ist aus dem Haushalt seiner Robben-Eltern ausgezogen. Künftig wird der knapp ein Jahr alte Jungbulle im Zoo von Amiens leben und die dortige Kolonie Kalifornischer Seelöwen erweitern. Für den Transport kam eine besondere Kiste zum Einsatz. „Da Seelöwen eine dicke Speckschicht haben, muss die Transportbox gut belüftet sein, damit es dem Tier nicht zu warm wird“, so Kuratorin und Tierärztin Dr. Kerstin Ternes. Ein stabiler Rahmen, bespannt mit einem Gitter, sorgt während der Reise für optimale klimatische Bedingungen.

Mit einem weinenden aber auch einem lachenden Auge blicken die Tierpfleger auf Jonnys Kindheit in Duisburg zurück. „Der kleine Wirbelwind hat uns immer viel Freude bereitet und uns das ein oder andere Mal erstaunt“, erinnert sich Tierpflegerin Yvona Brand mit einem Lächeln. So begeisterte Jonny das Zoo-Team und die Besucher mit seiner vorwitzigen Art, trieb das Familienoberhaupt Atze mehrfach zur Weißglut und erreichte innerhalb kürzester Zeit das Gewicht seiner zwölf Monate älteren Geschwister Ally und Lucy. „Er ist wirklich ein sehr frühreifer Seelöwe, hat keine Gelegenheit ausgelassen, unseren Atze zu ärgern, und hing pausenlos an Mamas Milchbar“, lacht Tierpflegerin Yvona. „Wir werden ihn vermissen, freuen uns aber auch sehr, dass er ein schönes, neues Zuhause in Frankreich gefunden hat“.

Im Auftrag des Arterhalts: Tigerdame Arila soll im polnischen Zamosc Zoo einen passenden Partner finden. | Foto: Zoo Duisburg
Seelöwe Jonny (hinten) mit seiner älteren Schwester Ally. Er erweitert nun die Kolonie Kalifornischer Seelöwen im Zoo von Amiens/Frankreich. | Foto: Zoo Duisburg
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Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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