Mit Klemmbrett und Stift zählte das Zoo-Team drei Wochen lang den Tierbestand
9.400 Tiere aus 406 Arten
Eins, zwei, drei – ganz viele! Zum Jahreswechsel tauschten die Tierpfleger Besen, Harke und Schaufel gegen Klemmbrett, Kugelschreiber und Artenliste. Denn während der jährlichen Inventur wurde im Zoo alles gezählt, was in den Gehegen kreucht und fleucht. Nun steht das Ergebnis fest: Rund 9.400 Individuen aus 406 Arten leben derzeit im Zoo am Kaiserberg.
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verteilt Johannes Pfleiderer die Artenlisten und gibt den Startschuss zum großen Zählen mit einem ehrgeizigen Ziel: Zum Jahreswechsel soll jedes Tier einmal erfasst sein. Bei den Großtieren kein Problem, schwieriger ist es dann schon im Aquarium. „Hier dauert die Inventur mehrere Wochen, die komplex eingerichteten Anlagen bieten reichlich Versteckmöglichkeiten für kleine Fische, so dass mehrfach durchgezählt werden muss“, weiß der zoologische Leiter.
Für den Biologen ist die Zeit zwischen den Jahren aber auch der Moment, um zurückzuschauen und einen Ausblick auf die Entwicklung des Tierbestandes zu geben. Im Vergleich zum Vorjahr (6.862 Tiere aus 388 Arten) hat sich der Tierbestand auf den ersten Blick deutlich vergrößert. Dies lag aber vor allem an Zuwächsen im Revier „Aquarium“. Zum einen sorgten Langschnauzen-Seepferdchen und Wurzelmundquallen dort für hundertfachen Nachwuchs und auch die neuen Blattschneider-Ameisen sind zahlreich vertreten.
Außerdem durfte das Zoo-Team eine Vielzahl von weiteren Neuankömmlingen begrüßen. So reiste das einjährige Wombat-Weibchen Hope im Dezember des letzten Jahres aus England ins Ruhrgebiet. In Duisburg wird sie zu gegebener Zeit ihren Partner Apari kennenlernen, mit dem es dann vielleicht auch mit Nachwuchs klappen wird. Bei den Bongo-Antilopen, einer ostafrikanischen Antilopenart, durfte Zuchtmännchen Kivuli zum Jahreswechsel gleich zwei neue Weibchen empfangen. Somit ist die Gruppe dieser vom Aussterben bedrohten Tierart am Kaiserberg auf vier Individuen angewachsen.
Besondere Geburten im letzten Jahr
Auch die Delfinfamilie konnte sich über ein neues Mitglied freuen. Im September brachte Weibchen Delphi, die auch in Duisburg geboren wurde, ein Jungtier zu Welt. Seitdem mischt die kleine Dora die Familiengruppe kräftig auf. „Sie ist ein richtiger Wirbelwind, es macht große Freude ihr zuzusehen und sie zu beobachten“, schwärmen die Tierpfleger.
Ein besondere Geburt gab es auch bei den Zwergflusspferden: Mudiwa ist bereits der dritte Sprössling des Duisburger Flusspferd-Paares Ayoka und Atu. Der Name des kleinen Hippo-Weibchens leitet sich übrigens aus der afrikanischen Sprache der Shona ab und bedeutet übersetzt „Liebling“.
Nachwuchs gab es aber nicht nur bei einigen der prominenteren Zoobewohner. Im Streichelzoo erblickte erstmals in der Zoogeschichte ein Dahomey-Zwergrind das Licht der Welt, in direkter Nachbarschaft tobt seit August Alpakajungtier Paco umher, zwei kleine Wildkatzen stromern auf Samtpfoten durchs Unterholz und gleich vier asiatische Zwergotter halten die Eltern auf Trab. Tierkinder erfreuten Tierfreunde und Zoo-Team unter anderem auch bei den Erdmännchen, den Zebramangusten, den Seelöwen und den Kirk-Dikdiks. Im dichten Dschungel der Tropenhalle Rio Negro schleicht erneut ein junger Tamandua, wie kleine Ameisenbären auch genannt werden, durchs Geäst – rekordverdächtig, denn Mutter Persea brachte mittlerweile sechs Jungtiere auf die Welt. Auch in der Asienvoliere im Affenhaus gab es reichlich Nachwuchs, darunter erstmals im Zoo Duisburg Jungvögel bei Frühlingstaube und Schwarznacken-Fruchttaube.
Von einigen Schützlingen musste sich das Zoo-Team in 2020 leider verabschieden. Unter anderem verstarben Shetlandpony ‚Anton‘, Zwergflusspferd-Oma ‚Quirle‘ und Flussdelfin ‚Baby‘ jeweils im hohen Alter, bei letzterem sogar mit einem Haltungsrekord für diese Tierart. Charaktertiere des Zoos, die die Tierpfleger und Besucher Jahrzehnte begleitet haben. Und was passiert in diesem Jahr? Freuen können sich Tierfreunde auf Gelbfuß-Felsenkängurus, Vielfarbensittiche und Sichelpfeifgänse. Sie bevölkern künftig die australische Outback-Voliere, welche noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. Darüber hinaus ist geplant, dass vor allem neue Reptilien- und Vogel-, aber auch einige Säugetierarten am Kaiserberg ankommen werden.
Und was passiert in diesem Jahr? Freuen können sich Tierfreunde auf Gelbfuß-Felsenkängurus, Vielfarbensittiche und Sichelpfeifgänse. Sie bevölkern künftig die australische Outback-Voliere, welche noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. Darüber hinaus ist die Ankunft vor allem neuer Reptilien- und Vogel-, aber auch einiger Säugetierarten geplant. Trotz der besonderen Zeit hofft das Zoo-Team, dass es für alle Tierfreunde ein spannendes Zoojahr 2021 wird. Dafür arbeitet die Mannschaft am Kaiserberg jeden Tag mit viel Engagement und Herzblut.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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