Ehrenamtliche stärken die Wanheimer Gemeinschaft
Zeit schenken macht großen Spaß
„Wir wollen den Menschen ein bisschen Abwechslung bieten. Gerade in diesen Krisenzeiten ist es doch wichtig, mal auf andere Gedanken zu kommen.“ Maria Hönes weiß, wovon sie spricht. Sie ist Ehrenamtskoordinatorin in der Evangelischen Kirchengemeinde Wanheimerort und seit geraumer Zeit auch in der Nachbargemeinde Wanheim. Maria Hönes hat viele Ideen, einige hat sie bereits mit engagierten Ehrenamtlichen erfolgreich umgesetzt.
Im Wanheimer Gemeindehaus, Beim Knevelshof 45, duftet es nach leckerem Essen. Geschirr klappert, Teller, Besteck und Servietten werden in den großen Saal getragen. Gleich gibt es ein leckeres Mittagessen. Immer montags ab 12.30 Uhr lassen es sich stets gut 30 Menschen schmecken. Heute gibt es Hähnchenschnitzel und Jägersauce, Kartoffeln, Leipziger Allerlei, und zum Nachtisch Mousse au Chocolat mit Vanillesauce. Und das alles für nur 7,50 Euro.
Das Essen kommt von einem Caterer, der offene Ohren für individuelle Wünsche hat. „Wir suchen das Essen immer gemeinsam aus“, sagt Maria Hönes, denn wir sind ein Team.“ Mit „Wir“ meint sie ihre ehrenamtlichen Unterstützer, „denn ohne die läuft gar nichts.“
Lächelnd und liebevoll
„Es macht mir selbst großen Spaß, anderen Menschen mal zwei, drei Stunden Zeit in der Woche zu schenken. Das erfüllt einen und gibt einem ein gutes Gefühl. Da bekommt das Wort Gemeinschaft einen lebendigen Sinn“, ergänzt Maria Wagner, die von Beginn an mithilft. Lächelnd faltet sie bunte Servietten und legt sie fast liebevoll auf die Tische.
Ellen Obst, Regina Schrör und Claudia Sablotny, die (fast) neu im Team und heute zum dritten Mal dabei ist, haben noch in der Küche zu tun. Rainer Scharwächter, Hahn im Korb der ehrenamtlichen Helfer, rückt noch ein paar Stühle zurecht, denn gleich geht’s los. Jetzt ertönt am Eingang des Gemeindehauses ein lautes „Hallo Ihr Lieben“. Fröhlich grüßt Erna (87) das Team, „das riecht ja wieder lecker.“
Schnell füllt sich der Saal. Gabi (73) hat von dem Angebot der Wanheimer Gemeinde durch eine Bekannte erfahren. „Ich habe mir das dann einmal angeschaut und bin seitdem Stammgast.“ Die Besucher sind allesamt gut gelaunt. „Gibt es nachher wieder einen Kaffee?“ Maria Hönes antwortet mit einem „Na selbstverständlich“. Niemand geht sofort nach dem Essen nach Hause.
Raus aus den Löchern
„Und? Heute mal wieder eine Niederlage einstecken?“ Lachend blickt Josef Fellmann, der sich gerade mit dem leckeren Mittagessen gestärkt hat, zu Rainer Scharwächter. Der rüstige Senior freut sich auf eine Partie Schach mit dem Ehrenamtler und sagt voller Überzeugung: „Der Montag hier ist für mich immer ein Sonntag.“
Der Satz „Raus aus unseren Löchern, essen, reden, spielen und sich in kreativer Abwechslung wohlfühlen“ macht die Runde. Für das Team geht es zwischenzeitlich weiter: Abräumen, spülen, einräumen. Anschließend gibt es noch einen gemeinsamen Kaffee. Die nächsten Essensangebote werden besprochen.
Selber etwas Zeit schenken
„Gemeinschaft lebt vom Ehrenamt“, betont Maria Hönes. Und über frisches Blut und Menschen, die sich für andere engagieren, würde man sich in Wanheim riesig freuen. „Vielleicht gibt es Leute, die mal einen Spielenachmittag anbieten möchten oder Sitzgymnastik für Senioren...oder...oder...oder“, denn für Anregungen ist sie immer offen.
Wer sich ehrenamtlich engagieren und seinen Mitmenschen etwas Zeit schenken möchte, sollte Kontakt mit Maria Hönes aufnehmen (Tel. 0203 / 770134, Mobil 0151 / 61028009, Mail: Maria.Hoenes@ekir.de). Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.gemeinde-wanheim.de.
Text: Reiner Terhorst
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