Wie die Hamborner Helios St. Johannes Klinik Corona-Stationen bekommt
„Wir reagieren immer sofort“

Belegungsmanager Christian Hendricks sorgt dafür, dass ausreichend Betten für Corona-Patienten da sind.
Foto: Helios
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Normalerweise versucht Belegungsmanager Christian Hendricks die Stationen in der Hamborner Helios St. Johannes Klinik, An der Abtei, möglichst gleichmäßig auszulasten. In Zeiten von Corona allerdings muss er umdenken und ganze Bereiche in Isolierstationen umwandeln.

Seit fünf Jahren hat Hendricks die Macht über die Betten im Helios Klinikum. Der Belegungsmanager plant für alle Stationen, verteilt die Patienten möglichst gleichmäßig, damit alle Abteilungen gut ausgelastet sind. Doch in Zeiten der Corona-Krise musste ein anderes Bettenmanagement her, den „Herr der Betten“ zieht einige Stationen leer, um daraus Corona-Isolierstationen zu machen.
„Wir sind gut vorbereitet“, sagt Hendricks, „drei Stationen und die Intensivstation stehen Patienten mit dem Coronavirus jetzt schon komplett zur Verfügung.“

Mit einer Taskforce bespricht er täglich die Lage, organisiert die Stationen um, verlegt Patienten, versucht Personal frei zu bekommen. „Wir reagieren immer sofort“, sagt er. „Das ist jetzt einfach wichtig.“ Entscheidungen müssen halt von der aktuellen Situation abhängig gemacht werden und halt auch kurzfristig getroffen werden.

"Wir passen mehr
aufeinander auf"

Hendricks jongliert daher seit Wochen mit allen Berufsgruppen, ermutigt Kollegen, vermittelt zwischen allen unterschiedlichen Ansprüchen. „Die Unsicherheit bei den Kollegen ist groß“, sagt Hendricks, „keiner weiß so richtig, was noch auf uns zu kommt. Noch kommen die Patienten kontinuierlich, das können wir gut verkraften, aber was passiert, wenn die große Welle kommt, die Virologen nicht ausschließen und viele befürchten?“

Hendricks hat das Gefühl, dass die Mannschaft in der Klinik den letzten Wochen mehr zusammengewachsen ist. „Wir reden mehr miteinander, passen aufeinander auf und unterstützen uns“, sagt er. „Man wächst eben an seinen Aufgaben.“

Die Kollegen lassen sich gern von Hendricks beruhigen. Denn sie wissen auch: Wenn es hart auf hart kommt, wird er selbst mit anpacken. „Ich habe 17 Jahre lang als Intensivpfleger gearbeitet“, sagt Hendricks, „wenn es eng wird, springe ich natürlich sofort ein.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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