Das Leben in der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermaxloh ist „anders“ geworden
Weicher Glockenklang und „Ostern to go“

Nun läuten die Glocken der Kreuzeskirche wieder in vollen Klang. Die Reparaturen sind vollendet.
Foto: Christel Monien
  • Nun läuten die Glocken der Kreuzeskirche wieder in vollen Klang. Die Reparaturen sind vollendet.
    Foto: Christel Monien
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Endlich läuten auch die Glocken der Marxloher Kreuzeskirche nach Monaten der Reparatur wieder und stimmen jeden Abend um 19.30 Uhr in das allabendliche Geläut aller Kirchen in Duisburg ein. Das freut natürlich ganz besonders Pfarrerin Anja Humbert und Pfarrer Hans-Peter Lauer, obwohl eine offizielle „Glocken-Feier“ halt auf später verschoben ist.

„Dies ist gerade jetzt eine Zeit des Gebets, der Besinnung und der inneren Stille, in der aber auch das laute Glockengeläut Zeichen setzt“, sagt Anja Humbert. „Und die Gemeinde und die Bürger ziehen mit. Als Zeichen der Verbundenheit und Hoffnung stehen zudem Kerzen in den Fenstern vieler Häuser. „Es wäre schön, wenn sich weiterhin viele von uns daran beteiligen“, so die Pfarrerin.

Und dass die Glocken der Kreuzeskirche wieder im Dienst sind, hat für eine wahre Flut an Briefen, Anrufen und Mails gesorgt. „Die Marxloher freuen sich wirklich darüber“, sind Humbert und Lauer angetan. Die vier Stahlglocken aus dem Turm der Marxloher Kreuzeskirche stammen aus dem Jahr 1948, jede hat den Namen eines Evangelisten. Bereits seit längerem stand fest, dass sie aufwändig saniert werden müssen. Die Kosten von rund 15.000 Euro kann die evangelische Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh zu einem großen Teil durch Spenden decken.

Besserer Klang

Bei der nach dem Evangelisten Lukas benannten Glocke beispielsweise musste wegen des stark schlingernden Klöppels die Klöppelgabel erneuert und außerdem das gekröpfte Stahljoch durch ein verzinktes ersetzt werden. „Lukas“ ist für das Mittags- und Abendgeläut „zuständig“. Die Glocke schwieg schon seit Monaten, um die Schäden nicht zu vergrößern. Auf Anraten des Glockensachverständigen wurden die vorhandenen Bronzedübel durch neue Rotgussdübel ersetzt. Dadurch, so ist jetzt deutlich zu hören, gibt es nun weichere Klöppelanschläge und eine bessere Klangentfaltung der Stahlglocke. Aufgrund der bekannten Bauartschwächen der Nadellager von 1948 wurden diese an allen Glocken durch Spezialkugellager ersetzt.

Nun ist alles vollbracht, Ostern kann kommen, wenn auch „anders“. Aber die Gemeinde mit ihren zwei Kirchen hat da schnell die Initiative ergriffen. Diesmal steht „Ostern to go“ an. Am Ostersonntag gibt es ab 10 Uhr ganztäägig die Osterbotschaft und einen Ostergruß zum Mitnehmen am Einggang Karl-Marx-Straße der Kreuzeskirche und am Haupteingang der Lutherkirche an der Wittenberger Straße. „Wenn man alleine, zu zweit oder als Familie einen Osterspazierggang unternimmt, kann man sich gerne eine solche Ostertüte mitnehmen“, ermuntert Pfarrerin Birgit Brügge. Wer nicht mobil ist, bekommt die Ostertüte aber auch gerne an die eigene Tür gehängt. Dazu sollte man sich bei den Pfarrinnen und dem Pfarrer melden.

Offenes Ohr

Das Leben in der Evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh gestaltet sich zu Zeiten der Coronakrise eben anders, „aber wir sind wie gewohnt für Sie da und bieten Ihnen Hilfe und ein offenes Ohr.“ Auf der Homepage www.bonhoeffer-gemeinde.org. findet man alle entsprechenden Angebote und Rufnummern.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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