Sicherheit auf 900 km Wasserstraßen
Wasserschutzpolizei NRW hat ihren Sitz in Duisburg

Polizeioberkommissarin Manuela Ahlke und der Leiter des Sachgebietes Einsatz, Andreas Neuhaus auf der nagelneuen WSP 12
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Etwa 240 von insgesamt 275 Beamtinnen und Beamten sorgen für die Sicherheit auf den schiffbaren 900 km der nordrheinwestfälischen Wasserstraßen. Durch einen entsprechenden Staatsvertrag fallen zudem einige Kilometer der Ems und des Mittellandkanals auf niedersächsischem Gebiet in den Zuständigkeitsbereich der Ordnungshüter aus NRW.

Die Einsätze der 23 Wasserfahrzeuge und vier trailerfähigen Booten erfolgen von insgesamt neun Wachen aus. Diese befinden sich an der Rheinschiene in Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg und Emmerich sowie Essen, Datteln, Münster und Minden im Bereich des Kanalnetzes. Die Direktion der Behörde befindet sich im linksrheinischen Duisburger Stadtteil Homberg und untersteht der ebenfalls in Duisburg ansässigen Polizeipräsidentin.

Schwarze Schafe gibt es auch auf dem Wasser

„Unser Hauptgeschäft“, so Andreas Neuhaus, erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Sachgebietes Einsatz, „besteht in der Kontrolle der Berufsschifffahrt“. Ähnlich, wie bei Berufskraftfahrern auf Deutschlands Straßen, gebe es auch hier Fahrzeitenüberschreitungen. Zudem werde als Verstoß gegen die Rheinschifffahrts Personalverordnung hin und wieder die Mindestanzahl der Besatzungsmitglieder nicht eingehalten. Diese richtet sich nach der Betriebsform und der Größe des jeweiligen Schiffes. „Wir machen also das Gleiche, wie die Kolleginnen und Kollegen an Land“, resümiert Neuhaus, „haben es aber oft mit einem angenehmeren Klientel zu tun.“ Aus der Tatsache, dass es sich bei den Schiffsführern zumeist um mittelständische Unternehmer handele, resultiere ein angenehmerer Umgang, als der, dem die Kolleginnen und Kollegen an Land oft ausgesetzt seien.
Aber auch auf dem Wasser gibt es nicht nur weiße Schafe. Aktuell stellt die Jetskiszene eine Herausforderung für die Beamten dar. Hier halten sich nicht alle an die Vorschriften und gefährden, indem sie wild zwischen den anderen Wasserfahrzeugen hin und her fahren, nicht nur sich selbst, sondern auch deren Besatzungen und Fahrgäste.
„Wir gönnen ja jedem seinen Spaß“, so der 56jährige, „dennoch muss man sich an Vorschriften halten“. Viele wüssten gar nicht, dass man zum Führen eines Jetskis einen Sportbootführerschein benötige und das Fahrzeug über ein amtlich anerkanntes Kennzeichen verfügen müsse.
Ein weiteres Problem stellt der Badebetrieb in den Flüssen und Kanälen des Zuständigkeitsbereiches dar. Hierbei kommen jeden Sommer viele Menschen ums Leben, weil sie den Schiffsverkehr oder die tückischen Strömungen unterschätzen. Auch der Gedanke, man stehe ja nur bis zu den Oberschenkeln im Wasser, hat schon so manchen besonders im Rhein das Leben gekostet, denn die Strömungen sind unberechenbar und der Sog eines vorbeifahrenden Schiffes zieht einem förmlich den Boden unter den Füßen weg. Dazu macht Neuhaus darauf aufmerksam, dass das Baden im Rhein an vielen Stellen verboten ist, so zum Beispiel an seinem gesamten Verlauf auf Duisburger Stadtgebiet. Allerdings sei es noch nicht sanktionsfähig. Zusammen mit der Wasserwacht arbeite man allerdings an einem entsprechenden Konzept. Bis dahin könne man lediglich an die Vernunft der Menschen appellieren.

Vier Jahre Polizeidienst als Voraussetzung

„Bei der Wasserschutzpolizei handelt es sich um eine sehr motivierte Truppe, die immer auf der Suche nach Nachwuchs ist“, erklärt Neuhaus. Allerdings rekrutiere sich dieser grundsätzlich aus Polizeikreisen. Wer der Behörde beitreten wolle, müsse mindestens vier Jahre im Dienst der Polizei gewesen und bereit sein, eine weitere dreieinhalbjährige Ausbildung sowie ständige Fortbildungen zu absolvieren. Neuhaus selber ist seit 1989 Polizist und seit 2003 bei der Wasserschutzpolizei.
Polizeioberkommissarin Manuela Ahlke auf dem nagelneuen Polizeiboot WSP 12, das am Steiger Vinckeufer der Dusiburger Wache in Ruhrort liegt, versieht seit fünf Jahren ihren Dienst bei der Wasserschutzpolizei. „Die Tätigkeit bietet mir ein sehr interessantes Aufgabenfeld“, begründet sie ihren Wechsel von der Schutzpolizei. Ihre Beförderung steht in absehbarer Zeit an.
Jede Beamtin und jeder Beamte, unabhängig vom Dienstgrad, verfügt über die gleichen nautischen Qualifikationen und ist befähigt, ein Schiff zu führen.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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