Hochemmericher Kirmes am Start

Volle Fahrt voraus

Drei gestandende Männer, ein gemeinsames freudiges Lächeln. Rheinhausen feiert jetzt wieder seine Hochemmericher Kirmes. Ferdi Seidelt, 1. Stellvertretender Bezirksbürgermeister, und die Schausteller-Urgesteine Ralf Reminder und Walter Söhngen wissen aber, dass auch viele auswärtige Besucher den Weg in den Westen der Stadt gehen oder fahren werden.

Der freudige Ausblick paart sich mit einer kleinen Rückschau. Im vergangenen Jahr gab es eine abgespeckte Familienkirmes als Neustart der nach den Corona-Einschränkungen ausgefallenen Traditionskirmes. Reminder und Söhngen werteten das wie ihr Kollege Mike Bengel als gelungene Generalprobe für eine große Kirmes. Bengel ist diesmal nicht mit im Rummel-Boot, weil er sich nach einem Unfall noch schonen muss.

Reminder und Söhngen blicken, wie sicherlich Bengel auch, voller Erwartung auf dieses Wochenende. Vom morgigen Samstag, 10. September, bis einschließlich Dienstag, 13. September, ist der Hochemmericher Markt wieder der Nabel der Kirmeswelt. Wermuts-Tropfen der Pandemie-Folgen: Nicht alle Betriebe, die über Jahrzehnte den Menschen ein erlebnisreiches Kirmesvergnügen bereiteten, haben überlebt. „Manche Kollegen mussten aufgeben“, runzelt Söhngen die Stirn, was für die Betroffenen eine bittere Pille sei.

Die Sehnsucht
nach Vergnügen

Corona, Inflation, Energiekrise, Ukraine-Krieg, das alles spielt auch jetzt noch eine Rolle. Sowohl Seidelt als auch die Schausteller-Familien sind sich aber sicher, dass trotz dieser anspruchsvollen Zeit die Sehnsucht nach Vergnügen und Abwechslung groß ist. Im Grunde genommen sei die Rheinhauser Kirmes ein innerer Rettungsanker in der stürmischen See des Lebens.

„Wenn wir was anpacken, dann wird das auch was“, meint Reminder. In diesen Worten paaren sich Erfahrung und realistisches Selbstbewusstsein. Als die Stadt aus der Organisation der Hochemmericher Kirmes ausstieg, waren die Schausteller zur Stelle und haben sie ehrenamtlich selbst organisiert.

Viele attraktive
Fahrgeschäfte

Zwar konnte erneut kein Riesenrad an Land gezogen werden, aber mit den Kirmesklassikern Autoscooter, Breakdancer, X-Factor, Scheibenwischer, Twister und Geisterbahn fehlt es nicht großen Attraktionen. Dazu gibt es fünf Fahrgeschäfte für Kinder und natürlich Vergnügungsbuden wie Entenangeln, Greifer und Lose.

Trotz der sich weiter drehenden Kostenspirale bleiben die Preise stabil, bestätigen Reminder und Söhngen. Das gelte sowohl für die Fahrgeschäfte als auch für die angebotenen Speisen und Getränke. Geöffnet hat die Kirmes vom heutigen Samstag bis Dienstag jeden Tag ab 14 Uhr. Abends wird bis mindestens 22 Uhr gefeiert, je nach Stimmung oder Wetter kann das auch mal bis 24 Uhr gehen. Dienstag ist zudem Familientag mit vergünstigten Preisen und einem imposanten Abschluss-Feuerwerk.

Ein Blick in die
Kirmeszukunft

Bei der Präsentation der Kirmesaktivitäten wurde es aber auch politisch. Die Stadt, so geht es wie ein Lauffeuer durch Rheinhausen, arbeite an einem Konzept für die Begrünung des Hochemmericher Marktes. Das könnte zur Folge haben, dass die Kirmes hier künftig nicht mehr so stattfinden kann wie gewohnt. „Nicht mit uns“, findet Seidelt deutliche Worte und ermutigt die Schausteller. „Wir sind ganz klar auf eurer Seite.“

Jetzt aber wird auf dem Hochemmericher Markt erst einmal kräftig gefeiert: „Wir alle haben uns das verdient“, lautet das Abschluss-Credo der „Drei in einem Boot“.