Meine Schulzeit
Unser Englischlehrer
Nach dem 4. Schuljahr der Volksschule besuchte ich von 1959 bis 1966, einschließlich einer Ehrenrunde die Mädchenrealschule Annette von Droste-Hülshoff in Duisburg.
Damals mussten man noch eine Aufnahmeprüfung machen, um eine weiterführende Schule besuchen zu dürfen.
Mit Wehmut denke ich an unseren Englischlehrer zurück.
Er war sehr streng, ließ auch nichts durchgehen, aber wir Mädchen liebten ihn.
Er war damals schon Anfang 60. Er gestaltete den Englischunterricht sehr kurzweilig. Wir hatten viel Spaß mit ihm und an seinem Unterricht.
Jeden Morgen das gleiche Ritual.
Wenn er in die Klasse kam, standen wir stramm neben der Schulbank.
Er begrüßte uns:
„Good morning, My Girls“
Wir antworteten:
„Good morning Mr. Strube“
Er: „Sit down“
Wir setzten uns.
Kaum saßen wir, sagte er wieder "Stand up“
Zack, standen wir wieder stramm neben der Bank.
So ging es dann ein paarmal im Stakkato weiter:
„Sit down, stand up, sit down, stand up“
Dann, als wir wieder standen, gab es dann ein paar Verrenkungen.
„Put your right hand on your left foot,
and the left hand on your right eye.
Put your right hand on your left ear and your left hand on your right ear
Lift your right foot forward and your left foot back“
Beim letzten Satz ließen wir uns dann lachend fallen.
Dann hieß es „Stand up and sit down“
Danach begann der Unterricht..
Bei diesen „Gymnastikübungen“ haben wir uns immer köstlich amüsiert.
Leider hatten wir ihn nur zwei Schuljahre. Er ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Mr. Strube gab uns das Gefühl, nur seine Girls zu sein.
Das brachte er schon damit zum Ausdruck, weil er uns immer mit "My Girls" begrüßte.
Die nachfolgenden Englischlehrer waren alle irgendwie langweilig und so auch der Unterricht.
Wir haben auch nicht soviel gelernt, wie bei unserem „Mr. Strube“
Die Englischnoten der ganzen Klasse haben sich im ersten Jahr mit der neuen Lehrerin im Schnitt etwa um eine Note verschlechtert.
Autor:Barbara Steffen (Ebsdorfergrund) aus Bochum |
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