Streetworker Kim und Nick unterstützen in Notlagen
Schutzraum für junge Menschen bieten
Ein offenes Ohr für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Notlagen haben - wie wichtig ist das, wenn das im eigenen sozialen Umfeld fehlt? Wenn es keine Anlaufstelle gibt, wo die Jugendlichen sich fallen lassen und von ihren Problemen erzählen können? Hier setzt die umfangreiche Arbeit der Streetworker Duisburg an.
Kim Kempcke und Nick Opitz kümmern sich als Sozialarbeiter der IMA-KJSH-Stiftung (Kinder-Jugend und soziale Hilfen) um alle Belange, die junge Menschen in der Zielgruppe zwischen 14 und 27 Jahren im Stadtteil Rheinhausen betrifft. „IMA“ steht dabei für innovativ, mutig und anders. Kim und Nick sind ein sympathisches Duo, das für die jungen Leute da ist. Vertrauen und Akzeptanz spielen bei der anonymen Hilfestellung und Beratung eine große Rolle.
„Zu uns kommen Menschen, die Unterstützung brauchen. Sei es, weil sie obdachlos geworden sind, bei der Jobsuche unsicher sind oder Streit mit der Familie haben. Jeder wird als Persönlichkeit behandelt. Für ein intimes Gespräch unter vier Augen bieten wir in unserem Büro den nötigen „Schutzraum“, erklärt die 30-Jährige. „Es sind immer neue Einzelfälle. Kein Fall gleicht dem anderen. Wir versuchen dann so schnell wie möglich zu helfen, zum Beispiel auf der Suche nach einem Notfallschlafplatz. Können wir nicht unterstützen, steht uns unser großes Netzwerk an Kooperationspartnern zur Verfügung.“ So sei eine schnelle professionelle Unterstützung stets gewährleistet. „Die meisten jungen Menschen kommen zu uns Büro. Für das erste Gespräch gibt es immer einen akuten Grund. Wir schauen dann, wie selbstständig jemand ist, was genau das Problem ist und vor allem, wie es danach weitergehen soll“, erklärt Nick. Häufig seien auch psychische Erkrankungen vorhanden oder es gäbe im sozialen Umfeld Probleme aufgrund ihrer sexuellen Orientierung.
"Viele Hilfesuchende sind "care leaver"
Viele Hilfesuchende seien auch sogenannte „care leaver“. Das sind junge Erwachsene, die einen Teil ihres Lebens in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, wie in betreuten Wohngruppen/Kinderheimen oder Pflegefamilien verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. „Mit der Volljährigkeit fallen die jungen Leute dann oft in ein tiefes Loch“, berichtet Michaela Stein, Geschäftsführerin der KJSH-Stiftung Duisburg, von ihrer Arbeit. „Die Kinder-und Jugendheime sind dann nicht mehr zuständig. Aber wohin dann? Deshalb ist es insbesondere für die Altersgruppe der 18 bis 25-Jährigen wichtig, eine Anlaufstelle zu haben. Wir ziehen so viel aus unserer Arbeit. Für uns alle ist die Hilfe der jungen Leute eine Herzensangelegenheit. Ein Job, der unheimlich viel Sinn macht.“
Einmal in der Woche sind Kim und Nick bei ihren Sozialraumbegehungen im Stadtteil unterwegs. Hinzu kommen noch ein bis zwei Besuche im Monat in den Außenbereichen. Jedoch treffe man dort nicht viele junge Leute, wie Kim anmerkt. Uwe Hubatschek aus dem Streetworkerbereich Duisburg-Süd und einige Kolleginnen hatten deshalb schon vor Jahren eine tolle Idee. Ein Transporter, der der Stiftung zur Verfügung steht, soll an öffentlichen Plätzen im Stadtbezirk als mobiles Büro dienen. Ein Tisch, zwei Stühle. Fertig! „Super wäre dann auch, wenn wir dort ein mobiles W-Lan zur Verfügung hätten“, hofft Kim. Dafür würden allerdings Spenden benötigt. Wer die Arbeit der Streetworker unterstützen möchte, kann dies gerne tun. Die Bankverbindung lautet: Stadtsparkasse Düsseldorf, IBAN: DE06 3005 0110 1008 0195 47, Verwendungszweck: Streetworker Duisburg.
Schnelle Hilfe in Notlagen
Seit 2013 gibt es das niederschwellige Angebot der Streetworker in Duisburg. Insgesamt gibt es in allen Stadtteilen Streetworker Büros und 17 soziale Mitarbeitende. Kim und Nick sind unter der Rufnummer 02065-9444465 oder per Mail unter kim.kempcke@ima-kjsh.de und nick.opitz@ima-kjsh.de zu erreichen. Auch die Handynummern der beiden stehen zur Verfügung. Kim’s Nummer lautet: 01578-5524677, Nick’s Nummer: 01578-5524678. Eine offene Sprechstunde ohne Termin findet dienstags und donnerstags von 12 bis 15 Uhr statt. Das Büro befindet sich an der Georgstraße 15 in 47226 Duisburg.
Weitere Infos auch auf www2.duisburg.de
Autor:Nadine Scholtheis aus Moers |
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