Abschied für Martin Nadolny wird nachgeholt
Politischer Mensch mit klarer Orientierung
Martin Nadolny ist schon seit über einem Jahr im Ruhestand. Wegen der Pandemie konnte der Pfarrer, der über 38 Jahre für die Evangelische Kirchengemeinde Neudorf-West gearbeitet hat, nicht im gewünschten Rahmen verabschiedet werden.
Das wird nun nachgeholt, und wer ihm danken und auch nachträglich alles Gute wünschen möchte, ist herzlich am Sonntag,30. Januar, um 18 Uhr zu dem festlichen Gottesdienst in die Lutherkirche in Duisburg Duissern, Martinstr. 39, eingeladen. Den geplanten Empfang kann es aber wegen des Pandemiegeschehens auch jetzt nicht geben.
Gründe Martin Nadolny zu danken, haben sicher viele Menschen aus der Gemeinde, aus Neudorf und auch aus dem Bereich der evangelischen Kirche in Duisburg. Pfarrer Nadolny kam nach Abschluss seiner theologischen Ausbildung 1981 als Hilfsprediger in die Gemeinde Neudorf-West und wurde dort am 31. Januar 1982 ordiniert. Unmittelbar nach diesem Einführungsgottesdienst dankte Nodolny der Gemeinde für die herzliche Aufnahme und versicherte, dass er bemüht sei – so zitiert ihn eine Zeitung, „für alle da zu sein und offen zum Gespräch mit jedem, der dies wünsche“.
Wort gehalten
Martin Nadolny hat Wort gehalten und war als Pfarrer aus dem Leben der Gemeinde schnell nicht mehr wegzudenken. Denn in seiner Duisburger Amtszeit war er Ansprechpartner und Seelsorger für viele Gemeindemitglieder durch die Gottesdiensten und die Gruppen, die er begleitete. Zudem stand er in Kontakt mit unzähligen Eltern und deren Kinder, die getauft, konfirmiert und manche auch getraut hatte. Ebenso stand er vielen Menschen in ihrer Trauer zur Seite, auch solchen, die mit „der Kirche“ nicht viel anfangen konnten. Martin Nadolny verstand und versteht sich immer als ausgesprochen politischer Mensch, bei dem die Orientierung durch den Glauben erfolgte.
Bei seinem Einführungsgottesdienst 1982 sagte Nadolny in seiner Predigt - so zitiert ihn eine Zeitung damals -, sein persönliches Hindernis sei beispielsweise die Angst, in der Predigt zu politisch zu werden. Doch müsse sich der christliche Glaube auch sozialen und wirtschaftlichen Fragen zuwenden. Nur so könne das Christentum glaubwürdig bleiben. Nadolny ist sich treu geblieben, denn er setze sich über Jahrzehnte - nicht nur als Privatperson, sondern auch als Neudorfer Pfarrer - mit anderen u.a. für die Friedensbewegung, die Bewahrung der Schöpfung und für Gerechtigkeit in der Welt ein.
Mit Nachdruck
Das alles geschah nicht nur auf Gemeindeebene, sondern auch mit Nachbarkirchengemeinden, in Gruppen aus Neudorf und der gesamten Stadt. Diese Positionen mit Nachdruck zu vertreten, war ihm auch ein wichtiges Anliegen auf den Synoden des früheren Evangelischen Kirchenkreis Duisburg Süd sowie in vielen Gremien im späteren Evangelischen Kirchenkreis Duisburg.
Für den Gottesdienst in der Lutherkirche Duissern gilt die 2-G-Plus-Regel (Nachweise sind mitzubringen) und eine durchgehende FFP-2-Maskenpflicht, auch am Sitzplatz. Zur besseren Planung bittet die Evangelische Kirchengemeinde Neudorf-West um telefonische Anmeldung (Mobil: 0160-2681632).
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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