Anwohner fordern: Keine Aufstockung der Bergehalde Lohmannsheide
Online Informationsveranstaltung mit 100 Teilnehmern

Soll aufgestockt werden: Die ehemalige Bergehalde Lohmannsheide | Foto: Hans-Gerd Bosch
  • Soll aufgestockt werden: Die ehemalige Bergehalde Lohmannsheide
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Eine erhebliche Gefahr für das Naherholungsgebiet um den Waldsee sowie die Anwohner der betreffenden Region an der Grenze zwischen Moers und Duisburg-Baerl sehen die Anlieger in der geplanten Aufstockung der ehemaligen Bergehalde Lohmannsheide. In einer Video Konferenz, an der etwa 100 Betroffene teilnahmen, informierte ein breites Bündnis aus politischen Parteien vor Ort, dem BUND aus Duisburg und Moers sowie Vereinen aus der betroffenen Region die Bürgerinnen und Bürger über mögliche Folgen und Schritte, die man dagegen unternehmen könne.

Bis in die 80er handelte es sich bei der Bergehalde Lohmannsheide um eine wilde Müllkippe. „Hier kam alles rein“, so Hans Gerd Bosch, Fraktionsvorsitzender der SPD Bezirksvertretung Homberg / Ruhrort / Baerl, „was weg musste“. Kein Mensch wisse, welche Abfälle sich in dieser Halde befänden. Man vermute nicht ohne Grund, dass es sich dabei um belastetes Material handele.
Nun sieht der entsprechende Flächennutzungsplan eine Aufstockung der Halde, die sich auf dem Gelände der RAG befindet, vor. Hier sollen Abfälle der Deponieklasse 1 (Nicht gefährliche Abfälle wie Bauschutt, geringfügig belasteter Bodenaushub, Dämmmaterialien, Schlacke und mineralische Abfälle) gelagert werden, und zwar bis zu 5,2 Millionen Tonnen für 15 Jahre.
„Wenn man alle erforderlichen Maßnahmen zusammenrechnet“, gibt SPD Ratsfrau Edeltraud Klabuhn zu bedenken, „kommt man insgesamt auch locker auf 20 Jahre“.

Wie ein Schwamm, den man zusammendrückt

5,2 Millionen zusätzlich auf die alte Halde bedeute, dass ein gewaltiges Gewicht auf dem unteren Teil laste und ihn wie einen vorher vollgesaugten Schwamm zusammendrücke und die darin enthaltenen Abfallstoffe ins Grundwasser gelangen lasse.
Durchgeführte Probebohrungen betrachten die Betroffenen als unzureichend. „Bei den Probebohrungen stieß man auf Widerstand“, weiß Dietmar Beckmann von den Grünen zu berichten. Daraufhin seien die Bohrungen eingestellt worden und niemand wisse bis heute, welcher Art dieser Widerstand war.
Dietmar Weyers, Erster Vorsitzender der Freien Schwimmer Rheinhausen, weiß, dass es schon jetzt Probleme am Waldsee, der am Fuße der Halde liegt, gebe. Zwar habe ein Gutachten der LINEG ergeben, dass der Boden von oben bis neun Meter in die Tiefe nicht belastet sei.
„Auf der Grundlage verschiedenster Anfragen der politischen Parteien, teilte die Stadt in einer sogenannten Mitteilungsvorlage jedoch schon 2013 mit, dass aus alten wasser- und abfallrechtlichen Genehmigungsunterlagen hervorgehe, dass Bauschutt, Sand- und Bodenaushub, Straßenbauschutt, Betonschutt, Hüttenschutt sowie Bergematerial abgelagert wurden“, erklärt Bosch und fährt fort, „Zur chemischen Zusammensetzung und mengenmäßigen Verteilung der Auffüllungsmaterialien liegen keine genauen Erkenntnisse vor“.
„Wenn sich die Wasserqualität verschlechtert“, so Weyers, „weiß man nicht, was aus den ansässigen Vereinen wird“.

Erhebliche Lärmbelastung durch Schwerverkehr

Aber auch der durch die zusätzliche Halde entstehende Schwerverkehr würde eine nicht hinzunehmende Belastung für die Anlieger der betroffenen Römer-, Grafschafter- und anderer Straßen bedeuten.
Anja Reutlinger vom Moerser Stadtverband der SPD befürchtet unzumutbare Umstände durch den zu erwartenden Schwerverkehr.
„Mindestens 12 LKW pro Stunde stellen eine erhebliche Erhöhung der Lärmbelastung an den ohnehin bereits stark frequentierten Straßen dar“. Das Thema Lärmbelastung für die Siedlung Meerbeck Ost sei gar nicht berücksichtigt worden.
Für Betroffene gibt es noch bis zum 28. Dezember die Möglichkeit der Einwendung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 52, Cecilienallee 2 in 40474 Düsseldorf unter Angabe des Az. 52.05-LOH-Z-158.
Einwendungen kann jeder Betroffene geltend machen.
Für weitere Informationen steht ab sofort die Internetseite https://www.bergehalde-lohmannsheide.de/ zur Verfügung.
Betroffene können hier Textbausteine für ihre Einwendungen finden oder sich an Sammeleinwendungen beteiligen.
„Allerdings ist Eile geboten, denn bis zum 28. Dezember ist es nicht mehr lange hin und die Feiertage liegen noch dazwischen“, mahnt Bosch
Deshalb solle man seinen Einwand bis spätestens zum 20. Dezember verfasst, bzw, sich an einer der Sammeleinwendungen beteiligt haben.

Alle relevanten Kontaktdaten seien ebenfalls auf der Internetseite enthalten.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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