Evangelische Kreissynode Duisburg
„Nächstenliebe ist unteilbar“

Endlich konnte die Duisburger Kreissynode wieder in Präsenz tagen. Das Foto zeigt einen Blick in das Plenum im Meidericher Gemeindenzentum.
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Die Tagung der Synode, des Parlaments des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg war ein großes Wiedersehen für viele Pfarrerinnen und Pfarrer, gewählte Presbyterinnen und Presbyter der 15 Kirchengemeinden sowie berufene Mitglieder.

Die knapp 100 Abgeordneten kamen wegen der Pandemie erstmals seit November 2019 zu einer gemeinsamen Sitzung in einem Gotteshaus und nicht per Videokonferenz zusammen. Viel Zeit für den persönlichen Austausch blieb jedoch kaum, denn nach dem Abendmahlsgottesdienst in der Meidericher Kirche galt es, im benachbarten Gemeindehaus viele Tagesordnungspunkte zu diskutieren, beschließen und abzuarbeiten.

So stimmten die Synodalen für die Gründung eines Verwaltungsverbandes Rhein-Ruhr und beschlossen auch eine entsprechende Satzung. Wenige Stunden später stimmten die Abgeordneten des evangelischen Kirchenparlamentes in Dinslaken auf ihrer gleichzeitig laufenden Tagung für die gleichen Beschlüsse, denn erst die parallelen Voten ermöglichen nun den Zusammenschluss der Verwaltungsämter der Evangelischen Kirchenkreise Dinslaken und Duisburg.

Kirchlicher
Dienstleiter

So soll ein großer kirchlicher Dienstleister mit etwa 80 Mitarbeitenden gebildet werden, der für die insgesamt 23 Kirchengemeinden sowie Einrichtungen und Dienste beide Kirchenkreise Verwaltungsaufgaben wie Sitzungsbegleitungen, Gebäudemanagement, Personalverwaltung oder Finanzplanungen übernimmt.

„Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt“ betont Svenja Stepper, Leiterin des Duisburger Verwaltungsamtes. Zusammen mit ihrer Kollegin Sandra Sommer aus Dinslaken wird die Kirchenoberverwaltungsrätin im Verwaltungsverband eine Doppelspitze bilden und in drei Jahren - so ist die Zielsetzung, gemeinsam mit den Mitarbeitenden in der Detailplanung Aufgaben, Arbeitsabläufe oder die eingesetzte Software aufeinander abstimmen.

Dem Vorschlag zur gemeinsamen Wahrnehmung der Notfallseelsorge mit den Evangelischen Kirchenkreisen Dinslaken, Kleve, Moers und Wesel hat sich die Duisburger Synode nicht anschließen können. In der intensiven Diskussion kamen die Probleme der Besetzung dieses Dienstes von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Ehrenamtlichen zur Sprache.

Koordination der
Notfallseelsorge

Diese Schwierigkeiten seien auch durch eine Organisation der Notfallseelsorge über Stadtgrenzen hinaus und eine extra dafür einzurichtende Stelle zur Koordination der Dienste nicht zu lösen, bemerkten einige Synodale. Einig waren sich jedoch alle, dass das Thema Notfallseelsorge dringend in den Duisburger Gremien beraten werden muss, denn das Arbeitsgebiet sei an der Grenze zum Kollaps. Superintendent Dr. Urban weiß, dass unbedingt Lösungen gesucht werden müssen.

Der Auftrag der Kirche sei es, mit der Notfallseelsorge allen Menschen beizustehen, die plötzlich in eine lebensverändernde Notlage geraten. „Wir müssen aber auch darüber sprechen, wie wichtig uns dieses Arbeitsgebiet ist. Und wenn es uns besonders wichtig ist, müssen wir auch entsprechende Mittel bereitstellen und entsprechende Strukturen schaffen.“

Verzicht auf
Treibhausgase

Darüber hinaus hat die Synode sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 nur noch treibhausgasneutrale Gebäude in Gemeinden, kreiskirchlichen Einrichtungen und Werken zu nutzen. Welche Gebäude behalten werden können, soll bis 2027 entschieden werden.

Ein ebenfalls wichtiges, nicht binnenkirchliches Thema für die Abgeordneten des evangelischen Kirchenparlamentes war die Gleichbehandlung aller Geflüchteten auch in Duisburg. Sie forderten diese durch das eindeutige Votum für eine Erklärung des Synodalausschusses für Interreligiösen Dialog, Migration und Integration mit dem Titel „Unteilbare Nächstenliebe“ und durch die verabschiedeten Leitsätze zum Thema „Ukraine, Flucht und Zusammenleben in Duisburg“.

Zur nächsten Tagung kommt die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg im November 2022 zusammen.

Endlich konnte die Duisburger Kreissynode wieder in Präsenz tagen. Das Foto zeigt einen Blick in das Plenum im Meidericher Gemeindenzentum.
Kirchenoberverwaltungsrätin Svenja Stepper, Leiterin des Duisburger Verwaltungsamtes (am Pult) stellte zusammen mit ihrer Kollegin Sandra Sommer vom Verwaltungsamt der Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken die Pläne einer künftigen Zusammenarbeit vor.
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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