Bald geben sich die Gaukler und Rittersleut' wieder ein Stell-Dich-ein – Verkaufsoffener Sonntag am 31. Oktober
Mystischer Mittelaltermarkt in Neumühl
Der große Stadtteil-Martinszug in Neumühl wurde auch für dieses Jahr abgesagt, weil bei stets gut 1.000 Kindern und Erwachsenen am offenen Martinsfeuer wohl ein der Situation angemessener Abstand nicht gewahrt werden kann. Dennoch setzt die Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute jetzt ein Zeichen der Hoffnung.
Nach langen, intensiven und abwägenden Diskussionen hat sich der Vorstand der Kaufmannschaft entschlossen, den schon fast zur Tradition gewordenen Mittelaltermarkt unter dem Motto „Mystisches Neumühl“ durchzuführen. Ohnehin geht es dort beschaulicher zu bei den Revierfesten. „Wir wollen den Leuten ganz einfach wieder etwas Unterhaltung in dieser immer noch anspruchsvollen Zeit bieten, gleichzeitig darum bitten, sich vorsichtig zu verhalten, aber dennoch Zuversicht und Freude verbreiten“, sagt der Vorsitzende Tobias Kierdorf.
Seit einigen Jahren sorgt die AGNK immer am letzten Oktober- oder erstem November-Wochenende für eine Reise in die Zeit der Rittersleut‘, Gaukler, wohlfeilen Händler, Zauberer und Hexen. Im vergangenen Jahr herrschte halt wegen des Lockdowns Zauberverbot und Gauklerschweigen. Diesmal wird nach den Veranstaltungslockerungen des Landes NRW ein kleiner Neustart auf den Weg gebracht.
Lag beim Startschuss vor sieben Jahren der Schwerpunkt noch auf Halloween, so gab es längst eine inhaltliche Wende in Richtung Mittelalter. Die organisierte Kaufmannschaft hat sich eine Menge einfallen lassen, um den Stadtteil einerseits „schön gruselig“ oder „gruselig schön“ erscheinen zu lassen, aber zugleich den Gauklern und Händlern einen Markt zu bieten. Denn auch die haben unter der Pandemie nachhaltig gelitten.
Stilecht verkleidete
Mitarbeiter in den Läden
Nicht nur auf der fußläufigen Holtener Straße, sondern zusätzlich auf einem Teil des angrenzenden Neumühler Markts, wird es am Samstag und Sonntag, 30. und 31. Oktober, wieder sowohl mittelalterlich als auch ein klein wenig gespenstisch-mystisch zugehen. Das bunte Treiben beginnt jeweils um 11 Uhr. Am Samstag endet es um 22 Uhr, am Sonntag um 19 Uhr.
Einige Neumühler Geschäfte haben zudem am Sonntag, 31. Oktober, beim ersten verkaufsoffenen Sonntag „seit gefühlten Urzeiten“ ihre Läden von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Einige haben ihre Läden dem Anlass entsprechend ausgestattet, und die Mitarbeiter sind zum Teil stilecht verkleidet. Bereits am Samstag zuvor haben einige sogar bis 19 Uhr geöffnet.
Zudem gibt es an beiden Tagen ein kleines mittelalterliches Unterhaltungsprogram, bei dem auch die kleinen Besucher ihre helle Freude haben werden. Ein historisches Holzkarussell wird sie sicherlich begeistern. Marktmusik von „Feengleych“ sorgt für mittelalterliche Töne, und die fulminante Feuershow von „Lacuna ad Igmen“ zieht das hochgeschätzte Publikum an beiden Tagen mit Akrobatik, Jonglage und „Feuerspielereien“ in seinen Bann.
Gewandungen
und Gaumenjubel
Verkaufsstände und darstellendes Handwerk werden erneut viele Besucher aus nah und fern anlocken. Mit von der Partie sind Fell-, Schmuck- und Lederwarenhändler, angeboten werden Holzartikel, Gewürze und Tonwaren. Es gibt „Gewandungen“ und Stoffe, Tee und Kräuter, Met und Honig, Präsent- und Geschenkideen, und das alles in Zelten und an Ständen, die ebenfalls dem Halloween- und Mittelalter-Ereignis entsprechend dekoriert sind. Händler mit klangvollen Namen sind an Bord.
Und hungern und dürsten braucht auch niemand. Für Gaumenjubel ist in flüssiger und fester Form bestens gesorgt. Bei Einbruch der Dunkelheit absolviert die eindrucksvolle Neumühler Weihnachtsbeleuchtung ihre diesjährige „Generalprobe“ und sorgt für zusätzliches Ambiente und einen Hauch von Mystik.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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