Pfarrerin Birgit Brügge geht in den Ruhestand
„Miteinander und Füreinander“

Birgit Brügge war stets aufgeschlossen gegenüber Neuem. Die gemeinsamen Open-Air-Gottesdienste mit den Gemeinden Neumühl und Hamborn im Botanischen Garten hat sie gerne mitgestaltet. Das Foto zeigt sie rechts im Bild mit Pfarrer Michael Hüter und Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand aus Neumühl.
Foto: Reiner Terhorst
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  • Birgit Brügge war stets aufgeschlossen gegenüber Neuem. Die gemeinsamen Open-Air-Gottesdienste mit den Gemeinden Neumühl und Hamborn im Botanischen Garten hat sie gerne mitgestaltet. Das Foto zeigt sie rechts im Bild mit Pfarrer Michael Hüter und Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand aus Neumühl.
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Am morgigen Sonntag, 15. Mai, geht für die Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh eine Ära zu Ende, vor allem aber auch für Birgit Brügge. Seit 1985 war die gebürtige Kölnerin offiziell Pfarrerin an „ihrer“ Lutherkirche, aber schon vorher dort tätig.

Ihr engagierter, einfühlsamer Dienst am Menschen und für Menschen hinterlässt Spuren. Fast vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Birgit Brügge hat sie mit Ideen und mit Leben gefüllt. In die Zeit fiel auch das „100-Jährige“ der Lutherkirche an der Wittenberger Straße, in der sie 1985 eingeführt wurde und morgen um 15 Uhr in einem festlichen Gottesdienst durch Superintendent Dr. Christoph Urban verabschiedet wird. Da wird es anschließend zum dankbaren Händeschütteln kommen.

Zeit für Gespräche mit langjährigen Weggefährten wird sie dann auch haben, denn Zeit, um mit den Menschen zu reden, hat sie sich immer genommen. Freude, Trauer, Trost sind für die Pfarrerin im baldigen Ruhestand keine Worthülsen. „Kirche muss die Menschen einnehmen und mitnehmen“, ergänzt sie. Das einfühlsame Miteinander und Füreinander stand und steht für sie immer ganz oben an.

"Mal schauen, was
sich so alles ergibt"

Was Birgit Brügge im Ruhestand machen wird, seht noch nicht ganz fest. Sie lacht: „Nach der langen Zeit lasse ich einiges auf mich zukommen und schau dann mal, was sich so ergibt.“ Was sie nicht machen wird, weiß sie allerdings schon. Sie, die oft ihre Stimme erhoben, ihr geschätztes und gefragtes Wort gemacht hat, wird sich nicht mehr einmischen.

Die scheidende Gemeindepfarrerin wird noch einige Zeit in ihrer Dienstwohnung direkt an der Lutherkirche bleiben, ehe es dann auf Dauer nach Dinslaken geht. Sie werde sich schrittweise an ihren Ruhrstand gewöhnen. Voller Überzeugung meint sie: „Ich werde aber allen Anfragen widerstehen, ob ich hier noch eine Taufe mache oder eine Hochzeit. Das sollte man den Nachfolgern nicht antun, sich immer noch in alles einzumischen.“, Wie es in der Gemeinde letztendlich weitergeht, ist zudem noch längst nicht geklärt.

Viele Projekte für
eine gute Zukunft

Im nächsten Jahr wird auch Brügges Kollege Pfarrer Hans-Peter Lauer von der Marxloher Kreuzeskirche in den Ruhestand gehen. Danach ist nur noch Pfarrerin Anja Humbert übrig. Spätestens dann muss geklärt sein, wie viele Pfarrstellen es künftig für die etwa 5.500 Christen der Bonhoeffer Gemeinde geben wird.

Das ist Zukunft, die sie nicht mehr gestalten und prägen kann. Geprägt und mit auf den Weg gebracht hingegen hat sie viele Projekte, die die Zukunft einer engagierten, offenen Gemeinde nachhaltig gestärkt und gesichert hat. Sie hat Bewährtes bewahrt, war aber zugleich stets aufgeschlossen gegenüber Neuem. „Man läuft schnell Gefahr, sich selbst und andere zu langweilen, wenn man nicht für neue Anregungen sorgt.“

Sie traf in der Gemeinde auf Menschen, die nicht nur von ihr Tatkraft erwarteten, sondern auch selber bereit waren, ihre Kräfte einzusetzen und mitzugestalten. Gemeinsam schaffte man auch schwierige Projekte, wie die Gemeindefusion zwischen Marxloh und Obermarxloh mit neuen Schwerpunkten und großen Umbauten im Obermarxloher Gemeindezentrum.

Was bleibt, ist
Dankbarkeit

Auch im gesamten Kirchenkreis hat Birgit Brügge Zeichen gesetzt. In vielen Gremien war sie engagiert und bestens vernetzt und war auch für konstruktive Kritik bekannt. Und in ihrem unmittelbaren Umfeld hat sie stets regen Kontakt zur benachbarten Siedlung Frauenwiese gehalten, war auf Festen gern gesehener Gast und kann jetzt mit Stolz sagen: „Das hat alles gepasst.“

Eine Woche nach ihrem Abschiedsgottesdienst wird sie den Jahrgang der Schulanfänger aus der Kita feierlich in einem Gottesdienst verabschieden. Das wird ihr endgültig letzter Arbeitstag sein und auch ihre letzte Amtshandlung. Wie gesagt, eine Ära geht zu Ende. Was bleibt, ist Dankbarkeit.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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