Neumühler Moped Museum in Holten ist Anziehungspunkt für die Region – Sonntag Herbstfest und Geburtstagsfeier
„Mal intensiv Mopeds hören und riechen“

"Die Besucher unseres Museums bekommen öfter Schnappatmungen", berichten die Initiatoren und Wegbereiter lachend. Die Vielfalt auf zwei Etagen und weiteren Nebenräumen ist wirklich beeindruckend.    Foto: A.F. Becker
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  • "Die Besucher unseres Museums bekommen öfter Schnappatmungen", berichten die Initiatoren und Wegbereiter lachend. Die Vielfalt auf zwei Etagen und weiteren Nebenräumen ist wirklich beeindruckend. Foto: A.F. Becker
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„Am Anfang haben wir noch die Besucher gezählt. Das haben wir aber schnell sein lassen“, lacht Peter Wedig, Vorsitzender des Moped-Clubs Neumühl, und freut sich mit seinen Mitstreitern über den Erfolg des vor gut einem Jahr offiziell eröffneten Moped-Museums in Holten.

So wird das Herbstfest am kommenden Sonntag, 20. Oktober, im „Zweirad-Tempel“ an der Waldteichstraße 93 in Oberhausen-Holten zugleich zur Geburtstagfeier. Von 9.30 bis 17 Uhr kann man dort gut 140 historische Mopeds aus Vorkriegszeiten und der Epoche des deutschen Wirtschaftswunders sehen und bestaunen, aber auch hören und riechen.

„Wir hoffen ja auf gutes Wetter, so dass wir einige der alten Schätzchen draußen mal laufen lassen können. Das wird dann ein Soundcheck der besonderen Art“, meint Peter Wedig, denn beim Heulen der Motoren würden bei einigen Besuchern sicher Tränen der Freude und der dankbaren Erinnerung kullern. Der Satz „So eine Maschine habe ich auch mal gefahren“ dürfte dann mehr als einmal fallen.
Der Entschluss der Zweirad-Enthusiasten aus dem Duisburger Norden, in der Nachbarstadt Oberhausen „ihr“ Museum einzurichten, war, wie Wedig im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger berichtet, „eigentlich logisch, absehbar und konsequent.“ Der Schreinermeister hatte das Gewebeobjekt in Holten zusätzlich bezogen, weil sein Betrieb in Neumühl aus allen Nähten platzte.

"Schrauber-Weltmeister"

Und an der Waldteichstraße gab es dann noch eine große Halle, die schließlich mit viel Muskelhypothek in das Moped-Museum verwandelt wurde, das jetzt Anziehungspunkt nicht nur für die Duisburger und Oberhausener geworden ist, sondern viele Moped-Freaks aus dem Ruhrgebiet, ganz NRW und dem benachbarten Ausland anlockt. „Da bekommt das Wort Wandelhalle eine völlig neue Bedeutung“, lacht Ralf Hebestadt, den alle nur gleichmaßen respekt- wie liebevoll „Dr. Kreidler“ nennen, ist er doch im Moped-Cluab Neumühl der „Schrauber-Weltmeister“. Auf zwei Etagen gibt es viele Oldtimer zu begutachten, an deren Fahrtüchtigkeit und „blendendem Aussehen“ er kräftig mitgewirkt hat.

Es gibt kaum eine Woche, in der sich die „Schrauber“ nicht treffen. Obwohl man schon über einen stattlichen Fundus an historischen Maschinen verfügt, kommt immer wieder eine neue, alte „Rost-Laube“ hinzu, die dann auf Vordermann gebracht und fahrtauglich gemacht wird. Einige der „Neuzugänge“ werden am Sonntag beim „Geburtstags-Herbstfest“ auch erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.

Hingucker wird sicherlich eine Münch TTS aus den 70er Jahren sein, die die imposante Ausstellung bereichert. Die Maschine hat ein Privatmann leihweise zur Verfügung gestellt, weil sie im Moped-Museum seiner Meinung nach am besten aufgehoben sei. Ganz neu ist auch eine spezielle BMW-Ecke, die die Moped-Freunde jetzt mit viel Liebe zum Detail bestückt haben. Eine „90 S“ und eine „1000 CS“ lassen so manches Zweirad-Herz höher schlagen.

"Oldtimer-Status"

Peter Wedig, Ralf Hebestadt, Thomas „Lui“ Noll, Herbert Alexa, Frank Müller und Paul Zihs, der heute noch aktive harte Kern aus der Gründerzeit des Moped-Clubs vor über zwei Jahrzehnten, haben selbst schon fast „Oldimer-Status“, wie alle laut lachend festellen, aber sind gemeinsam noch voller Tatendrang und „fahr- und lebenstüchtig wie unsere Maschinen.“ Eines haben sie sich zudem noch auf die Brust geschrieben: „Wir wollen nicht nur den älteren Moped-Freunden schöne Erinnerungen bieten, sondern auch Jugendlichen die historischen Maschinen zeigen und ihnen zugleich mit auf den Weg geben, dass Moped- und Motoradfahren auch etwas mit Respekt und Verantwortung zu tun hat.“

In Neumühl hat der Club beispielsweise eine Partnerschaft mit der Gesamtschule Emschertal und der benachbarten Grundschule ins Leben gerufen. Dort hat man einen Verkehrsparcours eingerichtet, eine kleine Werkstatt installiert und gibt gelegentlich im Unterricht Tipps zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr. „Wenn Oberhausener Schulen auf uns zukommen, sagen wir sicherlich nicht Nein“, so Peter Wedig.

Jetzt freuen sich die Moped-Fanatiker auf guten Besuch und reges Interesse am Sonntag. Für das leibliche Wohl und etliche Überraschungen ist ebenfalls gesorgt. Für Informationen und Gespräche über die ausgestellten Maschinen stehen die „Clubberer“ natürlich auch bereit.

Weitere Infos

Weitere Informationen zum Moped-Club und zum Museum im Bericht zur Eröffnung vor einem Jahr findet man unter https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-ueberregionales/wer-einmal-den-blauen-zweitaktdunst-atmet-neues-moped-museum-mit-strahlkraft-fuer-das-gesamte-ruhrgebiet_a966060

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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