Herr Lehmann. Die Erlebnisse eines Dackels. BÜCHERKOMPASS. Eine Rezension.
Das 104 Seiten starke Buch „Herr Lehmann. Erlebnisse eines Dackels“ von Robert Schmidt ist eine schöne Lektüre für zwischendurch. Denn: Herr Lehmann erzählt in vielen kleinen Geschichten von seinem Alltag. Dabei spricht er von sich immer in der dritten Person. Somit erhält der Leser eine ganz objektive Einsicht in das Leben des kleinen Rauhaardackels.
In den Geschichten geht es sowohl um alltägliche Dinge als auch um besondere Ereignisse und Anlässe von Frauchen, Herrchen und Herrn Lehmann. Immer und überall ist der kleine Rauhaardackel loyal, steht zu Herrchen + Frauchen und hilft wo er kann. Nur erziehen lassen will er sich nicht: „Wenn das Herrchen ruft: Komm. Dann setze ich mich erst mal hin und denke: Komm du doch, wenn du was willst. Du hast den gleichen Weg.“ Auch bei Leckerlis ist er sofort an Ort und Stelle: Ob Leberwurstbrötchen oder Wurststulle, auch wenn er beim Besuch von Herrchen und Frauchen nur Bahnhof versteht, sitzt er unter dem Tisch und wartet darauf, dass mal ein Fleischwurststück für ihn herunterfällt. Man weiß ja nie. Er träumt von Papa-Mobil, in dem er Gassi gefahren wird, sowie vom Ball unter’m Weihnachtsbaum. Wenn auch naiv (auf Hundediät kam ihm eine Dose Ameisengift gerade recht), optimistisch geht er allemal durch’s Leben (in der Tierklinik bekam er das Essen direkt intravenös – was für ein Service).
Die vielen kleinen Anekdoten lassen einen schmunzeln, denn Herr Lehmann ist, genau wie sein Namensvetter, eine Persönlichkeit für sich. Auf einigen Seiten werden die Erzählungen durch Illustrationen von Christoph Hodgons, einem freischaffenden Künstler, untermalt. Ob Hund der in frisch ausgelegtem Zementboden herumwatscht oder Herr Lehmann mit Kopftuch und Swiffer in den Pfoten: Zwar sind es nicht viele Illustrationen, aber die benötigen die Erzählungen nicht, um ihre Wirkung zu entfalten.
Schön für zwischendurch, um den Stresssituationen des eigenen Alltags für einen Moment zu entkommen. Um es mit Herr Lehmanns eigenen Worten zu sagen: Es war schön.
Autor:Annika Schuppelius aus Duisburg |
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