Hamborns Rathaus als närrischer Buckingham-Palast - Höfische Etikette und wichtige „politische Entscheidungen“ beim Prinzenempfang
Aller Freude und ungezwungener Fröhlichkeit zum Trotz: Die höfische Etikette blieb gewahrt. Schließlich handelte es ja auch um eine Art närrischen „Staatsbesuch“, als Bezirksbürgermeister Uwe Heider Stadtprinz Udo I. mit Gefolge und die Duisburger Kinderprinzencrew um Kevin II. und Gina I. „höchst offiziell“ im Hamborner Rathaus empfing.
„Da ich ja wusste, dass Ihr alle im vollen Ornat erscheint, habe ich mir aus Ehrerbietung halt einen Frack angezogen“, begrüßte ein bestens aufgelegter Bezirksbürgermeister die Tollitäten mit ihrem karnevalistischen Adel. „Früher“, so Heider „hat der Oberbürgermeister der Großstadt Hamborn nämlich hochkarätige Gäste stets in Frack und Zylinder empfangen. Dem wollte ich nicht nachstehen.“
Allerdings, auf den Zylinder hat der erste Bürger Hamborns verzichtet und den Frack stattdessen mit seiner blau-weißen Ehrensenatorennmütze der Neumühler Pils-Sucher kombiniert. Dass passe auch besser zum Anlass des Besuchs. Zudem sei ja gerade in diesem Jahr Duisburgs Narrenspitze eindeutig von Hamborn geprägt, denn nicht nur Udo I., sondern über die Hälfte seine Hofstaats und die gesamte Kinderprinzencrew mit Kevin II., seiner Prinzessin Gina I. und den Paginnen Lara und Kiana gehören der 1. Großen KG Rot-Weiß Hamborn-Marxloh an.
Ein Loblied auf Hamborn
So gab es zu Beginn der eilends einberufenen Sondersitzung des närrischen Bezirksparlaments, bei der die „Jecken-Fraktion“ über eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit verfügte, im großen Sitzungssaal des Hamborner Ratshaus, das an diesem Tag so etwas wie der Buckingham-Palast der Narretei war, ein Loblied auf Hamborns Geschichte und Zukunft.
Zugleich brachte Prinz Udo I. nach Übernahme der „Sitzungsleitung“ eine wegweisende Zukunftsentscheidung auf den Weg. Sein Antrag, ab sofort die Sondernutzungsgebühren für alle karnevalistischen Umzüge und Veranstaltungen abzuschaffen, wurde einstimmig angenommen. Seine Tollität: „Und diesen Beschluss aus Hamborn werde ich sofort dem Oberbürgermeister unter die Nase halten.“
Eintrag ins Goldene Buch
Wie es sich bei einem Empfang gehört, fehlte natürlich auch nicht der Eintrag ins Goldene Buch, den alle Beteiligten natürlich genossen. Denn es ist schon etwas Besonderes, sich genau in dem Buch verewigen zu können, in das vorher etwa Stahlbaron August Thyssen, die englische Königin, Bundeskanzler, Bundespräsidenten, Minister und andere berühmte Persönlichkeiten ihre Unterschrift setzten.
In Anbetracht der Bergbauvergangenheit Hamborns überreichte Uwe Heider dem Stadtprinzen eine historische Grubenlampe, die schon in Vorzeit untertage zum Einsatz kam. Heider: Eines der wenigen noch vorhandenen Exemplaren aus der Bütezeit Hamborn.“ Udo I. antwortete schlagfertig: „Jetzt sorgen wir Karnevalisten für eine neue Blütezeit.“ Dazu passt auch, dass sich demnächst die Blumenkönigin von Teneriffa in das Goldene Buch eintragen wird.
"Das war ein toller Tag"
Eine Besichtigung der Hamborner „Regierungszentrale“ durch die Narrenregenten und ihre Begleitung schloss sich an. „Das war ein richtig interessanter und toller Tag“, zog Kinderprinz Kevin II. ein durch vielseitiges Nicken bestätigtes Fazit.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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