Unvergessenen Dankbarkeit
Geboren am 01.11.13 vor 111 Jahren in Wülfrath

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Am 1. November 2024 würde Ida Julia Oberkalkofen, geborene Borschel, ihren 111. Geburtstag feiern. Ida wurde am 1. November 1913 in Wülfrath geboren und verbrachte ihr ganzes Leben in der malerischen Kleinstadt im Bergischen Land. Dort, wo sie das Licht der Welt erblickte, fand sie auch ihre letzte Ruhe. Ihr Leben war geprägt von familiären Bindungen, der Liebe zu ihrer Heimatstadt und den vielen Herausforderungen, die sie meisterte. Anlässlich ihres 111. Geburtstags werden wir ihr gedenken und einen Blick auf ihr Leben und das historische Umfeld des Jahres 1913 werfen.

Ida Julia Oberkalkofen – ihre Familie und ihr Leben

Ida wurde als Tochter von Ludwig Borschel und Julia Margarethe Papenhoff geboren, die beide im Jahr 1892 das Licht der Welt erblickten. Die Eltern, die tief in der Region verwurzelt waren, gaben ihr eine starke Bindung zu Wülfrath mit, die Ida ihr Leben lang beibehielt. Ihre Eltern erlebten das Kaiserreich, die Industrialisierung und die tiefgreifenden Veränderungen, die Deutschland in dieser Zeit durchlief.

Ida und ihr Ehemann Hans Oberkalkofen hatten gemeinsam drei Söhne. Leider musste Ida den Tod ihres mittleren Sohnes Wolfgang erleben. Auch ihr geliebter Ehemann Hans verstarb vor ihr, und sie trug diese Verluste mit großer Stärke. Besonders tragisch war für Ida der Verlust ihres Enkels Frank, der im jungen Alter von 16 Jahren verstarb. Diese Schicksalsschläge prägten Ida, doch sie bewahrte sich dennoch ihre innere Kraft und ihre Verbundenheit zur Familie.

Neben ihren Kindern musste Ida auch den Tod ihrer beiden Schwestern erleben, die ihr zeitlebens eng verbunden waren. Besonders zu ihrer Schwester Grethe pflegte Ida eine enge Beziehung. Die beiden trafen sich regelmäßig zum „Mensch ärger Dich nicht“-Spielen – ein fester Bestandteil ihrer gemeinsamen Zeit, bei dem oft auch Idas Enkel mit dabei waren. Diese Treffen zeigten, wie wichtig Ida die Familie war. Für sie stand die Familie stets an erster Stelle, und sie gab diese Werte auch an die nachfolgenden Generationen weiter. In besonderer Erinnerung werden die unglaublich vielen Torten an den Geburtstagen bleiben. Eierpfannkuchen und Bienenstich mochte sie am liebsten.

Als Grethe verstarb, verlor Ida eine ihrer wichtigsten Bezugspersonen. Mit Grethes Tod endeten auch die regelmäßigen, fröhlichen Spielnachmittage, die so viel Freude in Idas Leben gebracht hatten. Als Ida 2003 verstarb, fühlte es sich für viele ihrer Angehörigen an, als wäre mit ihr auch ein Teil der Familie gestorben. Doch ihre Enkel Mike und Olaf versuchen seither, den Zusammenhalt der Familie durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Unternehmungen zu bewahren und zu festigen – ganz im Sinne von Idas tiefer Überzeugung, dass Familie über alles geht.

Deutschland im Jahr 1913

Das Jahr 1913, in dem Ida geboren wurde, war ein entscheidendes Jahr in der deutschen Geschichte – das letzte Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Deutschland befand sich im Kaiserreich unter der Herrschaft von Kaiser Wilhelm II. und erlebte eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Industrialisierung, aber auch wachsender internationaler Spannungen.

Die deutsche Wirtschaft florierte, und Deutschland war auf dem Weg, eine der führenden Mächte Europas zu werden. Technologische und wissenschaftliche Fortschritte prägten das tägliche Leben, und große Städte wie Berlin und Hamburg erlebten einen massiven Ausbau der Infrastruktur. 1913 war jedoch auch ein Jahr der politischen und militärischen Aufrüstung. Deutschland befand sich in einem intensiven Wettrüsten mit anderen europäischen Großmächten, insbesondere mit Großbritannien. Diese Spannungen trugen zu den Konflikten bei, die letztlich zum Ersten Weltkrieg führten.

Trotz der politischen Unsicherheiten war das Jahr 1913 kulturell reich. Die Kunst- und Literaturszene in Deutschland blühte auf. Auch in der Frauenbewegung wurden erste Fortschritte erzielt, doch es dauerte noch bis 1918, bis Frauen das Wahlrecht erhielten.

Ida Julia Oberkalkofen – ein Leben voller Wandel

Ida Julia Oberkalkofen erlebte die großen historischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Sie wurde im Kaiserreich geboren, erlebte als Kind den Ersten Weltkrieg und die darauffolgende Weimarer Republik, die dunklen Jahre des Zweiten Weltkriegs und schließlich die deutsche Teilung und Wiedervereinigung. Ihre Heimatstadt Wülfrath veränderte sich im Laufe ihres Lebens, wurde moderner und wuchs, doch Ida blieb ihren Wurzeln stets treu.

Ihr Leben war geprägt von familiären Bindungen, von Verlusten und von der Geschichte ihres Landes. Auch wenn Ida viele schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste, bewahrte sie sich ihre Widerstandskraft und blieb fest mit ihrer Heimat verwurzelt. Ihr Leben spiegelt die Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts wider und erinnert uns daran, wie persönliche und historische Ereignisse oft eng miteinander verwoben sind.

Zum 111. Geburtstag von Ida Julia Oberkalkofen werden wir nicht nur ihrer Person gedenken, sondern auch der Zeit, in der sie lebte, und der Geschichte, die sie prägte. Sie hinterlässt eine starke Verbindung zu ihrer Heimat Wülfrath und eine Erinnerung an ein langes, gelebtes Leben inmitten großer historischer Veränderungen.

Ihr Vermächtnis lebt in der Familie weiter, die auch nach ihrem Tod durch regelmäßige Treffen und den Zusammenhalt ihrer Enkel weiterhin Bestand hat.

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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