Duisburgs Sternsinger machen sich wieder auf den Weg
„Frieden beginnt bei jedem Einzelnen“

Längst gehört es zur guten Tradition im Duisburger Rathaus, dass eine Abordnung der Sternsinger vom Oberbürgermeister empfangen wird. Mit dankbaren Worten für ihren Einsatz schickte OB Sören Link auch jetzt die Mädchen und Jungen auf den Weg.        Fotos: Bartosz Galus
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  • Längst gehört es zur guten Tradition im Duisburger Rathaus, dass eine Abordnung der Sternsinger vom Oberbürgermeister empfangen wird. Mit dankbaren Worten für ihren Einsatz schickte OB Sören Link auch jetzt die Mädchen und Jungen auf den Weg. Fotos: Bartosz Galus
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„Kurz vor Weihnachten wurde das Friedenslicht aus Bethlehem ins Duisburger Rathaus gebracht, und jetzt machen sich die Sternsinger von hier aus auf den Weg, um Frieden in der ganzen Welt zu erbitten“, betont Sören Link. Einen nahtloseren Übergang vom alten zum neuen Jahr kann sich der Oberbürgermeister nicht vorstellen.

Seit 1959 ist die Aktion Dreikönigssingen die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Über eine Milliarde Euro wurden seitdem gesammelt, die ausschließlich den kleinen Erdenbürgern zugutekamen und -kommen. In Deutschland gibt es knapp 300.000 Sternsinger. Und einige Hundert aus unserer Stadt sind mit von der Partie, unterstützt von zahlreichen erwachsenen Begleitern aus nahezu allen katholischen Gemeinden Duisburgs.

Schon viele Jahrzehnte gehört es zur guten Tradition im Duisburger Rathaus, dass Sternsinger aus der gesamten Stadt vom Oberbürgermeister empfangen werden, bevor sie sich auf den Weg machen, als Friedensbotschafter den Segen zu den Menschen zu bringen und Spenden für hilfsbedürftige Kinder zu sammeln. Die Dreikönigsaktion 2020 steht unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit!“

Verstärkt um
Frieden bemühen

Nach dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gelingt in dem kleinen Land im Nahen Osten ein weitgehend demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Dennoch steht auch dort der gesellschaftliche Frieden immer vor großen Herausforderungen, denn das Zusammenleben ist nach wie vor von Ressentiments geprägt. Hinzu kommen große Flüchtlingsströme aus dem Nachbarland Syrien.

Gerade unter Kindern und Jugendlichen komme es dort verstärkt zu Spannungen und Ausgrenzungen. Deshalb soll mit dem in diesem Jahr eingesammelten Geld Bildungsprogramme mit einheimischen Kindern und Kindern aus Flüchtlingsfamilien erarbeitet werden, das Kindern, Jugendlichen und Lehrern die gemeinsamen Werte der Weltreligionen sowie Wissen über die eigene Religion und Geschichte vermittelt. Die Caritas Libanon organisiert zudem ein Hausaufgaben- und Freizeitprogramm für Kinder unterschiedlicher Herkunft und Religion in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

Sören Link und Stadtdechant Roland Winkelmann spannten schnell den Bogen vom Libanon nach Duisburg. „Frieden fängt schon im Kleinen an, in der Familie, in der Nachbarschaft oder bei Euch in der Schule“, so der OB. „Streit kann es ganz schnell geben. Da kennt ihr bestimmt auch was von“, sprach Winkelmann die Sternsinger direkt an. Verlegenes Nicken war die Bestätigung. Deshalb müssten Kinder und Jugendliche sich verstärkt um Frieden bemühen, ihn gewissermaßen vorleben, um die Welt ein Stückchen besser, friedlicher und lebenswerter zu machen.

"Wer Segen bringt,
ist selbst ein Segen"

Lena (13) aus der Laarer Gemeinde St. Ewaldi krabbelte im Duisburger Rathaus auf die Leiter und brachte den Friedenswunsch und den Segen gut sichtbar über der Tür des Ratssaals an. Ob sie sich dabei auch mehr Frieden in der Kommunalpolitik wünschte, verriet sie nicht. Die achtjährige Amelie aus der Wanheimerorter Gemeinde St. Michael ließ sich von Link zu dessen Büro führen und schrieb mit Kreide den Schriftzug „C+M+B+2020“ auf die Tür.

„C+M+B“ bedeuten „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ und sind mit der neuen Jahreszahl bald wieder an vielen Duisburger Haus und Wohnungstüren zu sehen. „Wir hoffen, dass das Wetter einigermaßen mitspielt“, wünschte Sören Link den jungen Sternsingern und ihren erwachsenen Begleitern. Der Stadtdechant ergänzte: „Wer Segen in die Häuser bringt, ist selbst ein Segen.“ Die als „Heilige drei Könige“ verkleideten Mädchen und Jungen seien zudem die besten Botschafter für den Frieden in Duisburg, im Libanon und in der Welt.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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