Das Sommercafé am „Blauen Haus“ der Bonhoeffer Gemeinde ist längst ein Selbstläufer – Spende für die Flutopfer
„Einmal Leckeres wie immer bitte“
Seit sechs Jahren können Familien, Radelnde und Spaziergänger an den Feriensonntagen im Sommercafé der evangelischen Bonhoeffer Gemeinde Marxloh-Obermarxloh Kaffee, Kuchen und Getränke genießen. Bis Ende August, auch noch über die „eigentlichen“ Sommerferien hinaus, ist es auch die nächsten Sonntage jeweils von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Geschirr klappert, es duftet nach frisch Gebackenem, und fröhliches Stimmengewirr schallt einem entgegen. Das ist beim Sommercafé, das sich längst zum „Selbstläufer“ entwickelt hat, immer so. Und doch war es jetzt etwas anders. Vom Sommercafé am vergangenen Sonntag hat das Team der Mitwirkenden kurzentschlossen alle Einnahmen und Trinkgelder für die Opfer der Unwetter- und Flutkatastrophe gespendet. Insgesamt kamen über 400 Euro zusammen. Die Ehrenamtlichen und Pfarrerin Birgit Brügge dankten allen Gästen, denn als diese von der guten Aktion erfuhren, fielen die Trinkgelder noch höher als sonst aus.
Ort des Sommercafés ist stets der luftige, aber geschützte Innenhof, den die Lutherkirche an der Wittenberger Straße 15, das Familienzentrum und das „Blaue Haus“ zusammen bilden. Angeboten werden im Café stets zu günstigen Preisen Snacks und Erfrischungen, wie Wasser, Softdrinks, Weißbier, Radler, Kaffee und Tee sowie Hot Dogs, Brezeln, frische Waffeln und Eis. Aufsteller am Emscher-Radweg weisen Besuchern den Weg. Diese können ihre Fahrräder in sicherer Sichtweite des Cafés abstellen. Die Kinder können zudem die Spielgeräte auf dem Außengelände nutzen.
"Zu Anfang waren wir
unsere besten Gäste"
Niemand in der Gemeinde hätte damit gerechnet, dass eine Idee letztendlich zur alljährlichen Erfolgsgeschichte würde. Die Gemeinde hatte vor einigen Jahren ein neues Familienzentrum errichtet, direkt neben der Lutherkirche und dem blau angestrichenen Pfarrhaus, das seitdem im Volksmund fast liebevoll „Unser Blaues Haus“ genannt wird. Durch die Gebäudeanordnung entstand zudem der großzügige Innenhof.
„Den müssen wir doch irgendwie sinnvoll nutzen“, dachten sich Pfarrerin Birgit Brügge und Presbyter Olaf Pütz. So wurde das Sommercafé für Spaziergänger und Radfahrer auf den Weg gebracht. Schnell fanden sich ehrenamtlich engagierte Menschen aus der Gemeinde, um da mitzumachen. „Zu Anfang waren wir wohl unsere besten Gäste“, lacht Jona Lauterjung, Sohn der Pfarrerin, „aber dann hat sich das immer mehr herumgesprochen.“ Er selbst war von Beginn an dabei, und kommt, obwohl er in Frankfurt arbeitet und lebt, alle 14 Tage nach Obermarxloh, ergänzt das Serviceteam und macht die Buchhaltung. „Das ist ja keine Weltreise“, lacht er.
"Legendäre Waffeln
aus frischem Teig"
In den ersten Jahren konnte man die Zahl der Helfer an einer Hand abzählen. Mittlerweile sind es 13 engagierte Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde, die sich um die Gäste kümmern. Schmunzelnd sagt eine emsige Küchenfee in Anlehnung an eine Jim Knopf-Episode: „Jona und die wilde 13.“ Nicht nur die Helferzahl ist gestiegen. Stets kommen neue Gäste hinzu, aber es gibt auch viele Dauer- und Stammgäste. Bei denen heißt es dann nicht selten: „Einmal Leckeres wie immer bitte.“ Oft meinen sie die schon fast „legendären“ Waffeln aus frischem Teig oder die „kultigen“ Hot Dogs.
Froh und dankbar ist das Team auch, dass sich alle an die Corona-Regeln halten. So läuft das Sommercafé auch in diesem Jahr – fast – wie gewohnt. Das wird auch am Sonntag nicht anders sein. Weitere Infos zur Gemeinde gibt es im Netz unter www.bonhoeffer-gemeinde.org.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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