Duisburgs erste Scootergang auf großer Tour - weitere Teilnehmer willkommen

Klaus Krachhel sucht weitere Mitstreiter für Duisburgs erste Scootergang. | Foto: Angelika Barth
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Seit einigen Wochen treffen sich regelmäßig Duisburger, die aus gesundheitlichen Gründen mit dem Elektro-Scooter unterwegs sind. In der Gang genießen sie gemeinsame Ausflüge auf vier Rädern.

Treffpunkt vor der Unfallklinik in Buchholz. Morgens um halb Elf trudeln so nach und nach die ersten Senioren mit ihren akkubetriebenen Fahrstühlen ein, um an dem Ausflug zum RheinPark teilzunehmen. Alle zehn sind gut vorbreitet. Wetterfeste Kleidung, Getränke für unterwegs und durchweg gute Laune haben sie mitgebracht. Zumindest strahlen sie mit dem Scooterlack um die Wette.

Beim inzwischen fünften Ausflug kennen sich die meisten schon und sind sich einig: „Die Scootergang ist eine tolle Sache!“ Man sieht viele schöne Ecken in Duisburg, hat Spaß und Unterhaltung in der Gemeinschaft und die Chemie stimmt sowieso. Von Anfang an dabei ist Hans Hermann Thelen (79), der seinen Scooter mit einem selbst gebauten Regendach aufgepimpt hat. Ihm hat bisher ganz besonders der Ausflug zum Uhlenhorst gefallen,“ wegen der neunprozentigen Steigung.“ Auf den Spuren der Seifenkisten-Rennen fühlt er sich super aufgehoben. Seine Tochter ist Polizistin, scheint ihn sehr gut zu kennen und hat ihm einen Erste-Hilfe-Kasten auf den Scooter montiert. Sicher ist sicher!

Tochter kennt ihn und montiert Notfallkasten

Für Christel Milch aus Buchholz bietet die Scootergang einen Weg aus der Einsamkeit. Nach dem Tod ihres Mannes vor vier Jahren lebte sie zunächst völlig zurückzogen. „Ich hatte einfach nicht die Traute, mit dem Krankenfahrstuhl allein loszuziehen“, so die 79-Jährige. In der Gruppe fühlt sie sich dagegen sicher und herzlich aufgenommen. „Ich weiß nur nicht, ob ich dabei bleiben darf“, meint sie, „denn mit sechs Stundenkilometern bin ich nur halb so schnell wie die anderen.“

Klaus Krachhel (75) der Gründer des Duisburger Scooter Clubs beteuert: „Wir nehmen Rücksicht auf alle, bei uns bleibt niemand auf der Strecke“. Da er die Scootergang auf ganz Duisburg erweitern möchte, soll aber vielleicht nach dem Winter eine "6 Km/h"-Gruppe gebildet werden. #

Nesthäkchen in der Truppe ist der Stefan Brammen, mit gerade mal 45 Jahren. Alle anderen sind mindestens ein Vierteljahrhundert älter. "Je oller, desto doller“, kontert er scherzhaft und sorgt mit stimmungsvoller (und lauter) Wandermusik für die richtige Ausflugsmoral.

Und dann geht’s los. Brav hintereinander, wie die Gänseküken, macht sich eine bunte Scooterparade auf dem Weg zum RheinPark. 90 Minuten dauert die Fahrt dorthin. Belohnt werden die Hobbybiker mit einem traumhaften Blick auf den Rhein und einer wohl verdienten Klönpause im Strandrestaurant Ziegenpeter.

Klaus Krachhel blickt dabei schon in die Zukunft. „Der nächste Ausflug führt uns rund um die Regattabahn“, meint er, „und dann mal sehen, ob das Wetter noch mitspielt.“ Für die Winterpause kümmert er sich bereits um einen „Unterschlupf“ für seine Duisburger-Scootergang, „damit nicht alles auseinanderbricht.“ Und im Frühling geht die Truppe dann wieder regelmäßig auf die Rolle.

Text: Andrea Niegemann

Infos:

=> Die Duisburger Scootergang freut sich über weitere Interessenten mit Elektro-Scootern und Krankenfahrstühlen. Ansprechpartner bei der ersten Duisburger Scooter-Gang ist Klaus Krachhel, Telefon 0203/ 7 666 96 Kontakt:

Klaus Krachhel sucht weitere Mitstreiter für Duisburgs erste Scootergang. | Foto: Angelika Barth
Scooter Klaus macht das Beste aus seinem Handicap und ist am liebsten mit der Gang unterwegs. | Foto: privat
Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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