Eine Ära geht zu Ende
Duisburger Schulleiter Karl Hußmann geht in Pension

Zum Ende des Schulhalbjahrs am Mittwoch, 31. Januar, wird Karl Hußmann seinen Schreibtisch als Leiter der Leibniz-Gesamtschule in Duisburg-Hamborn nach 11 Jahren räumen und sich in den Ruhestand verabschieden. | Foto: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule
  • Zum Ende des Schulhalbjahrs am Mittwoch, 31. Januar, wird Karl Hußmann seinen Schreibtisch als Leiter der Leibniz-Gesamtschule in Duisburg-Hamborn nach 11 Jahren räumen und sich in den Ruhestand verabschieden.
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Karl Hußmann (63) räumt nach 11 Jahren seinen Schreibtisch im Schulleiterbüro der Leibniz-Gesamtschule in Duisburg-Hamborn. Als Direktor hat er die Entwicklung der Leibniz-Gesamtschule in Hamborn mehr als 11 Jahre geprägt.

Die ersten Regale im Büro von Karl Hußmann sind schon leergeräumt, die Wände mit Ausnahme einiger besonderer Erinnerungsstücke blank. Zum Ende des Schulhalbjahrs am Mittwoch, 31. Januar, wird Hußmann seinen Schreibtisch als Leiter der Leibniz-Gesamtschule in Duisburg nach elf Jahren räumen und sich in den Ruhestand verabschieden. „Ich bin froh und dankbar, dass wir in den letzten Jahren im Team vieles auf den Weg bringen konnten, um die Schule für unsere Kinder zu einem Ort zu machen, an dem sie gut aufwachsen und lernen können“, sagt der scheidende Direktor, der im Dezember 63 Jahre alt geworden ist.

Veränderungen gab es reichlich in den vergangenen 11 Jahren, die Hußmann an der Spitze der Leibniz-Gesamtschule stand. Als Hußmann den Posten im Februar 2013 übernahm, überzeugte er von Beginn an mit besonders viel Engagement für das Wohl der Schülerinnen und Schüler, des Lehrerkollegiums sowie aller anderen Mitarbeiter dieser Schule. Sein schwungvoller Auftritt brachte einen frühlingshaften Wind in den Schulalltag, der im Laufe der Zeit auf alle motivierend wirkte.

Von Anfang an verstand es Hußmann als seine Aufgabe, die Schule mit allen Beteiligten so zu gestalten, dass die Kinder einen Lernort vorfinden, an dem sie in einem liebevollen Umfeld bei klaren Regeln lernen können. Eines seiner Hauptanliegen war es, an einem Ort des gemeinsamen Lernens, an dem sich jeder gut aufgehoben fühlt, gleiche Bildungschancen für Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft zu ermöglichen. Schule musste für ihn immer auch Chancengeber sein, viele Auslandsreisen und auch lange Bildungsaufenthalte für Schüler in Irland sind dafür beispielhaft. Die Zusammenarbeit mit den Eltern empfand er immer als bereichernd, wichtig und eine zentrale Aufgabe. Karl Hußmann engagierte sich umfassend dafür, die Schülerinnen und Schüler erfolgreich auf die Arbeitswelt vorzubereiten und die Schule in ein Netzwerk mit den lokalen Betrieben einzubinden. Neben spannenden Lernangeboten legte er viel Wert auf freundlichen und respektvollen Umgang, auf gepflegtes Aussehen und auf angemessene Kleidung. Besonders beeindruckend war auch, dass er zusammen mit dem Schulleitungsteam die Schülerinnen und Schüler als Zeichen gegenseitiger Wertschätzung an jedem Morgen persönlich begrüßte.

Eine stets offene Bürotür und freundliche Kommunikation mit dem Kollegium charakterisierten seinen Arbeitsstil. Er stand jedem verständnisvoll mit Rat und Tat zur Seite, wenn es nötig war. Konferenzen, Lehrerausflüge, Feste, Verabschiedungen stärkten die Gemeinschaft, gelegentlich wurden sie zur Freude Aller mit seinen musikalischen Einlagen bereichert. Besonders empathisch war er den Kolleginnen und Kollegen gegenüber bei Krankheit, in Krisenzeiten und vor allem auch bei schmerzlichen Verlusten, ganz im Sinne von Goethe: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“ Um gesund und tatkräftig zu bleiben, trieb er Sport und setzte sich unauffällig am Jahresanfang erfolgreich einer strengen Fastenkur aus.

Karl Hußmann war stets bestrebt, die Erfolge der Schule auch in den Medien bekannt zu machen und qualifizierte, engagierte Lehrkräfte für die Leibniz-Gesamtschule zu gewinnen.

Während vielen Jahren im Schuldienst (als Lehrer für Englisch und Musik, Abteilungsleiter, stellvertretender Schulleiter) trug er mit sich einen Koffer voller Ideen. Um diese verwirklichen zu können, bewarb er sich auf den Spitzenjob als Schulleiter.
Dabei wollte Karl Hußmann eigentlich nicht unbedingt Lehrer werden. „Musiker in einer Rockband zu sein, war ursprünglich mein Berufswunsch“, erzählt er. „Ich habe aber schon als Klavierlehrer immer gern mit Kindern gearbeitet“, sagt er und fügt schmunzelnd hinzu: „Vielleicht war ich auch familiär ein bisschen vorbelastet.“ Er kommt nämlich selbst aus einer kinderreichen Familie, wo noch viel gemeinsam gespielt und gelernt wurde.

Aktuell stößt die Schule an ihre Kapazitätsgrenzen und ist auch bei den Eltern sehr beliebt, was sich in stets sehr hohen Anmeldezahlen äußert. Für 40 Millionen Euro sind zwei moderne Erweiterungsbauten der Schule in Planung. „Das Bauprojekt wird gemeinsam mit der weiteren Digitalisierung der Schule eine große Herausforderung für meine Nachfolge“, sagt der scheidende Schulleiter. „Ich sehe beides bei meinem Stellvertreter, Herrn Busse, der die Schule jetzt erst einmal kommissarisch leiten wird, und dem Team in sehr guten Händen und kann deshalb gut loslassen“, fügt er hinzu.

„Insgesamt gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Hußmann. „Das Kollegium, die Kinder und die Menschen im Duisburger Norden sind mir sehr ans Herz gewachsen. Gleichzeitig freue ich mich, die Dinge in Zukunft etwas ruhiger angehen zu können.“ Am kommenden Donnerstag wird der 63-Jährige nachmittags bei einer Feier offiziell verabschiedet und abends will er mit dem Kollegium noch einmal eine richtige Fete feiern.

Für seinen unermüdlichen Einsatz wird Karl Hußmann mit sehr viel Anerkennung und Dankbarkeit bedacht. Träume gehen nie in Pension. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünscht ihm das gesamte Kollegium weiterhin Begeisterung, Unternehmungslust, Freude und dass er seine Träume und Wünsche mutig erfüllt.

Autor:

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule Duisburg-Hamborn aus Duisburg

Hamborner Str. 274-278, 47166 Duisburg-Hamborn
+49 203 2835522
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