Spaziergang mit Sören Link durch Baerl

„Das ist Politik zum Anfassen!“

„Take a walk with me“ - unter diesem Motto fand nun erneut ein Bürgerspaziergang mit Oberbürgermeister Sören Link statt. Dieses Mal ging’s durch den idyllischen Ortsteil Baerl. Gut 60 Teilnehmende versammelten sich am Samstag am frühen Nachmittag auf dem Parkplatz „Haus Liesen“ an der Grafschafter Straße. Und auch das Wetter spielte mit - gut gelaunt ging’s nach einer kurzen Begrüßungsrede von Sören Link zur ersten Station, dem nahe gelegenen Dorfplatz.

Brigitte Buchmann vom Baerler Heimat-und Bürgerverein erläuterte die Nutzung des beliebten Platzes, vor allem als Veranstaltungsort und als Gemeinschaftsplatz für alle Bürger. 2014 wurden durch die tatkräftige Unterstützung der BSG (Baerler Schützen- und Bürgergesellschaft von 1485) neue Fußballtore auf der Wiese aufgestellt. Im vorderen Bereich des Platzes entstand, aufgrund des Wunsches vieler Jugendlicher, eine Skateranlage, die prima angenommen wird. Alle drei Jahre feiert die BSG auf dem Dorfplatz ihr großes Schützenfest. Insektenfreundlich ist die 2019 neu angelegte Streuobstwiese.

Mit dem Pferde-Planwagen nach Binsheim

Im Anschluss ging’s über die Wiesenstraße weiter in Richtung „Dudel“ und zum Hofladen "Steinschen Hof“. Auf diesem Weg erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende der Bezirksvertretung Homberg, Ruhrort, Baerl, Hans-Gerd Bosch, einige Fakten zum Großbebauungsplan an der Wiesenstraße. In der Vergangenheit setzte sich die SPD verstärkt für die Erhaltung des dörflichen Charakters ein und konnte einen Bebauungsplan über Dringlichkeitsbeschlüsse realisieren. Von Bedeutung sei dabei nicht nur der Charakter des Neubaus sondern vielmehr die Höhe.
Einem Bürger fielen die gerade in diesem Bereich vermehrt vorkommenden „Schottergärten“ auf. Sören Link: „Wir werden einen neuen Klimaschutzplan auflegen. So könnten Schottergärten unter anderem in Grünflächen umgewandelt werden.“ Dies sei aber nicht seine Entscheidung, sondern eine politische. Der OB weiter: „Verbieten kann man Schottergärten nicht. Klar ist, dass Schottergärten der klimapolitische Tod von Insekten sind. Mein Vorschlag wäre, diese Art von Gärten irgendwann auslaufen zu lassen.“
Nach einem kurzen Weg trudelten die Teilnehmenden, zu denen auch die erste Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn, sowie die Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (Homberg, Ruhrort, Baerl) und Georg Salomon (Walsum) zählten, auf dem Steinschenhof ein, wo der ehemalige Inhaber Reinhard Weyand über seinen Hofladen und die dazugehörige Landwirtschaft berichtete. Nach 30 Jahren gaben Sibille und Reinhard Weyand ihr „Schätzchen“ an Pilita Beltran ab, die den Hofladen seit Oktober vergangenen Jahres führt. Das Sortiment im Hofladen bietet gesunde Lebensmittel für den täglichen Bedarf. Möglichst regionales Obst und Gemüse, Kartoffeln und Eier von freilaufenden Hühnern.

Sonnenblumen als Geschenk

Gleichzeitig wartete auf dem Steinschenhof auch eine Überraschung auf die Teilnehmenden - bereit standen drei Pferde-Planwagen, mit denen die „Sight Seeing Tour“ durch die Felder weiter in Richtung Binsheim ging - Entschleunigung pur.
Einen kurzen Zwischenstopp gab es am Blühfeld von Günter Bosch, der allen Teilnehmenden die Jungpflanze einer Sonnenblume sowie ein Röhrchen mit Samen und Kernen einer bunten Blumenmischung als kleines Geschenk überreichte.
Die nächste Station war das Landhotel Alte Töpferei, wo die Inhaber Christine und Frank Schwarz schon mit kühlen Getränken auf die Bürger warteten. Christine Schwarz gab einen kleinen Einblick in die Geschichte des Landhotels, der ehemaligen Wirkstätte des Töpfers Walter Preuß, und berichtete über das Landhotel und das dazugehörige Grundstück als naheliegendes Erholungsziel.
Ina Pauls ist begeistert vom Walk mit Sören Link: „Ich habe schon an mehreren Spaziergängen mit dem Oberbürgermeister teilgenommen und bin immer begeistert. Es gefällt mir sehr gut. Da ich Geographie auf Lehramt studierte, interessiert mich die Städteplanung besonders. Man lernt die unterschiedlichsten Ecken kennen“, freut sich die Hambornerin.
An der nächsten Station, der Gaststätte Bosch, warteten die Inhaber Margret und Horst Eichhorn schon auf ihre Gäste. Wer mochte, konnte ein kühles Bierchen oder ein anderes Getränk genießen. Horst Eichhorn und Tochter Marlene verteilten dann noch die sogenannten „Fisternölleken“, eine alte Spezialität vom Niederrhein. Dabei handelt es sich um einen Schnaps mit Würfelzucker und Rosinen.
Mit dem Planwagen ging’s dann zurück nach Baerl, wo die Besichtigung der historischen evangelischen Dorfkiche auf dem Programm stand. Presbyterin Renate Bosch erzählte bei diesem Stopp etwas über die Geschichte der Kirche, insbesondere zur Renovierung in den Jahren 1977/78 und dem Umbau 2005.

Sören Link lobt engagierte Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Baerl

Weiter ging die Tour zur Freiwilligen Feuerwehr an der Augustastraße. Löschzugführer Tom Inhester berichtete über die engagierte Arbeit der Feuerwehr. Im Jahr seien es rund 80 bis 100 Einsätze, die die FF Baerl fährt. In der Coronakrise produzierten die Mitglieder drei Monate lang Visiere. Ein unermüdlicher Einsatz, den Sören Link besonders lobte: „Wir können froh sein, dass wir die Jungs und Mädels hier haben! Danke.“ Zudem betreuten die Mitglieder der FF Baerl die Flüchtlinge aus der Ukraine in der Glückaufhalle.
Vorletzte Station des langen Walks war das Ehrenmal im Bereich der Kreuzstraße/Geeststraße/Buchenstraße. „2012 übernahm die BSG Baerl die Patenschaft, die Neugestaltung und Pflege in Form von Bepflanzungen zur Verschönerung des Dorfbildes“, wie Vorstandsmitglied Klaus Moeller erklärte.
Zum Schluss ging’s zum Wahrzeichen von Baerl, der alten Lohmanns Mühle.Vor der Landbäckerei Baerler Mühle fand anschließend der gemütliche Ausklang mit Pizzaschnecken und Getränken statt. Jeder konnte Fragen stellen, für die Sören Link ein offenes Ohr hatte. Petra Kober aus Wanheimerort schwärmt: „Ich war schon bei mehreren Bürger-Spaziergängen dabei. Unter anderem in Wedau und Meiderich. Das ist Politik zum Anfassen!“