Angst, Panik, Ignoranz

Coronavirus scheint bei manchen Mitbürgern das Hirn in Mitleidenschaft zu ziehen

Das Coronavirus greift die Atemwege an. Das wissen wir. Doch mitunter scheint das Virus auch die Hirntätigkeit in Mitleidenschaft zu ziehen. Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn Duisburgerinnen und Duisburger von ihren denkwürdigen Erlebnissen in dieser seltsamen Zeit berichten.

Da ist der 52-Jährige, dem der Besuch seiner Lieblingspommesbude noch am Tag darauf schwer aufstößt. Braves Anstehen in der Schlange, große Abstände. So groß, dass ein weiterer Pommes-Freund die Menschenreihe als solche wohl nicht erkennt, einfach durchgeht. Vom 52-Jährigen auf Sinn und Zweck des Mindestabstands hingewiesen, seinen Fehler dann aber ohne Murren einsieht. So weit, so gut. Doch was tun die beiden Imbiss-Verkäuferinnen? Brechen, so der 52-Jährige fassungslos, in lautes, schallendes Gelächter aus, klatschen sich ab und hauen ihm um die Ohren: "Wenn Sie solche Angst haben, dann müssen Sie nach Hause gehen und hinter ihren Fenstern bleiben."

Da ist die 51-Jährige, die über akrobatische Nummern im Drogeriemarkt staunt. So will eine Kundin nicht zwei Meter, sondern so viel mehr Distanz auch zum Verkaufspersonal wahren, dass sie sich außerstande sieht, ihre Einkäufe aufs Kassenband zu legen. Stattdessen wirft sie die Gegenstände in die Richtung. Geht natürlich gründlich schief, andere müssen ihr mächtig nahekommen, um das, was auf dem Boden landet, aufzuklauben.

Tja, Angst kann durchaus sinnvoll sein, wenn sie dafür sorgt, dass wir Gefahren ernst nehmen und entsprechend reagieren. Panik führt dagegen zu meist völlig sinnlosem Verhalten. Und Ignoranz? Die ist und bleibt einfach nur dumm!