Duisburger Gabenzäune ernten Lob und Kritik – Hilfsorganisationen sind die richtigen Ansprechpartner
„Besser untereinander vernetzen“
Obdachdachlose, Nichtsesshafte, halt die Menschen, die kein festes Dach über dem Kopf habenn, sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen. Zahlreiche Hilfsorganisationen und Privatleute wollen in dieser Situation unterstützen und den betroffenen Menschen helfen.
„Ohne ein schlüssiges Gesamtkonzept bleibt das alles aber nur Flickwerk“, stellt Pater Oliver vom Marxloher Petershof fest, Genau dieses mahnt er in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Sören Link an. Stephan Kiepe-Fahrenholz, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Duisburg und Sprecher der Duisburger Wohlfahrtsverbände rät in jedem Fall: „Alle, die helfen wollen, sollten sich noch besser untereinander vernetzen.“
Das gilt nach Auffassung einiger Organsiationen auch für die in unserer Stadt privat auf den Weg gebrachten Gabenzäune auf dem Sonnenwall und am Rabinner Neumark-Weg. Die dort angehängten Plastiktüten mit Lebensmitteln oder Hygieneartikeln kämmen nicht immer bei den Bedürftigen an. Nicht selten seien auch Menschen daran interessiert, die nicht darauf angewiesen seien. Da habe der Obdachlose dann nichts davon.
Nicht ganz durchdacht
Hinzu käme die jeweilige Wetterlage. Bei Regen werden Dinge, die nicht ausreichend verpackt sind, schnell unbrauchbar. Und bei den vorhergesagten warmen Temperaturen der nächsten Tage könnten Lebensmittel schnell verderben. Das sei eine „unsichere Kiste“, heißt es aus Kreisen einiger privater Hilfsorganistionen wie etwa „Gemeinsam gegen Kälte“ oder „City-Wärme“. Die Gabenzäune wären gut gemeint, aber nicht ganz durchdacht.
Besser sei es daher, solche Spenden direkt bei den Hilfsorganisationen abzugeben. „Auch die Wohlfahrtsverbände kennen ihre Leute und wissen, wo was benötigt wird“, sagt Kiepe-Fahrenholz. Zudem, so stellt er fest, hänge niemand in der Luft, wenn es darum geht, ein warmes Bett für die Nacht zu finden. Dafür wäre in Duisburg gesorgt.
Noch eine weitere Kehrseite der „Krisenmedaille“ zeigen die Obdachlosen selbst auf. Durch das Kontaktverbot gäbe es kaum noch Passanten, „die mal den einen oder anderen Euro oder auch eine Zigarette springen lassen.“ Die Corona-Krise lasse halt keinen Platz für Sonderwünsche.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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