Rekord-Teilnahme beim Mühlenweide-Oldtimer-Treff
Begeisternde „Nostalgie mit Zukunft“

Für Horst Zyber, Margit Daum und Hans Müller-Daum (v.l.) sind ihre historischen Käfer keine Autos, sondern eine gelebte Leidenschaft. Längst ist „ihr“ Käfer- und Oldtimer-Treffen eine Familienzusammenkunft von Gleichgesinnten.
Foto: Reiner Terhorst
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Über 110 historische Wohnwagen und, auf drei Tage verteilt, gut 700 Oldtimer, darunter viele VW-Käfer, brachten am vergangenen Wochenende auf der Mühlenweide die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders zurück in die Gegenwart.

Nachdem das jährliche Treffen in den Anfangsjahren am Toeppersee in Rheinhausen und am Kanal in Dorsten stattfand, war jetzt zum neunten Mal die Mühlenweide Austragungsort der bestaunten und PS-starken Familienzusammenkunft, denn die Käfer- und Oldtimerfreunde sind eine in vielfältiger Weise miteinander verbundene große Familie.

„Dieses Mal wurden alle unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir mussten sogar ursprünglich nicht eingeplante Flächen belegen. Die Mühlenweide ist einfach nicht zu toppen“, freute sich Margit. Die Vorsitzende des veranstaltenden „Stammtisch Käfer & Co. Rhein-Ruhr“ war erleichtert: „Da hat sich die viele Arbeit gelohnt.“

Käfer-Urgestein

„Ohne den engagierten Stamm von Helfern ist das, was wir hier immer auf die Beine oder besser auf die Wiese stellen, gar nicht zu schaffen, betonte „Käfer-Urgestein Horst Zyber. Einer von ihnen ist Bernd Wallner. „Wir arbeiten mit Leidenschaft für unsere Leidenschaft“, sieht er seine Hilfe als Selbstverständlichkeit. Sogar einen eigenen Duschcontainer hatte man beschafft. „Das ist bei ähnlichen Treffen in ganz Deutschland höchst selten“, lobten die Teilnehmer der Campingwagen-Ausstellung.

„Im Gegensatz zu früher herrscht in den heutigen Wohnwagen ja Luxus pur“, meinte Hartmut Kühne aus Altena. Nicht ohne Stolz zeigt er auf seinen 41 Jahre alten Esterel-Wohnwagen ohne Waschraum und WC. „Der ist zusammengeklappt auf einem Anhänger. In einer knappen halben Stunde ist er ein richtiger Wohnwagen mit festen stabilen Wänden.“

Viel Aufmerksamkeit erfährt zudem der Kugelwohnwagen aus der ehemaligen DDR, von einem „Trabi“ zur Mühlenweide gezogen. Auch Horst Zyber wurde vor seinem Käfer-Cabrio 1302 LS regelrecht umlagert. Auf dem offenen Rücksitz waren alte Reiseführer „Mit dem Käfer auf Tour“ zu entdecken. Auf dem Ende des ausgefalteten Dachs wurden zwei darauf liegende Käfer-Modelle fasziniert betrachtet. „Verkaufst Du die?“ wird er nicht nur einmal gefragt. „Unverkäuflich“, antwortet der 76-Jährige stets.

Begrüßungsrufe

Nicht verkauft werden auch der Porsche aus den frühen 50er-Jahren oder der Drei-Rad-Goliath. Das gilt auch für die zwei amerikanischen Straßenkreuzer, die unter lauten Begrüßungsrufen auf die Mühlenweide fuhren.

Dass die Käfer- und Oldtimer-Familie immer größer wird, zeigt sich am Samstag-Abend beim „längsten Campingtisch im Ruhrpott“. Aus jedem der Wohnwagen wurde ein Campingtisch angeschleppt. Eine über 90 Meter lange Reihe mit fröhlich bei gegrillten Leckereien in Erinnerungen schwelgenden Menschen war der interne Höhepunkt der „Nostalgie-Gemeinschaft.“

Für die Kinder und Familien hatte die Dekra eine Hüpfburg und Quads bereitgestellt. Vom Stammtisch bekamen sie Mini-Käfer aus Gips, die sie bemalen konnten. „So sorgt man für Nachwuchs bei den Oldie-Freaks“, lacht Margit Daum.

Stammtisch-Thema

Viele Aussteller und Tagesgäste haben schon angekündigt, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sind“, freuen sich die Veranstalter. Dann findet das Treffen zum zehnten Mal auf der Mühlenweide statt, ein kleines Jubiläum. Das wird auch Stammtisch-Thema sein.

An jedem Mittwoch eines Monats trifft man sich um 18 Uhr in der Gaststätte Waldhof an der Hubertusstraße 31 in Baerl. Interessierte sind herzlich willkommen. Der nächste Stammtisch findet am 20. Juli statt.

Für Horst Zyber, Margit Daum und Hans Müller-Daum (v.l.) sind ihre historischen Käfer keine Autos, sondern eine gelebte Leidenschaft. Längst ist „ihr“ Käfer- und Oldtimer-Treffen eine Familienzusammenkunft von Gleichgesinnten.
Foto: Reiner Terhorst
Neben seinem Cabrio ist Horst Zyber stolz auf seine „Uralt-Käfer-Modell, die beim Treffen große Aufmerksamkeit fanden. Auf viele Fragen antwortete er stets: „Nein, unverkäuflich“.
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Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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