Im Duisburger Süden entsteht eine Großgemeinde
Aus zwei mach eins

In der Versöhnungskirche Großenbaum findet die Gemeindeversammlung am heutigen Samstag, 30. Oktober, statt.
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An diesem Wochenende wollen die Evangelischen Kirchengemeinden Großenbaum-Rahm und die Auferstehungsgemeinde den Weg für eine Fusion ebnen: Aus zwei mach eins.

Ohne Druck, vor allem ohne finanzielle Not, soll das vonstatten gehen. „Wenn drei Pfarrer das als sinnvoll ansehen und dafür viele Argumente haben, ist das schon die halbe Miete“, sagt Ernst Schmidt, Pfarrer in Großenbaum-Rahm. Das sehen auch seine Kollegen Rainer Kaspers und Bodo Kaiser von der Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd so.

Schon in der Vergangenheit haben die beiden Gemeinden harmonisch miteinander zusammengearbeitet und kooperiert. „Gemeinsam sind wir stärker“ lautet das Motto für die Zukunft. Um Stärkung geht es nicht nur den Pfarrern, sondern auch den Presbyterien, den Leitungsgremien ihrer Gemeinden. Es gibt bereits jetzt viele Synergieeffekt, und vor allem soll niemand auf der Strecke bleiben. Keine Gemeindegruppe oder Initiative wird vor dem Aus stehen. Gegenseitige Unterstützung ist angesagt.

Die Menschen
mitnehmen

„Eine Fusion ist nicht von heute auf morgen zu erledigen, da müssen und werden wir intensiv miteinander reden und nicht übereinander“, meint Rainer Kaspers. „Vor allem aber“, ergänzt Bodo Kaiser, „ist es wichtig, die Menschen einzubinden und mitzunehmen.“

Ein erster Schritt in die Richtung der „umfassenden und lückenlosen Informationen“, wie Ernst Schmidt es formuliert, erfolgt am Wochenende in Gemeindeversammlungen sowohl in Großenbaum als auch in der Auferstehungsgemeinde.

Am Samstag vor dem Reformationstag, also am heutigen Samstag, 30. Oktober, findet um 15 Uhr eine Gemeindeversammlung in der Versöhnungskirche, Lauenburger Allee, in Großenbaum statt. Am morgigen Reformationssonntag, 31. Oktober, findet dann eine Gemeindeversammlung um 10.45 Uhr nach dem Gottesdienst in der Ungelsheimer Auferstehungskirche, Sandmüllersweg, statt.

Es gibt wenig
Trennendes

„Es gibt wenig Trennendes, aber viel Verbindendes“, betont Rainer Kaspers. Er lacht: „Die geografische Verbindung ist ja schon durch die B 288 gegeben.“ Die sei dann so eine Art Route 66 der schnellen Wege zueinander. Und inhaltliche Nähe sowie eine organisatorische Zusammenarbeit gibt es schon lange.

So sind beide Gemeinden Träger eines gemeinsamen Gemeindebüros. Seit einiger Zeit laufen auch Gespräche über die Besetzung einer Stelle für eine gemeinsam verantwortete Jugendarbeit.
Gerade hier soll ein Schwerpunkt der künftigen Großgemeinde liegen. Der Satz „Der Jugend gehört die Zukunft“ soll kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern mit Leben gefüllt werden. Da ist die Aufnahme von Fusionsgesprächen nur der nächste konsequente Schritt, denn auch in weiteren Bereichen ist eine Zusammenarbeit sinnvoll, um Angebote für die Menschen im Duisburger Süden zu sichern, zu stärken und auszubauen.

Kaiser, Kaspers und Schmidt sich einig: „Das hat auch Auswirkung auf das gesellschaftliche Leben im Duisburger Süden.“ Sie verweisen auf eine frühere Jahreslosung: „Suchet der Stadt Bestes“. Die fusionierte Gemeinde, die 2024 auf den Weg gebracht sein soll, wird ihre Stimme im Duisburger Süden erheben und sich einmischen und einbringen

Fusionsprozess
weiterführen

Es gab schon ein Treffen der beiden Presbyterien, das sehr verheißungsvoll war. Außerdem wurde eine Steuerungsgruppe mit Mitgliedern beider Presbyterien gebildet, die, unterstützt vom Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, den Fusionsprozess weiterführen. Noch stehen die Kirchengemeinden am Anfang, aber der ist nach Auffassung der Beteiligten vielversprechend.

Zudem wurden bereits verschiedene Projektgruppen gebildet, die nicht nur die professionelle gemeinsame Jugendarbeit intensivieren soll, sondern sich um die Pfarrstellenentwicklung, Gottesdienste, Gebäudestrukturen und das menschliche Miteinander und Füreinander kümmern. „Uns war, ist und bleibt es wichtig, in Gesprächen auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Verständnis das Beste für die Menschen auf den Weg zu bringen“, sagt Pfarrer Bodo Kaiser.

INFOS

> Die künftige „vereinte“ Gemeinde im Duisburger Süden wird das Gebiet Großenbaum und Rahm der Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm sowie die Bereiche Huckingen, Hüttenheim, Ungelsheim, Mündelheim, Ehingen und Serm der Auferstehungsgemeinde umfassen.

> Beide Gemeinden freuen sich, wenn möglichst viele Menschen an den Gemeindeversammlungen am Wochenende teilnehmen, um den Fusionsgedanken voranzubringen.

> In Großenbaum wird außerdem über die anstehenden Veränderungen im Pfarrdienst, im Bereich der Gottesdienste und Veränderungen beim BBZ berichtet.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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