„Stadtgeschichte donnerstags“ in Duisburg
Zwieback, Verführung und Gewalt

Das Foto zeigt die Amtseinführung des NS-Oberbürgermeisters Ernst Kelter in Duisburg am 16. Mai 1933.
Foto: Stadtarchiv Duisburg
  • Das Foto zeigt die Amtseinführung des NS-Oberbürgermeisters Ernst Kelter in Duisburg am 16. Mai 1933.
    Foto: Stadtarchiv Duisburg
  • hochgeladen von Reiner Terhorst

Das Stadtarchiv Duisburg serviert jetzt neue Leckerbissen für an der Duisburger Stadtgeschichte interessierte Bürgerinnen und Bürger. Auch die dunklen und braunen Seiten und Zeiten werden unter die Lupe genommen. Bis März 2025 präsentiert das Stadtarchiv in der Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ in Kooperation mit der Mercator-Gesellschaft abwechslungsreiche, lokalgeschichtliche Vorträge zu verschiedenen Epochen.

Anhand aktueller Forschungsergebnisse, die auf den Quellen des Stadtarchivs basieren, werden unter anderem die Verbindungen zwischen Duisburg und der chinesischen Stadt Wuhan behandelt. Aber auch die Geschichte der Duisburger Keks- und Zwieback-Fabriken sowie die spannende Biografie der Sozialistin Rosi Wolfstein-Frölich (1888-1987) sind Themen der Vortragsreihe.

Den Auftakt macht am 24. Oktober um 18.15 Uhr Dr. Andreas Pilger, Leiter des Stadtarchivs, mit einem Vortrag über „Duisburg im Nationalsozialismus“. Anschaulich wird die Doppelstrategie von „Verführung und Gewalt“ bei der Machtübernahme und Konsolidierung der NS-Herrschaft dargelegt.

Aufgeheizt

In der wirtschaftlichen Krise und politisch aufgeheizten Debatte am Ende der Weimarer Republik sehnten sich weite Teile der Bevölkerung, insbesondere die Arbeiterschaft, nach einem nationalen Aufbruch, der alle gesellschaftlichen Gruppen und Parteien wieder enger zusammenführen sollte.

Die Nationalsozialisten griffen diese Sehnsucht mit ihrer Ideologie der Volksgemeinschaft auf, die sie propagandistisch inszenierten und durch ein groß angelegtes Arbeitsbeschaffungsprogramm untermauerten. Parallel dazu begann kurz nach der Machtübernahme die Verfolgung politischer und „rassischer“ Gegner.

Totalitär

Der Vortrag zeigt am Beispiel Duisburgs beide Seiten der nationalsozialistischen Herrschaftsetablierung. Im Fokus stehen dabei die Monate Februar bis Mai 1933, in denen es den Nationalsozialisten gelang, die Reste der autoritär verformten Demokratie vollständig zu zerstören und durch eine totalitäre Zustimmungsdiktatur zu ersetzen.

Alle Vorträge der Reihe werden in der DenkStätte im Gebäude des Stadtarchivs, Karmelplatz 5, 47051 Duisburg, gehalten. Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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