Zu Mercators 500. Geburtstag: Duisburger Schatzkammer erstrahlt in neuem Glanz

Stolz präsentierten Michael Wiegand und Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer die neue Mercator Schatzkammer
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  • Stolz präsentierten Michael Wiegand und Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer die neue Mercator Schatzkammer
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Gerhard Mercator wurde am 5. März 1512 im flandrischen Rupelmonde geboren. Am 5. März 2012 eröffnete das Kultur- und Stadthistorische Museum die neue Ausstellung über den berühmtesten Kartographen des 16. Jahrhunderts.

Die Duisburger Mercator-Sammlung ist von herausragender Qualität und internationaler Bedeutung. In einer neu gestalteten „Schatzkammer“ sind unter anderem im Original zu sehen: der Erdglobus von 1541, der Himmelsglobus von 1551 sowie der erste Atlas der Welt, der 1595 in Duisburg erschienen ist. Gerhard Mercator lebte hier 42 Jahre lang und wurde 1594 in der Salvatorkirche bestattet.  

Die neue Präsentation trägt den Titel „Gerhard Mercator und der blaue Planet“, er ist schon ein Hinweis auf die heutige Bedeutung eines Mannes, der zum ersten exakten Illustrator eines globalen Weltbildes wurde. Seit seiner berühmten Weltkarte „ad usum navigantium“ ist es möglich, auf sicherem Kurs kreuz und quer über den Globus zu reisen – in unseren Tagen sogar bis in das Weltall hinaus.

Im Rahmen eines Rundganges wurde die umgebaute Schatzkammer und die Veränderungen nun von der Direktorin des Museums Dr. Susanne Sommer und Michael Wienand von der Agentur Bildwerk aus Dortmund vorgestellt.

Zugleich gab der erste Zwischenbericht den neu gestalteten Räumen „Erfolg auf der ganzen Linie“. Nach einer ersten erfolgreichen Woche zog man nun ein positives Resumee.

Michael Wienand, der für die Gestaltung verantwortlich war, hatte sich zuvor intensiv mit Mercator und seinem Werk beschäftigt.

"Wir haben den Begriff Schatzkammer ernst genommen!" Und in Abwandlung des bekannten Spruchs von Sepp Herberger „Das Runde muss in das Eckige", habe man, so wie Mercator, die Globen in die eckigen Räume der Schatzkammer integriert.

Zwar wurde bereits am Montag das "Richtfest" gefeiert, denn noch sind nicht alle Details der Ausstellung fertiggestellt. Aber aufgrund der neuen "Begehungsdramaturgie" ist der Gesamteindruck einfach nur grandios.

In einem unendlichen dunklen Raum befindet sich die Schatzkammer wie ein Schrein mit den Reliquien seines Schaffens.

Die neue Dauerausstellung wartet nicht nur mit Gerhard Mercators beeindruckenden Karten und Globen auf, sondern auch mit einem digitalen Kartentisch, Klanginstallationen und einer neuen Beleuchtung.

Und der digitale und interaktive Kartentisch ist ein besonderes Highlight.

"Hier werden wir noch einige Hot Spots einbauen, um z. B. die Zeichnungen von Mercator in seiner Karte zu erläutern!" erklärt Werner Pöhling.

Und Michael Wienand, der den großen Sohn der Stadt liebevoll als "Schreibtischtäter" bezeichnete, ergänzt:

"Er hat hier in Duisburg in seinem Haus gesessen und die Informationen, die ihm zugetragen wurden, anstandslos übernommen. Daher ist er zum Teil auch Fehlinformationen aufgesessen. Diese können und müssen noch erklärt werden!"

Kein Wunder also, dass das Museum seit der Eröffnung einen riesigen Besucherandrang zu verzeichnen hatte.

Fast kommen die Räumlichkeiten und auch das Personal an ihre Kapazitätsgrenzen.

„Es scheint für die Menschen eine Erleichterung zu sein, endlich ‚ihren‘ Mercator und sein Werk auch mal hautnah zu erleben“, erklärten daher auch Direktorin Sommer und Werner Pöhling.

Und es haben sich weitere Besucherströme angekündigt. Aus Belgien und den Niederlanden werden ganze Reisebus Gruppen erwartet. Da müssen die großen Gruppen sogar aufgeteilt werden, damit auch jeder die Ausstellung richtig genießen kann.

"Mehr als 20 Personen gleichzeitig würden eine vernünftige Erläuterung der Exponate unmöglich machen!" so Pöhling.

Für Michael Wienand ist es eine Schatzkammer, weil „Mercator ein Schatz für Duisburg ist“.

Und auch für die Zukunft ist noch geplant, die Erfindungen von Mercator auf die heutige Zeit zu präsentieren.

"Das Museum kann und muss zu einem Mercator Zentrum werden!" gibt Michael Wienand zu verstehen. Hierzu könnte u.a. auch ein digitaler Atlas gehören, in dem man blättern kann.

Eines ist jedoch klar geworden:

"Mercator ist DAS Thema im Museum!"

Ob dieses dem großen Kartographen zu Ehren auch in MERCATOR MUSEUM umgenannt wird, ist ein großer Wunsch der Museumsleitung und vieler Duisburger. Die Entscheidung liegt hier jedoch beim Rat der Stadt.

Das Jubiläumsjahr wäre hierfür der geeignete Rahmen !!!

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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