Zeitzeugenbörse: Bildband Walsum
Walsum war früher eine eigenständige Stadt im Landkreis Dinslaken. Ursprünglich bäuerlich geprägt, sollte die Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vieles ändern - die Zeche, das Zellstoffwerk sowie der Bau des Südhafens und der Rheinwerft seien als Beispiele genannt. Seit 1975 gehört Walsum zu Duisburg
Der Verlag ist durch seine Bildbandreihen (wie z. B. der "Reihe Archivbilder") bekannt geworden. Dieses eigentlich ganz sinnvolle System scheint vom Verlag aufgegeben worden zu sein. Wie auch die Bildbände über Ruhrort und Meiderich zeigen, werden zunehmend eigenständige Titel herausgegeben. Auch der inhaltliche Ansatz hat sich geänder. Zu Beginnt gibt es den Bereich Vorwort / Danksagung. Hier werden nicht mehr so viele historische Sachinformationen wie früher geboten; wie wurden zu einer allgemeinen Einführung in das Buch zurückgeschraubt. Im Hauptteil ist der Anteil der Fotographien geringer, dafür der Anteil der Bildunterschriften (auch informationeller Art) größer. Die abgebildeten Fotos sind alle einheitlich schwarzweiß gehalten. Ob die Farbweite den früherer Bände entspricht, werden Experten besser beurteilen können.
Die Entwicklung des Ortsbildes wird genauso vorgestellt wie das gesellschaftliche Leben. Interessanterweise liegt der Schwerpunkt auf der Zeit vor dem 2. Weltkrieg.
Was ist von dem Buch zu halten? Bereiche wie Lokalpolitik fehlen völlig. Den Bildern fehlt eine chronologische Abfogle, so daß die Entwicklung Walsums eher ausschnittartig beschrieben wird.
"1 Bild sagt mehr als 1.000 Worte" lautete früher das Motto des Verlages. Die Käufer sollten mit dem Herzen angesprochen werden. Heimatverbundenen lebenslälteren Lesern wird ein solches Buch sicherlich Freude bereiten. Ob dies auch bei anderen Lesern (z. B. Jugendlichen, Zugezogenen) gelingt, wird sich noch zeigen müssen.
Zeitzeugenbörse Duisburg: Walsum in historischen Fotografien; Sutton Verlag Erfurt 2016; 128 Seiten; ISBN: 978-3-95400-700-4
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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