Turmsanierung der Salvatorkirche so gut wie abgeschlossen
Zeit- und Kostenplan wurde eingehalten

Pfarrer Martin Winterberg (links), hier mit Baukirchmeister Helmut Becker, darf sich über die gelungene Sanierung "seiner" Salvatorkirche freuen. | Foto: Foto: Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
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  • Pfarrer Martin Winterberg (links), hier mit Baukirchmeister Helmut Becker, darf sich über die gelungene Sanierung "seiner" Salvatorkirche freuen.
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Ein fallender Stein brachte die Sache ins Rollen. November 2013 löste sich ein rund zehn Kilogramm schweres Stück aus dem Mauerwerk von der Salvatorkirche am Burgplatz. Schnell war klar: mit kleineren Sicherheitsreparaturen am 60 Meter hohen Turm der unter Denkmalschutz stehenden Stadtkirche ist es nicht getan.

Schnelles Handeln war angesagt. Der Eingang der spätgotischen Salvatorkirche wurde umgehend gesperrt. Bei einer Begutachtung wurden weitere Schäden sichtbar. Gut drei Millionen Euro Sanierungskosten waren zu stemmen. Kommunal- und Landesmittel gab es nicht, aber der Bund beteiligte sich mit 1,5 Millionen Euro. 800.000 Euro aus übergemeindlichen, kirchlichen Mitteln, über 400.000 Euro aus Spenden von ortsansässigen Unternehmen und vielen, vielen Kleinspendern sowie rund 300.000 Euro, die die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg aufbrachte, machten das Mammutprojekt möglich.
Nach Begutachtungen, Berechnungen, Kartierungen und Ausschreibungen wurde im Februar 2019 die Einrüstung des helmlosen Turms in Angriff genommen.
Jetzt sind die eigentlichen Arbeiten der Handwerker beendet und der Gerüstabbau in vollem Gange. Pfarrer Martin Winterberg mittlerweile auch Fachmann in Sachen Turmsanierung, freut sich sehr darüber, dass der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden konnte: "Wir haben damals nach der Frostperiode mit dem Gerüstbau angefangen. Das hat ungefähr zwei Monate gedauert. Querträger mussten in die Kirche eingezogen werden, Berechnungen, wieviel kann das Gerüst, wieviel kann das Fundament tragen, waren nötig – eine echte Ingenieursleistung. Bei den Sanierungsarbeiten hatten wir das Glück, dass wir gerade einmal eine Woche die Arbeiten wetterbedingt aussetzen mussten. So ist man jetzt voll im Zeitplan."


Festgottesdienst am Pfingstsonntag?

Zwei Kolonnen der Gerüstbaufirmen sind derzeit täglich vor Ort, so dass Tag für Tag eine Etage abgerüstet wird. Pfarrer Winterscheid geht davon aus, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, dass Ende April/Anfang Mai das Gerüst komplett abgebaut sein wird, und er hofft, dass am Pfingstsonntag der Festgottesdienst anlässlich der Fertigstellung der Turmsanierung und der Wiedereröffnung des Hauptportals gefeiert werden kann. "Das war immer unser Ziel. Schließlich wird Pfingsten in Erinnerung an die Ausgießung des Heiligen Geistes auch als 'Geburtstag der Kirche' bezeichnet."
Die Einladungskarten sind fertig und warten darauf gedruckt und verschickt zu werden. Ob es dazu kommt, steht angesichts der Corona-Krise allerdings noch in den Sternen.
Nicht in den Sternen stehen die endgültigen Baukosten der Sanierung und die waren, alles andere als selbstverständlich, "im bedeutsamen Maße unterhalb der veranschlagten Summe von rund drei Millionen Euro", wie der Gemeindebrief meldet. Eine konkrete Zahl kann Pfarrer Winterberg nicht nennen: "Wir gehen von ungefähr 300.000 Euro aus, die wir unter dem Plan liegen."
Die würde Pfarrer Winterberg gern für die Sanierung der Bodenplatte vor der Kirche verwenden. Diese Instandsetzung – sie liegt bei gut 600.000 Euro – war ursprünglich im Sanierungsplan mit veranschlagt. Wurde aber, da gut 3,6 Millionen Euro nicht zu stemmen waren, wieder herausgenommen. Jetzt ist auch dieses Projekt in realisierbare Nähe gerückt. Pfarrer Winterberg: "Wir wissen, dass das Plateau vor dem Haupteingang, das auf einem Keller liegt, undicht ist. Das muss auch irgendwann gemacht werden. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, ob es möglich ist, diese Finanzierung auf die Beine zu stellen."
Was auf jeden Fall noch gemacht wird, sind alle Holztüren der Salvatorkirche. Sie sind auch in dem derzeitigen Kostenplan mit einem Volumen von 80.000 Euro veranschlagt und werden bald auf Vordermann gebracht.


Bauverein Salvatorkirche

 Die Salvatorkirche ist das Wahrzeichen Duisburgs. Das Gotteshaus ist Identität und Zeuge von 700 Jahren Geschichte Duis-burgs. Seit 700 Jahren sorgt immerwährendes Bauen dafür, dass die Stadtkirche neben dem Rathaus heute noch eine gute Figur abgibt. Die permanente Prüfung des Zustands des Gotteshauses und regelmäßige Restaurierungsarbeiten stellen die Evangelische Kirchengemeinde Alt-Duisburg und den Evangelischen Kirchenkreis Duisburg vor große Herausforderungen. Daher unterstützt ein Kreis von Duisburgerinnen und Duisburgern mit dem „Bauverein Salvatorkirche“ den Erhalt des lebendigen Denkmals.
 Weitere Infos unter www.salvatorkirche.de/stifter-und-foerderer.

Pfarrer Martin Winterberg (links), hier mit Baukirchmeister Helmut Becker, darf sich über die gelungene Sanierung "seiner" Salvatorkirche freuen. | Foto: Foto: Evangelischer Kirchenkreis Duisburg
Duisburger Wahrzeichen: die Salvatorkirche neben dem Rathaus. | Foto: A.F. Becker
Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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