Zechen-Gedenken: Fulminante Festwoche in Rheinhausen und Rumeln
Festwoche der Steinkohle: Knappenchor Rheinland und Rheinpreussen-Orchester spielen auf
Das Gewummere ist ohrenbetäubend. Baggerführer Michael Hass hat den großen Meißel eingespannt. Die Halbkreis-Mauer und die Beton-Fundamente der Loren wehren sich, müssen weg. Als acht Kubikmeter Schutt im Container liegen, ist das Bergbau-Denkmal an der Hochstraße in Bergheim endgültig Geschichte. Nach 29 Jahren hat Gelände-Sponsor Gerhard Hilbrans sein Land wieder.
Während es hier zum Abschied noch einmal richtig laut wurde, wird an zwei anderen Standorten eher leise gewerkelt. Gleich um die Ecke, an der Bergheimer Straße, "hat die Handwerker-Crew fast fertig", ein wenig Arbeit noch am Stollen, dann ist gut! Auf der Wiese vor dem alten Rathaus in Rumeln-Kaldenhausen zaubern derweil Heinz Billen, Walter Stärk und zwei Profi-Putzer die geologischen Schichtungen an die Wände. Für beide Projekte gilt: Wenige Tage vor der Übergabe an die Bevölkerung werden typische Straßenschilder aufgestellt, erklärende Bleche an das Denkmal-Gebilde geschraubt und kleine Lern-Plaketten platziert.
Bemerkenswert: Zur Fertigstellung der Denkmäler wird es eine fulminante „Festwoche der Steinkohle Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen“ geben, dazu das Bau-Tagebuch und die Chronik der Zeche Fritz als Festschrift. Der Ausrichter, der „Arbeitskreis Bergbau-Gedenken Zeche Wilhelmine Mevissen/Zeche Fritz“ mit Abdullah Altun, Heinz Billen und Ferdi Seidelt an der Spitze formulieren ihr Anliegen und den Geist der Woche mit Hingabe: „Respekt und Anerkennung - Wir sagen Danke!“
Festwoche startet am Samstag, 22. September
Die Ehrentage beginnen am Samstag, 22. September, auf dem Gelände der Firma Abdullah Altun in Bergheim mit einem Festakt. Nach einigen Grußworten erläutert Denkmal-Förderer Altun das Anliegen des Arbeitskreises. Direkt vor der Haustür, an der Bergheimer Straße 121, wartet ein Stollen mit „Hunt“ (Förderwagen) auf seine Übergabe an die Öffentlichkeit – zur Feier des Tages spielt der Knappenchor Rheinland.
Weitere Veranstaltungen steigen am Dienstag, 25. September, und Mittwoch, 26. September, im Kulturspielhaus Rumeln, Dorfstraße 19. Jeweils ab 18 Uhr wird es einen Festvortrag von Heinz Billen über den „Bergbau in Rumeln-Kaldenhausen, Schacht Rumeln 1937 bis 1973“ geben, am Dienstag musiziert dazu das Rheinpreussen-Orchester, am Mittwoch gibt es als Zugabe eine Talkshow („Diergardt, Mevissen, Niederberg“). Karten zum Benefiz-Preis von 3 Euro (zugunsten der Kulturförderung Rumeln-Kaldenhausen) sind erhältlich ab sofort in der Musikschule Rumeln, Dorfstraße 19; bei Reisen Klatt, Dorfstraße 62d, und bei der IGBCE Rumeln-Kaldenhausen, Franz-Liszt-Straße 87 (Jürgen Choinowski).
Am Donnerstag, 27. September, steht die Bergbausammlung, Auf dem Berg 9, in Bergheim mit einem „Tag der Offenen Tür“ im Mittelpunkt des Interesses. Führung, Ansprache, Gespräche; es lädt ein die Rheinhauser Bergbausammlung. Die Leitung hat Wilfried Brücksken, ehemaliger Reviersteiger und heute vielgefragter Vorsitzender des musealen Fördervereins.
Volksfest und Denkmal-Enthüllung
Mit einem kleinen Volksfest wird am Samstag, 29. September, 11 Uhr, auf der Grünfläche vor dem ehemaligen Rathaus Rumeln-Kaldenhausen die Festwoche beendet und Billens Meisterwerk enthüllt. Die Gastgeber fahren ausreichend Speis und Trank auf, ein Dank geht hier an die Evangelische Altenhilfe, an REWE Johann und Trinkgut Kolo. Grußworte, Gespräche und kräftiger Männergesang durch den Knappenchor Rheinland bilden die Spur – dann ist auch das Rumeln-Kaldenhausener Bergbau-Memorial on air.
Text: Ferdi Seidelt
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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