Wolfgang Trepper war wieder „zu Hause“ im Steinhof Huckingen

War wieder "zu Hause" - Wolfgang Trepper im Steinhof Huckingen
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Bei seinem jährlichen Heimspiel im Steinhof Duisburg gab es von Wolfgang Trepper nur ein Fazit: „Es ist schön wieder zu Hause zu sein!“

Mit seinem neuen Programm "Ja, wie jetzt?" war Wolfgang Trepper, der vielen Duisburgern noch als Moderator bei Radio Duisburg bekannt ist, zu Gast in der „guten Stube“ Huckingens.

Bei seinen letzten beiden Gastspielen im Steinhof hat er sich bereits in die Herzen seines Duisburger Stammpublikums gespielt. Durch zahlreiche Fernsehauftritte und das Einsammeln von Preisen in seinem Genre ist er zwischenzeitlich in ganz Deutschland bekannt und beliebt.

Das er nicht nur deutsche Schlagertexte in seiner eigenwilligen Art interpretiert, sonder mehr zu bieten und zu sagen hat, zeigte er nun den rund 500 Besuchern – „Mach nomma Licht an! Sch… ist das voll hier!“ – seines „Heimspiels“.

Sein neues Programm gab jetzt einen tiefen Einblick in die Welt des Wolfgang Trepper. Und dieses begann schon mit der schönen Handtasche, die seine Freundin mal vor Jahren bei ihm vergessen hat. „Die Freundin habe ich schon lange nicht mehr, aber die Tasche!“

Und gleich zu Beginn hatte er die Lacher auf seiner Seite bei der Frage nach der Herkunft seines Publikums. Da fand er eine „Separatistin“ aus Voerde – „gewöhnt dich schnell an das elektrische Licht“ – oder Besucherin Anja Kaminsky aus Hamburg oder Gäste und Frankfurt – „ihr versteht hier sowieso nichts“ oder „Ich freu mich immer, dass ich Sachen erzählen kann, mit denen nur die Duisburger etwas anfangen können“.

Fatal aber dann die Antwort „Wanheimerort“ von Regina Weiler die einen Platz in der ersten Reihe ergattert hat. Da blieb es nicht aus, dass Trepper sich diesen Stadtteilnamen ganz besonders merkte. Doch auch Marxloher und Mündelheimer bekamen ihr Fett weg. „Vor allem die Marxloher, die sagen, sie kommen aus Röttgersbach! Und die Mündelheim könnten besser aus Serm kommen!“

Die anwesenden Männern fragte er: „Wer ist mitgebracht worden? – Männer sitzen doch am liebsten zu Hause und wohnen!“ Und so wurde das Publikum mit einer Pointe nach der Anderen bombardiert!

Das andauernde Mitleid, wenn er auswärts auftritt und sagt, dass er aus Duisburg kommt – „ach das wird schon wieder“ – regt ihn ebenso auf wie die Baustellen auf der A 40 – „die sollte man langsam unter Denkmalschutz stellen“.

Nicht ungeschoren kam die Stadt Duisburg und die nun aufgekommene „Hausnummernpflicht“ bei der Unterschriftensammlung zur Abwahl des Oberbürgermeisters davon. – „Ja wie jetzt? Als ob Emilie Lepuschinsky gleich 5 mal in der Hans Boeckler Straße wohnt!“ und natürlich die damit verbundene Frage an die anwesenden Duisburger: „Habt ihr die Hausnummer eingetragen?“

Was ihn auch aufregt sind Frauen, die im März bei 12 Grad Aussentemperatur auf der Terrasse frühstücken möchten und dann nach 15 Minuten feststellen, dass es doch etwas frisch ist.

Und mit ein wenig Pathos erklärt Wolfgang Trepper „dass früher alles besser war“. In der heutigen Welt findet sich der Künstler nicht mehr zurecht. Früher gab es alles nur „dreimal“.

„Heute gibt es viel zu viele Möglichkeiten!“ Früher gab es nur drei Gerichte in der Kantine: „Fleisch, Vegetarisch und Vernünftig!“, drei Benzinsorten „Super, Normal und Diesel“ oder auch nur drei Parteien: „CDU, SPD und FDP!“ Bei letzterer erinnerte er sich an die 18 unter den Schuhen des Ex Parteivorsitzenden: „Da ist ja in Berlin nur ein Komma dazwischen gekommen!“

Da lachte nicht nur die SPD MdB Bärbel Bas, die ebenfalls im Publikum zu sehen war. Und Wirtschaftsminister Philipp Rösler – „das ist doch Harry Potter auf Ecstasy“ – fand im Laufe des Abends ebenfalls die ganz besondere Aufmerksamkeit des Künstlers. „Der hätte einem Herbert Wehner oder Franz Josef Strauß noch nicht einmal ein Glas Wasser bringen dürfen!“

Horrorvision - ob denn künftig Stefan Raab als Bundespräsident in einer Casting Show mit Dieter Bohlen und Heidi Klum die neue politische Elite des Landes küren wird? Und Wolfgang Trepper sah es schon kommen, dass eines Tages Genscher dem Nachwuchs Liberalen Rösler sagen wird: „Jetzt gehste mal woanders spielen!"

Auch bei den Fußballvereinen gab es eigentlich nur drei von Interesse: „Bayern München, Borussia Mönchengladbach und noch einen!“ Oder auch nur drei Fernsehprogramme. „Das Erste, das ZDF und das Andere!“

Das Programm war zwar nicht so prickelnd mit z.B. dem Telekolleg oder dem Schulfunk. „Allerdings gab es damals PISA noch nicht!“ - Oder auch nur drei Hunderassen: „Schäferhund, Terrier und Dackel!“

Und dann der Brüller, nur drei Brötchensorten: „Frische, von Gestern und geben se mal ruhig!“

Auch wären die heutigen Ansprüche so hoch angesetzt wie zum Beispiel die Freizeit in einem Spaßbad zu verbringen. „Spaßbad, das war früher in Rheinhausen das Hallenbad in dem zwei Pflanzkübel mit einer Yuccapalme in den Ecken der Halle standen!“ Die nicht gerade einladenden Verhältnisse im Bad ließen ihn auch schon einmal am „Fußpilz Sprüher“ den Mund ausspülen. Unvergessen auch der Bademeister mit unverkennbarer „NSDAP Vergangenheit“ - „Kappe auf oder raus!“

Dann der Sprung vom 10 Meter Turm mit dem Gedanken an den Klippenspringer aus der „Cliff Werbung“ um dann festzustellen, „das es doch weh tut, wenn der Turm nur 10 Meter hoch ist!“

Ein herrlicher Ausflug war noch der Besuch einer „Wellness Oase“ nachdem die Freundin ihm einen Gutschein geschenkt hatte. „Das war eine Massage die sich gewaschen hatte. Da war die Massage der jungen „Wan Tan Schwester“ noch das Angenehmste. „Da lief André Rieu im Hintergrund!“ – Die kosmetische Behandlung – „auf nem Zahnarztstuhl“ – sah da schon ganz anders aus – „Drauf, raus, kaputt!“ – Nicht so schlimm sei die „Joghurt Moltofill Maske“ gewesen, aber das „Augenbrauenzupfen“ war eine Tortur. Und dann der Kommentar von Freund Guido: „Wie siehst du denn aus? Du solltest mal zur Kosmetikerin gehen!“

Natürlich gab es kleine Seitenhiebe auf die bekannten Fernsehköche der TV Geschichte, von Max Inzinger – „Ich habe da schon einmal was für sie vorbereitet!“ – oder Bioleks „Alfredissimo“ bis hin zu “Rach der Restauranttester“ – „der treibt sich in Spelunken und Kaschemmen rum, wo es aussieht wie Dresden 45“. Auch Schuhbeck und Lanz standen auf der Liste von Wolfgang Trepper.

Bei dieser ganzen „Schickimicki Küche“ bringt Trepper schon das Lesen der Speisekarte auf die Palme. „Da gibt es Brühe aus einer Terrine, oder aus Pott und Pfanne. Und aus Neptuns Reich“ gibt es angeblich „ganz frischen“ Pangasius aus Vietnam. Knapp 8000 Kilometer auf dem Buckel und dann frisch!? - Ja wie jetzt!“

Da erinnerte er sich an die wunderbare rheinische Küche von früher:

„Da gab es Möhrendurcheinander, Reibekuchen mit Rübenkraut und für die ganz harten Leberwurst obendrauf oder Endiviendurcheinander – Lecker!!!“

Trepper erinnerte auch daran, das seine bessere Hälfte gerne „lecker Essen“ geht, da alle „Eigen Kochversuche“ scheitern. „Und dann frage ich sie, warum sie denn Kochsendungen anschaut, da sie ja doch nicht kochen kann und erhalte zur Antwort, du guckst ja auch Pornofilme!“

Beim Gang durch die Restaurants aller Länder folgte eine Lachsalve der Anderen.

„Da hat sich ein Innenarchitekt bei der Gestaltung der Balkanrestaurants eine goldene Nase verdient. Und wenn man neben dem Wasser plätschernden Brunnen sitzt muss man alle 20 Minuten auf Klo!“ Und das der Schnaps in kleinen Blumenväschen serviert wird, sei ein Zeichen, dass es dem Besitzer wohl nicht gut geht.

Und das man beim Griechen eigentlich die Speisekarte einmal rauf und runter essen dürfte, sei bei der Milliardenspritze sicherlich drin.

Bevor es in die Pause ging gab es noch einmal Seitenstiche beim Gespräch zwischen Gott, Buddha, Allah, Jahwe und Manitu, was zu der Erkenntnis führte, dass Gott seinen Sohn enterbt hat. Warum: „Er hat das Neue Testament geschrieben!“

Natürlich durfte im neuen Programm die Analyse deutschen Liedgutes nicht fehlen. Und so ging Wolfgang Trepper wiederum auf die oft nebulösen Inhalte diverser Schlager ein. Da wurde Roy Blacks „Schön ist es auf der Welt zu sein“ ebenso unverblümt einer logischen Inhaltskontrolle unterzogen – „war die „wenn eine Tse-Tse-Fliege und ein Gürteltier miteinander in Kontakt treten, interessiert das keinen, aber wenn Bienen mit Stachelschweinen reden?“

Aber auch das ist Wolfgang Trepper. In Harpe Kerkelings Musical „Kein Pardon“ ab November im „Apollo Theater“ in Düsseldorf spielt er an der Seite von Dirk Bach den „Opa Schlönzke“. Darauf freut sich so manchen „Trepper Fan“. Treppers Erkenntnis über die Nachbarstadt: „Düsseldorf ist schön, da bekommt man so viele Knöllchen“.

Da LOKALKOMPASS Kollege an diesem Abend den Auftritt auch in vollen Zügen genoss, hat er mir die von ihm gemachten Aufnahmen für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt! Danke hierfür!

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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