Evangelisches Tauffest am Großenbaumer See wird nach Lob und Kritik „aufgearbeitet“
„Wir sind dankbar für unsere Kinder“

Superintendent Armin Schneider sagte beim großen Tauffest: „Wir sind dankbar für unsere Kinder.“
Fotos: Ev. Kirchenkreis Duisburg
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  • Superintendent Armin Schneider sagte beim großen Tauffest: „Wir sind dankbar für unsere Kinder.“
    Fotos: Ev. Kirchenkreis Duisburg
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Es gab viel Lob und Anerkennung beim großen Tauffest des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg im Freibad am Großenbaumer See. Lob, weil es ein ein- und mitnehmendes Ereignis war. Kritik, weil sich der Bad-Betreiber nicht an die vereinbarten Absprachen hielt, wie Superintendent Armin Schneider und Pressesprecher Rolf Schotsch enttäuscht feststellten.

Dass man viel zu früh den regulären Badebetrieb wieder zugelassen habe, hätte leider zu erheblichen Einschränkungen geführt, Auch das anschließend geplante gemeinsame Kaffeetrinken der großen Taufgemeinde sei dadurch längst nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen und müssen. Der Badbetreiber sprach von „Kommunikationsproblemen und Missverständnissen“.

„Wir werden das Ganze jetzt aufarbeiten“, waren sich Schneider und Schotsch im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger einig. Beide betonten aber, dass das Positive bei weitem überwog. Unabhängig von den Misstönen in Großenbaum soll und wird an den großen Tauffesten an sich aber festgehalten. In Großenbaum wird es definitiv keines mehr geben. Dort im Duisburger Süden und einige Jahre zuvor im Landschaftspark Nord habe man bereits zwei regionale Bereiche der Stadt berücksichtigt, so dass beim dritten Tauffest die Region Innenstadt angedacht sei. „Wir sind auf der Suche“, so Rolf Schotsch.

76 Taufen mit

über 1.000 Gästen

Die inhaltliche Aufarbeitung des Großenbaumer Tauffestes ist in vollem Gang. Man bekomme noch nahezu täglich Rückmeldungen, freut sich der Superintendent. Zu den 76 Taufen brachten die Familien über 1.000 Gäste ins Freibad mit. Gleich bei der Begrüßung machte Schneider deutlich, wer bei diesem Fest im Mittelpunkt steht, denn als die Täuflinge auf seine Bitte hin aufstanden oder hoch gehoben wurden, entbrannte spontaner Applaus, bei „normalen“ Gottesdiensten nicht unbedingt üblich.

Die Taufe sei ein Gottesgeschenk, sagte Schneider, denn in der Taufe verspreche Gott jeder und jedem Einzelnen: „Ich mag dich. Du bist mein geliebtes Kind. Was auch immer geschieht - ich halte zu dir. Nie lasse ich dich im Stich!“. An die Familien und Gäste gerichtet fügte Schneider hinzu: „Und es wäre schön, wenn dieses Fest das noch einmal bewusst macht: Wir sind dankbar für unsere Kinder. Es ist gut, dass sie da sind, dass sie so sind, wie sie sind.“

"Er hält die ganze
Welt in seiner Hand"

Diese Worte waren auch die passende Überleitung, das Lied „Danke“ anzustimmen und damit den Gottesdienst beginnen zu lassen. Die Festgemeinde sang weitere eingängige Lieder, wie „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ und „Weil Gott dich wollte, bist du da“, betete gemeinsam und sprach das Glaubensbekenntnis. Von der am Ufer aufgebauten Gottesdienstbühne ließ ein Kinder- und Jugendchor der evangelischen Gemeinde Großenbaum die Geschichte, wie Jesus seine Freunden am See Genezareth durch ein Wunder vor dem Sturm rettete, lebendig werden.

Historische Namen von Dörfern vom See Genezareth wie Gerasa, Tiberias oder Kapernaum wurden beim Tauffest auch zu Bezeichnungen der Gruppen, die an acht Orten am Großenbaum zu den Taufen am Wasser zusammenkamen.
So folgten, als das Schild mit dem Namen „Tiberias“ hoch gehalten wurde, zehn Familien mit ihren Gästen Pfarrerin Sarah Süselbeck und Pfarrer Armin Schneider zu einer südlichen Stelle am See. Dort trat eine Tauffamilie nach der anderen an das Wasser und die Patinnen und Paten versprachen ihren Taufkindern, ihnen von Gott zu erzählen und ihnen zu helfen, als Christ in der heutigen Zeit zu leben.

Toni ließ sich
untertauchen

Die festliche Aufnahme eines Menschen in die christliche Gemeinde wurde auch bei diesen Taufen mit einigen Tropfen Wasser besiegelt, die über den Kopf des Täuflings gegossen wurden. Dazu stiegen die meisten Eltern mit ihren Babys und kleinen Kindern mit den 16 Pfarrerinnen und Pfarrern ins kühle Nass des Sees. Der 10jährige Toni hatte sich schon bei der Anmeldung zum Fest selbst dazu entschieden, sich ganz untertauchen zu lassen. Und obwohl er sich wenige Tage vor der Taufe die Hand gebrochen hatte, blieb er bei seiner Entscheidung, ließ sich von Pfarrerin Süselbeck drei Mal komplett in den Großenbaumer See tauchen und hielt dabei nur den eingegipsten Arm aus dem Wasser.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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