Willi Baumeister in der Küppersmühle
Die Ausstellung "Willi Baumeister International" ist vom 4. Juli bis 5. Oktober 2014 im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst im Innenhafen zu sehen. Die ausgewählten Bilder sind durchaus sehenswert, ein Besuch daher lohnenswert.
"Die Kunst von Willi Baumeister gehört zur Keimzelle der abstrakten Kunst und des deutschen Informel," berichtet Museumsdirektor Walter Smerling. "Baumeister schuf die elementarsten Voraussetzungen für Kunst nach ` 45. Er gehört zu denen, die das ikonographische Gesicht Deutschlands darstellen und das ist heute wichtig. Baumeister propagierte die Freiheit der Kunst. Er lebte im Dritten Reich in der Inneren Emigration. Er hat sehr unter seinen Lebensverhältnisen sowie dem Mal- und Arbeitsverbot gelitten. Nicht nur nach dem Weltkrieg arbeitete er in Kooperation mit Künstlern aus anderen Teilen Europas. Er konnte schon kurze Zeit nach dem Weltkrieg eine Ausstellung in Frankreich durchführen."
Den Auftackt der Ausstellung bilden zahlreiche private Fotographien aus dem Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart. Sie illustrieren nach Angaben von Kerstin Weinhold, der Pressesprecherin des Museums, "Baumeisters weltweites Netzwerk aus Galeristen, Sammlern, Künstlern und Kunsthistorikern, die seine Bedeutung nicht nur als international agierenden Künstler unterstreichen, sondern auch als Professor und einflußreichen Kunsttheoretiker."
Die Retrospektive führt umgekehrt chronologisch durch alle "wesentlichen" Schaffensphasen des Künstler. Sie legt dabei ein "besonderes Augenmerk auf die Werkgruppen, die im Ausland besonders gezeigt und rezipiert werden. In den Haupträumen werden Arbeiten aus den 1950er und den späten 1940er Jahren präsentiert."
Der künstlerische Durchbruch gelang Baumeister (1889 - 1955) in den frühen 1920er Jahren mit den Mauerbildern, die vor allem in Frankreich begeistert aufgenommen wurden. Es folgten Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen in Paris, dem damaligen Zentrum der Kunst. 1933 wurde Baumeister von den Nationalsozialisten aus seinem Lehramt an der Frankfurter Kunstgewerbeschule (Städelschule), das er seit 1928 innehatte, entlassen. 1941 erhielt er Mal- und Ausstellungsverbot. Nach 1945 setzte sich Baumeister für die gegenstandslose Kunst ein und konnte an seien früheren Erfolge wieder anknüpfen.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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