„Wie im Himmel“ - AIHASISSI Theater begeisterte mit Theaterstück von Amy Elaine
„Wie im Himmel“ ist eine Adaption nach einem Film von Kay Pollak. Und dieses Stück hatte nun in Anwesenheit von Bürgermeister Ercan Kocalar eine wunderbare Premiere in der „Kulturzentrale HundertMeister“. Das Konzept wurde von Amy Elaine erstellt, die neben der künstlerischen Bearbeitung auch die Leitung und die Regie übernommen hatte.
Pascal Mehling oblag die pädagogische Beratung und er betreute die Schauspieler. Sebastian Lindner zeichnete für Bühnenausstattung und Technik verantwortlich.
Die Theatergruppe AIHASISSI ist ein Projekt der „Lebenshilfe Duisburg“ und die mitwirkenden Schauspieler haben alle ein Handicap. Doch auf der Bühne boten sie Schauspielkunst vom Feinsten.
Das Stück ist eine Musikalisch-Romantische Tragödie über das Thema „Hinhören“ sich Öffnen, Konflikte brechen, feine Schwingungen des Lebens zum erklingen bringen, auf einander hören und miteinander lernen und verstehen. Zu sich selbst finden, respekt- und liebevoll mit sich und anderen umgehen. Seinen eigenen Rhythmus und Ton finden aber trotzdem in der Gemeinschaft zusammen treffen. Und dieses brachten die Darsteller beeindruckend zum Ausdruck. Darum möchte ich diese hier auch anführen:
Pia Babel, David Bauer, Michael Dillig, Philipp Frochte, Janna Goy, Vanessa Klöpfel, Jonas Linne, Karsten Lohr, Olcay Sahin, Yvonen Schulz, Brigitte Schumacher, Judith Valihora, Rebecca Schilling, Matthias Schwarz
Zum Inhalt: Daniel Dareus ist ein weltbekannter Dirigent. Mit jedem Konzert wird sein Erfolg größer. Nicht jedoch sein Glück. Schon als Kind träumte er davon, durch die Musik die Herzen der Menschen zu erreichen, doch scheint er sich durch seinen Ruhm immer mehr von ihnen zu entfernen. Nach seinem Zusammenbruch auf der Bühne, lässt er die große Welt hinter sich und kehrt in sein kleines schwedisches Heimatdorf zurück.
Dort trifft er auf einen gemischten Chor, und er wird vom Pastor als Chorleiter eingestellt. Von nun an heißt es für ihn, bei den Sängern den Ton zu finden um auf das große Ziel, einen Musikwettbewerb in Wien, hinzuarbeiten.
Und „Gabriellas Song“ aus dem Film zieht sich melodisch melancholische durch das Stück. Perfekt gesungen übrigens von Amy Elaine.
Der Text in der deutschen Übersetzung zeigt auch eine Nähe zu den Akteuren des Stückes:
„Jetzt gehört mir mein Leben, Ich lebe eine kleine Weile auf Erden! Und meine Sehnsucht hat mich hierher geführt, Was mir fehlte und was ich erhielt!
Es ist trotz allem der Weg, den ich wählte! Mein Vertrauen weit hinter den Worten. Welches mir ein kleines Stück vom Himmel, den ich niemals erreichte, zeigte.
Ich will spüren, dass ich lebe, Alle Zeit, die mir verbleibt, will ich leben, wie ich will. Ich will spüren, dass ich lebe, wissen, dass es gut genug war
Ich habe niemals vergessen, wer ich war, ich habe es nur ruhen lassen,
vielleicht hatte ich auch keine Wahl, Nur den Willen da zu sein.
Ich will glücklich leben, denn ich bin ich. Stark um frei zu sein, sehen wie die Nacht in den Tag übergeht! Ich bin hier und mein Leben gehört nur mir.
Und den Himmel an den ich glaubte, gibt es. Ich werde ihn irgendwo finden. Ich will spüren, dass ich mein Leben gelebt habe.“
Seine positive Arbeit trägt Früchte und Daniel begreift, dass er nicht nur die Herzen der anderen, sondern auch sein eigenes Herz für das Glück geöffnet hat.
Viele Szenen stimmen nachdenklich und gehen konkret auf das Thema ein. Besonders sticht Olcay Sahin als Pastor des schwedischen Dorfes hervor. Auch die anderen Charaktere sind gut besetzt. Viele lustige Momente entstehen bei einigen Szenen in der teils unbewussten Situationskomik, die aber auch durchaus gewollt ist! Wenn es mit dem Chor dann mal nicht so klappt, macht man einfach eine Kaffeepause oder alle Darsteller legen sich auf den Bühnenboden! Oder der Versuch die Schuhe der Darstellerin auszuziehen!
„Das Stück wurde ein Jahr lang geprobt. 2 Stunden jeden Montag.“ erzählt Amy Elaine. Die Arbeit mit den jungen Darstellern mit einer mehr oder weniger starken Behinderung hat ihr sichtlich Freude gemacht und auch an diesem Abend ist sie voll in ihrem Element. Die Schauspielerin und Theaterpädagogin verrichtet ihre Arbeit ehrenamtlich.
Ein inhaltlich dramaturgisch schönes Theaterstück haben alle Akteure in wunderbare Art und Weise umgesetzt und die Zuschauer honorieren dieses am Ende mit „Standing Ovations“. Verdient für die Künstler, die einmal mehr bewiesen haben, das ein Handicap nicht gleichzeitig die Ausgrenzung von Kunst und Kultur bedeutet.
Großes Lob an die „Lebenshilfe“ und die vielen Sponsoren, die diesen künstlerischen Genuss möglich gemacht haben.
Eine weitere Aufführung gibt es am 9. Oktober 2011 um 16.30 Uhr im „Parkhaus Meiderich“.
Und eine persönliche Anmerkung in das Tagebuch der Stadtverwaltung:
„Bitte erhalten sie das Hundertmeister als Veranstaltungsort für solche Aktivitäten!“
LOKALKOMPASS Kollege Detlef Schmidt hat eine schöne Fotostrecke hier eingestellt:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/kultur/fotostrecke-wie-im-himmel-aihasissi-theater-begeisterte-mit-theaterstueck-von-amy-elaine-d55716.html/action/lesen/1/recommend/1/
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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