Weltkultureller Unsinn!

Was macht man, wenn man etwas vermarkten will und einem so gar nichts einfällt?

Richtig, man versucht Weltkulturerbe zu werden.

Seit Deutschland der Uno-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten ist, können auch ideelle Kulturgüter wie Handwerkstechniken oder Traditionen als Weltkulturerbe ausgezeichnet werden. Das lassen sich die PR-Artisten nicht zweimal sagen.

Die Karnevalisten wollen die mittlerweile inflationäre Auszeichnung, die Schützen wollen sie und jetzt möchten auch die Bierbrauer, dass ihr Reinheitsgebot als Weltkulturerbe anerkannt wird. Eine nette Idee und schön, dass mal drüber gesprochen wurde.

Aber was ist mit den Taubenzüchtern, was ist mit der Currywurst, was ist mit den Kiosken, den Eckkneipen, den Menthol-Zigaretten, was ist mit den V-Ausschnitt-Pullovern, weißen Socken in Sandalen? Hätten all diese Dinge es nicht längst verdient? Fehlt‘s da an der Lobby? Triumphiert da etwa der gesunde Menschenverstand?

Wahrscheinlich! In diesem Sinne eine schöne Restwoche, die eigentlich auch Weltkulturerbe sein könnte, wie der Blaue Montag, Schnee- oder Hitzefrei!

Autor:

Andreas F. Becker aus Duisburg

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