Besser mal reingeguckt
Warum die Darmkrebsvorsorge so wichtig ist!
Der März steht bundesweit im Zeichen der Darmkrebsprävention. Als eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen und dies nicht nur in Deutschland sondern weltweit, hat das Thema Darmkrebs auch bei den Johannitern einen hohen Stellenwert. Somit laden die Vertreter des Magen-Darm-Zentrums des Johanniter Krankenhauses Rheinhausen (Darmzentrumsleiter Dr. med. Alexander Meyer und die Chefärztin der Gastroenterologie Roya Tahriri-Amlashi) interessierte Bürger am Freitag, 24. März 2023 zu einem Infonachmittag um 17.00 Uhr in den Ohletz-Saal ein. Derzeit erkranken hierzulande etwa 60.000 Menschen jährlich an Darmkrebs und zirka 24.000 sterben daran. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus. 2002 betrug die Zahl der Neuerkrankungen noch 71.400 bei 28.900 Todesfällen. Der Rückgang ist maßgeblich der Einführung eines nationalen Krebsplanes mit einer strukturierten Darmkrebsvorsorge zu verdanken. Doch seit der Covid-19 Pandemie steigen die Zahlen der fortgeschrittenen Tumorstadien wieder an, da viele Menschen in dieser Zeit ihre Vorsorgeuntersuchungen haben schleifen lassen.
Mit Blick auf Duisburg, sind es jedes Jahr etwa 500 Menschen, die an Darmkrebs erkranken und 200 die daran sterben. Das müsste nicht sein, denn einem Tumor im Darm kann durch die richtige Vorsorge sehr gut vorgebeugt werden. Früherkennung und Vorsorge – Je früher desto besser
Eine Darmspiegelung ist völlig schmerzlos. Wünscht der Patient es, die Untersuchung zu „verschlafen“, ist das auch in der Regel kein Problem. Und nichts ist schöner als mit der Gewissheit zu leben, dass alles in Ordnung ist! Wird eine Erkrankung entdeckt, heißt es außerdem ganz klar: je früher desto besser. Bei der Früherkennung von Anfangsstadien des Darmkrebses durch die Vorsorgekoloskopie liegt die Überlebensrate bei nahezu 100 Prozent. Wird der Krebs dagegen erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt, indem sich Lymphknotenmetastasen bilden, sinkt die Lebenserwartung deutlich.
Vorsorge – warum?
Darmkrebs ist ein „stummer“ Krebs, das heißt: Er macht im Frühstadium keinerlei Beschwerden.
Bei 90 Prozent der untersuchten Menschen kann eine Vorsorgespiegelung das Auftreten von Darmkrebs verhindern.
Sie ist die einzige Vorsorgemaßnahme, die gleichzeitig eine direkte Behandlung ermöglicht, da die Vorstufen des Darmkrebses – die Darmpolypen – sofort entfernt werden können!
Typische Symptome wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Gewichtsabnahme treten meist erst dann auf, wenn der Krebs bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Daher kommt der Früherkennung eine besondere Bedeutung zu.
Vorsorge – ab wann?
Darmkrebs tritt gehäuft in der zweiten Lebenshälfte auf. Das Durchschnittsalter von Patienten mit Darmkrebs liegt gegenwärtig
bei Männern bei 69 Jahren und bei Frauen bei 75 Jahren. Menschen ab 50 Jahren sollten die Darmkrebsvorsorge also regelmäßig nutzen!
Bei familiärer Veranlagung zu Darmkrebs haben auch junge Menschen ein stark erhöhtes Risiko, daran zu erkranken. Sie sollten früher zur Vorsorge gehen. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber.
Faustregel: Die erste Koloskopie sollte zehn Jahre vor der ersten Diagnose des erkrankten Verwandten gemacht werden.
War der Angehörige bei der Diagnosestellung beispielsweise 45 Jahre alt, sollten seine Geschwister und seine Kinder also spätestens mit 35 Jahren die erste Darmspiegelung machen lassen.
Das Patientenforum am 24. März 2023 ist kostenlos und ohne vorherige Anmeldung. Im Anschluss an die Vorträge (ca. 17.45 Uhr, haben die Besucher die Möglichkeit ihre Fragen an die Referenten zu stellen.
Autor:Sandra Kalkmann aus Duisburg |
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