Vortragsveranstaltung in der Salvatorkirche

"Wir sind so frei - Verantwortung von Unternehmen" ist die Kanzelrede von Dr.-Ing. Ekkehard D. Schulz, Vorsitzender des Vorstandes der ThyssenKrupp AG, überschrieben. Er hält sie am 10.10.10 = 10. Oktober 2010 in der evangelischen Salvatorkirche. Die Veranstaltung ist sehr gut besucht.

Eine Kanzelrede erwarte man nicht unbedingt von einem Manager, führt Schulz in das Thema ein. "Ich bin kein Verkünder großer Weisheiten. Ich bin schließlich kein Geistlicher, sondern Ingenieur. Für mich ist das der schönste und interessanteste Beruf. Viele Ingenieure entdecken einen göttlichen Funken in ihrer Forschung; viele Ingenieure glauben auch an Gott. Demut ist wichtiger als Allwissenheit. Ich habe keine letztendliche Wahrheit."

Glaubt man Schulz, definiert sich Erfolg nicht nur als finanzwirtschaftliche Zahlen, sondern auch durch die Mitarbeiter. "Ein Chef ist nichts ohne seine Mitarbeiter. Er führt und motiviert sie und macht sie stolz auf ihre Arbeitsleistung."

Für Schulz stehen die Kunden im Mittelpunkt des Denkens und Handelns. "Schließlich finanzieren sie mit dem Bezahlen der Rechnungen die Gehälter, auch meines."

Er fährt fort: "Verantwortung ist ein schwieriger Begriff. Sie täuscht Moral vor, wo keine ist. Wer Verantwortung trägt, hat im guten Sinne Entscheidungsbefugnis, wird aber auch für Fehler verantwortlich gemacht. Man kann Schuld auf sich laden."

Schulz erinnert sich an seine eigene Verantwortung. Als Thyssen Ende der `80er Jahre Überkapazitäten abbaute und Arbeitsplätze verlorengingen, wurden seine Kinder in der Schule beschimpft. "`Dein Papa nimmt meinem Papa die Arbeit weg´ bekamen sie gesagt," erinnert sich Schulz. Sein Fazit: Unternehmen profitieren vom menschlichen Verhalten auf christlicher Basis und der Achtung des Menschen.

Was macht einen ehrbaren Kaufmann aus? Klugheit, Ordnung, Ehrbarkeit, Wagement zur rechten Zeit, die Wahrung von Geschäftsgeheimnissen, Verantwortungsbewußtsein und die Beachtung langfristiger Ziele sind einige der Eigenschaft, die dazu gehören.

Nur Wirtschaftswachstum kann die Probleme der Menschheit (wie Armut, Hunger, Krankheit9 beseitigen. Entscheidend für Schulz ist die gerechte Teilhabe. Der Glaube kann rücksichtsvolles Verhalten auslösen. Die 10 Gebote und die Nächstenliebe können ein guter Kompaß sein, ohne konkrete Handlungsanweisungen zu geben.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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